Name | Tschütterenegg [1] | ||||
Ortstypen | Kulturland [2] Grat [2] | ||||
Gemeinde | Beckenried [2] | ||||
Kanton | Nidwalden [2] | ||||
Beschreibung | Grat zwischen den Alpen Winggarten (Em 255) und Gumi (Bd 132). [1] | ||||
Deutung Grundwort | Egg f. steht vielfach für rückenförmige Anhöhen, manchmal aber auch für abfallende Geländerücken.
Egg n. steht für meist abfallende Geländerippen, manchmal auch für Geländestufen.
Eggen f. kann für das stehen, was Egg [...] (weiterlesen)Egg f. steht vielfach für rückenförmige Anhöhen, manchmal aber auch für abfallende Geländerücken.
Egg n. steht für meist abfallende Geländerippen, manchmal auch für Geländestufen.
Eggen f. kann für das stehen, was Egg f. benennt, der Pl. Eggen bezeichnet Geländepartien mit mehreren abfallenden Rippen (Egg n.).
Als Diminutive begegnen Eggili, Eggeli (historisch), Eggli und Eggelti (historisch).
Alle diese Egg-Varianten beruhen auf ahd. egga f. 'scharfer Rand; (Berg)spitze; Ecke, Winkel'; mhd. ecke, egge f., auch n. 'Schneide einer Waffe; Spitze; Ecke, Kante, Winkel'. Für das Schwzdt. werden allg. die Bedeutungen 'Felsvorsprung, vorspringende Anhöhe, lang gezogene Anhöhe, vorspringendes Ende eines Hügels, dachähnlichen Ausläufer eines Berges' angegeben (Graff 1, 112; Starck/Wells, 117; Lexer MHWB 1, 507; Id 1, 156 f.; Zinsli, Grund und Grat, 317; FLNB 1, 5, 135 f.; Luzerner Namenbuch 1, 215 ff.; ONB 1, 1, 61 ff.; UNB 1, 823 ff.; Kluge EWB, 204).
Historisch kann Ersatz von Egg durch Tossen beobachtet werden, wenn Namen mit Egg bzw. Eggen für Felsenstellen stehen. Ebenso gibt es alte Zusammensetzungen mit -ort, das später durch -egg ersetzt wurde.
(weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
|
1480: untzen an der ab Emmetten alp und von des uffhin uͥber die Tschittern Egg uf untzen an die Stollen (Uk.PA.Bd (Alprecht, 1480), (7))
1544 (2.H.17.Jh.?): von der Wüsen fluͦo die Tschütteren egg uffy zwüschet Guͦmmy und Wein garten ufen an den Stollen, und vom Stollen richtig hin über uber Erglen an den Heity bärg (Mrb.KA.Em (ab 17. Jh.), 9 ff. hi)
[...] (weiterlesen)
1480: untzen an der ab Emmetten alp und von des uffhin uͥber die Tschittern Egg uf untzen an die Stollen (Uk.PA.Bd (Alprecht, 1480), (7))
1544 (2.H.17.Jh.?): von der Wüsen fluͦo die Tschütteren egg uffy zwüschet Guͦmmy und Wein garten ufen an den Stollen, und vom Stollen richtig hin über uber Erglen an den Heity bärg (Mrb.KA.Em (ab 17. Jh.), 9 ff. hi)
1693 (?): ob der Rüty durch ... untzen an Staldy ... und by Trüstelen uff ... untzen oben an das Ruotzen ... an den Thosen durch untzen an die Wüsenfluo ... uber die Tschüteren egg uf untzen an die Stolen (Rothes Büchlein, KA.Bd, 170 ff)
(weniger anzeigen) [1]
|
||||
Kommentar | Aufgrund der Kontextstellen der historischen Belege ist die Möglichkeit gross, dass mit diesem Namen dieselbe Stelle gemeint ist, wofür es jetzt Spitzentössen (Bd 134) heisst. Gemäss dem ältesten historischen Beleg [...] (weiterlesen)Aufgrund der Kontextstellen der historischen Belege ist die Möglichkeit gross, dass mit diesem Namen dieselbe Stelle gemeint ist, wofür es jetzt Spitzentössen (Bd 134) heisst. Gemäss dem ältesten historischen Beleg ist von der i-Haltigkeit des BW auszugehen. Tschitter- ist das Adjektiv schwzdt. schitter, mit Affrizierung tschitter 'dünn, schwach (von Geweben und Lebewesen)', daneben auch 'baufällig, dem Zerbrechen nahe', was für den Namen, der eine zerklüftete Felspartie benennt, zutrifft. Vgl. noch mhd. schiter(e) 'dünn, mager, nicht dicht, lücken-, mangelhaft' (Id 8, 1524 f.; Lexer MHWB 2, 759). Die Variante mit ü kann in ihrer hyperkorrekten Form als Indiz für nidwaldnerische Entrundung ab Ende des 17. Jahrhunderts gelten. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Datensatz | 11002531 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|