Name | Secklisbach [1][2] | ||||||
Variante | Hueblibach [1] | ||||||
Phonetik |
i; dr hú᪷ᵃᵉbɫⁱbà᪷χ [1]
im; dᵃᵉ sé᪷kχlⁱsbà᪷χ [1] |
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Ortstypen | Bach [3] Fliessgewaesser [2] | ||||||
Gemeinde | Wolfenschiessen [3] | ||||||
Kanton | Nidwalden [3] | ||||||
Beschreibung | Bach am Huebli (Wo 1275) vorbei in den Secklisbach (Wo 162).; Bach aus Banalp (Wo 294) und durch Oberrickenbach (Wo 1301) ins Aawasser (NW 8). [1] | ||||||
Deutung Grundwort | Bach m., Diminutiv Bächli ist das am häufigsten vorkommende Wort in Namen für Fliessgewässer in Nidwalden. Konkurrenziert wird es leicht durch Graben, was sich auch aus historischen Belegen zu Namen [...] (weiterlesen)Bach m., Diminutiv Bächli ist das am häufigsten vorkommende Wort in Namen für Fliessgewässer in Nidwalden. Konkurrenziert wird es leicht durch Graben, was sich auch aus historischen Belegen zu Namen auf Bach ablesen lässt (Id 4, 947 ff.). Bäche werden teilweise verschieden benannt. Das geschieht oft bei Grenzangaben, wo der Bach nach einem bekannten nahe liegenden Gebiet benannt wird. Oder der Oberlauf heisst anders als der Unterlauf. Als gutes Beispiel für diese Namenvielfalt steht der Choltalbach (Em 2). Je nach sprachlicher Einbettung kann auslautend -ch bei Bach hart oder sehr lenisiert, weich gesprochen werden. Bachnamen können auch zu Grundstücknamen werden. Es wird in diesem Fall ein anliegendes Gebiet nach dem Bach benannt.
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Quellen
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1836: den Seklisbach von Oberrikenbach (Businger, Unterwalden, 145)
1480 (1766): von dem Zelggraben uf ... biß an den Secklisbach (Ak.KA.Bo (GAk 1480))
[...] (weiterlesen)
1836: den Seklisbach von Oberrikenbach (Businger, Unterwalden, 145)
1480 (1766): von dem Zelggraben uf ... biß an den Secklisbach (Ak.KA.Bo (GAk 1480))
1512: min hus und hofstad zuͦ Wolfenschiessen ..., stost hindersich an den Seklisbach (Uk.StA.NW (1512))
1512: die vorgenannten von Wollfenschiessen und ab Altzellen und sprachen, das sy meinend, die von Rikenbach sollin helfen die brugg an der landstras uber den Seklisbach jnen helfen machen (Uk.KA.Bo (1512))
1602: item der Schindelboden stost einhalben an Sintzgeüw, obsich an Banalp, anderthalb an Banalper Bach (Gü.Prot.A.StA.NW, 80 v)
1607: dz riedt gelägen zuo Ober Rickhenbach, stost nitsich an Fell bach, näbensich ans Fellriedt, ... obsich an dz Eggly, ... an ... Fäld mos (Gü.Prot.B.StA.NW, 29 r)
1629 (1664): die Gorenmat stost obsich ans Rütelj, nitsich an die under Görenmaten, hindersich ans Fell und and Fur, fürsich an Secklisbach (Gü.PA.Or (1629))
1635-1642: uff Cuonradt Hugen guott uff Oberrickhenbach, genambt Bächly ..., stoßt nitsich an Secklißbach, nebentsich an daß Burgholtz (Ub.Pfk.St (1635), 219 r)
17. Jh.?: jtem die alpgnoßen zuͦ Truͤptensee hendt 2 kronen geschenckt ann den buw old Schwinboden zuͦ Wolfenschießen, und soͤndt da entbrosten sin, jnn ewigkeit der bruggen halb, sy fallj nider old wie es gange, so da gat über den Secklisbach, und hendt dz us liebe thon, und von kheiner grechtigkeit wëgen (Alpbuch Trüebsee, 1, 4)
1653: mein gut, genannt Görenmatt, zu Obrikenbach gelegen, stoßt ... nitsich an Fallbach, hintersich anß Fell (Gü.PrA.Or (1653))
1660: mein haus und hostat zuo Ober Rickenbach gelegen, stost obsich ahn Gerenmatlin, nitsich [...] Fellenbach, nebentsich ahns Fell, einhalben ahn die Allmendt (Gü.PrA.Or (1660))
vor 1660: withers hat ihren allmendt, so die Capellen darin stadt, ihren anstöß: Erstlich stost sey obsich an Schwandtacher, hindersich an Seckhlisbach, fürsich an Schützen mattli1 und an daß Bordt (1 schlecht lesbar, Tinte zerflossen, evtl. 'matli'. Prot.Bu.KA.Or (1660), vo)
1758: das underist Göremattlin in Obrickhenbach, stoßt ... nitsich an Seckhlisbach, ... hindersich an Anthoni Christens Föll (Gü.PrA.Or (1758))
1806: mein haus und matten, alpelj Vorsäß genant, in Oberrickenbach gelegen, stoßt obsich an Schmidtsboden, nitsich an Mitlistteil, fürsich an Allenwinden und mitlisten matten, hindersich an Secklisbach und yrtjwald (Gü.PA.Or (1806))
1812: meine alp Schindelboden ..., stoßt obsich an Bannalp, nidsich an Föllberg, einerseits an Sinzgau, anderseits an Stäubjbach (Gü.PA.Or (1812))
1836: Gefährlich ist der Seklisbach, der aus drei Quellen entspringt, aus dem Haldibach am Steinalperbrisen, aus dem Sinsgauerbach am Kaiserstuhl und aus dem Bannalperbach in der Bannalp (Businger, Unterwalden, 161)
1857: meine erkaufte alp Schindelboden genannt, zu Obrickenbach gelegen, stoßt obsich an d'Banalp, nitsich an Fallberg, einerseits an Sinsgäu, anderseits an den Staubibach (Gü.PA.Or (1857))
1910: das Ried grenzt obsich an Obkapellen-Ried, nidsich an Bannalper- u. Sinsgäuerbach, fürsich an Mittlerei-Ried, hintersich an Wißibach-Ried (Gü.PA.Or (1910))
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Kommentar | Historisch Capellenstutzgraben bezieht sich auf das südöstlich gelegene Stutzchäppili (Wo 1264) und dokumentiert mit dem GW -graben die Synonymität von Bach und Graben.;
Die historischen Varianten beruhen auf dem Quellgebiet [...] (weiterlesen)Historisch Capellenstutzgraben bezieht sich auf das südöstlich gelegene Stutzchäppili (Wo 1264) und dokumentiert mit dem GW -graben die Synonymität von Bach und Graben.;
Die historischen Varianten beruhen auf dem Quellgebiet im Grossraum Banalp (Wo 294), dem Gebiet Fell (Wo 1316) und Unter Fell (Wo 1315), das der Bach tangiert, und der Stelle Stäubi (Wo 265), die ebenfalls im näheren Umfeld des Secklisbachs auf Banalp liegt. Stäubi-, Staubibach kann aber auch auf dem steilen Abfall des Bachs von Banalp gegen das Tal von Oberrickenbach (Wo 1301) beruhen, der das fallende Wasser stieben lässt. Secklisbach ist alt und überwiegt die übrigen Varianten klar. Secklis- ist Genitiv des Diminutivs zu Sack (Id 7, 604 ff.). Worauf dieses BW beruht, lässt sich kaum sicher sagen. Es kann sich um einen, allerdings nicht überlieferten PN Seckli handeln; möglich ist, dass der Bach nach einem *Seckli genannten Flurstrich, den er tangierte, benannt wurde oder nach Wassersäcken, d.h. Wassermulden, die in seinem Bett zu finden sind. Es sei aber noch auf die Ähnlichkeit des BW Secklis- mit als vordt. erklärten Gewässernamen hingewiesen. Krahe führt Seckach, einen Nebenfluss der Jagst, auf idg. *sogi, Genitiv *sogias zurück, aus dem ein germ. *sagi, *sagios und mit westgerm. Konsonantengemination ein ahd. *seck(e)a entstanden ist. Zugrunde liegt nach ihm eine Wurzel idg. *se(n)q- 'abrinnen, versiegen, sich senken (vom Wasser)' (Krahe, Flussnamen, 28; Boesch, Kleine Schriften, 107, wo auf Krahe hingewiesen wird). Die Angaben die idg. Wurzel betreffend sind uneinheitlich. Was Krahe mit *se(n)q- angibt, führt Boesch als *sogi an, während Pokorny *sek- notiert (Pokorny IEWB 1, 894 f.). Besser setzt man nach A. Greule (schriftliche und mündliche Auskunft) die idg. Wurzel *segh-, im Ablaut *sogh- an (Pokorny IEWB 1, 888 f.). Diese Wurzel kann 'stark' und übertragen auf Gewässer auch 'wasserreich' bedeuten. Über die j-Erweiterung eines Stammes *sag- gelangt man zu einem Gewässernamen *Sagja. j des Suffixes bewirkte im Germanischen Gemination des g-Lautes, was letztlich zur Form *Seck führen musste (vgl. weiter Greule, Württemberg, 61). Als weitere Gewässernamen, die auf dieselbe Wurzel zurückgeführt werden (können), seien u.a. erwähnt der Genfer Bachname Seimaz (< *Sagima) (Müller, Hydronomie I, 6), Ri de Sagia in Graubünden (RNB 2, 819; noch ungedeutet unter IV. Fragliches, Varia), Seck-Bach, rechts zum Holzbach (zum Elbbach, zur Lahn, 1059: Seckaha) (Auskunft A. Greule). Vordt. Herkunft des BW Secklis- ist deshalb keineswegs auszuschliessen. Das zu erwartende *Seck als Name für ein Fliessgewässer wäre in diesem Fall mit dem Diminutivsuffix -li erweitert und wohl im alem. Mund schon früh mit Bach ergänzt worden, weil man mit einem Namen Seck(li) für einen Bach kaum etwas anzufangen wusste.
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Höchster Punkt | 793 m. ü. M. [2] | ||||||
Tiefster Punkt | 516 m. ü. M. [2] | ||||||
Länge | 1.598 km [2] | ||||||
Datensatz | 11000637 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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