Name | Anthaupt [1] | ||||
Variante | Ampthouptter [1] | ||||
Gemeinde | Aedermannsdorf [2] | ||||
Bezirk | Thal [2] | ||||
Kanton | Solothurn [2] | ||||
Deutung | ‹Kopfende eines Ackers, auf welchem der Pflug gewendet wird› [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Anthaupt: Subst. n., schwzdt. Anthaupt, Pl. Anthäupter ‹Kopfende eines Ackers, auf welchem der Pflug gewendet wird und zwar zunächst als Teil des eigenen Grundes› (Id. 1, 67 u. [...] (weiterlesen)Anthaupt: Subst. n., schwzdt. Anthaupt, Pl. Anthäupter ‹Kopfende eines Ackers, auf welchem der Pflug gewendet wird und zwar zunächst als Teil des eigenen Grundes› (Id. 1, 67 u. 2, 1498) < mhd., ahd. *ant-houbet (als Wort der Bauernsprache literarisch nicht belegt), gebildet mit dem Präfix ant-, nhd. ent-, das normalerweise die Trennung von etwas bezeichnet (Kluge/Seebold, 246), nhd. ant- in Wörtern wie Antlitz, Antwort ‹gegen, zurück› (GDW 1, 495; Id. 1, 350) < mhd. ant- (Lexer 1, 79) ahd. int-, ant-, ent-, in- ‹entgegen, gegenüber, weg, gegenläufig› (Starck/Wells, 29), und dem App., schwzdt., nhd. Haupt ‹Kopf, Kopfstück› (Id. 2, 1495–1497) < mhd. houbet (Lexer 1, 1346f.) < ahd. houbit (Starck/Wells, 286). Das Wenden eines mit mindestens vier Ochsen bespannten Langpfluges am Kopfende eines schmalen Ackers bedingte, dass man sich gegenseitig das Anwanden gestatten musste, d. h. das Wenden des Pfluges, indem man die Zugtiere in den Acker des Anstössers hineinführte, um den eigenen bis ans Ende pflügen zu können. Oft waren die Kopfenden von Längsäckern durch einen querliegenden Acker, ein sogenanntes Anthaupt, auch → Anwand(ER) getrennt. Das auf diesen Queräckern haftende Servitut des Pflugwendens verminderte ihren Wert beträchtlich, da sie erst bestellt werden konnten, wenn die anstossenden Längsäcker angesät waren. Stiessen die Längsäcker mit ihren Kopfenden an einen Hag, Graben oder an ein Grundstück, auf dem kein Pflugwenderecht haftete, so dass man das eigene Feld nicht bis zur Grundstückgrenze pflügen konnte, war man gezwungen, das Kopfstück zu anthaupten, d. h. mit Querfurchen oder mit der Hacke zu bebauen, oder es als Mattland liegen zu lassen. Auch diese quer gefurchten oder unbebauten Reststücke hiessen Anthäupter (Vgl. Zinsli, Südwalser Namengut, 556; Boesch, Zaun, 45). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1559: vor an die Herbertzwyler zelgtt an die ampthoüptter (SORQ 2 370,5–7)
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Datensatz | 109231655 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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