Name | Wil [1][2] | ||||||
Phonetik |
ts; im wî᪷́ⁱꬸ [1]
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Ortstypen | Bauernhof [3] Ort [2] | ||||||
Gemeinde | Beckenried [3] | ||||||
Kanton | Nidwalden [3] | ||||||
Beschreibung | Hof; etwas vom Dorfbereich abgesetzt. [1] | ||||||
Deutung Grundwort | Wil bzw. Wiler in ON und FlN geht als Lehnwort zurück auf rom. villare > ahd. wîlâre, mhd. wîler und ist als Simplex und in Komposita relativ häufig anzutreffen. Benannt [...] (weiterlesen)Wil bzw. Wiler in ON und FlN geht als Lehnwort zurück auf rom. villare > ahd. wîlâre, mhd. wîler und ist als Simplex und in Komposita relativ häufig anzutreffen. Benannt werden damit grössere Siedlungen aber auch Einzelhöfe. Villare, eine rom. Suffixbildung zu lat. villa, bedeutet in etwa 'zum Gehöft gehörend'. Vor allem wo -wil als GW mit PN kombiniert ist, gilt es als Indiz für die dritte Stufe der alemannischen Besiedelung vom 7./8. bis 9./10. Jahrhundert (Bach, Namenkunde 2, 2, 361 ff.; Löffler, Weilerorte, 23-39; Sonderegger BSM 8, 563 ff.; ders. Sprachgrenze, 271 ff.; Boesch, Kleine Schriften, 220 ff.; Id 15, 1258 ff.; Keel, Nidwaldner ON und FlN, Tabelle 16). Die hochmittelalterlichen Handschriften überliefern auch noch die vollere ältere Form Wilare bzw. Wilere. Doch zeichnet sich bereits die Kürzung (über Wilre) zu Wile ab, die zur Normalform Wil von heute führte. Neben den zusammengesetzten Namen auf -wil gibt es in Nidwalden Wil, die Diminutivbildung Wilti und Wiler allein. Historische Formen mit Weil beruhen auf der nhd. Diphthongierung von î zu ei und sind Zeichen der Adaption der nhd. Schriftsprache. Anzutreffen sind Namen mit Wil in Nidwalden nicht nur etwa im Talbereich, sondern auch im Berggebiet.
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Quellen
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1987: Wil (LK, 1171)
um 1900 [1556]: Vorder-Teil Oberwyl. ... Hälfte Haus ... u. Mattland. Anstöße: ... Obermatt, ... Ernigholz (Grundbuch NW, Bd 275)
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1987: Wil (LK, 1171)
um 1900 [1556]: Vorder-Teil Oberwyl. ... Hälfte Haus ... u. Mattland. Anstöße: ... Obermatt, ... Ernigholz (Grundbuch NW, Bd 275)
um 1900 [1664]: Unterwyl. ... Haus, ... u. Land. Anstöße: ... hinter u. vorder Oberwyl, ... Lättenbach (Grundbuch NW, Bd 274)
1892: Wil (TA, 380)
1692 (1.H.19.Jh.): Haus und Hostatt Lätten und Gigj in Beggenried ..., stoßt obsich ans Hauetlj und Obergigj, nitsich an das Fahrlj, einhalben ans Wyhl, anderthalben ans Gwandt (Gü.Prot.GA.Bu (19. Jh.), 20)
1610: sin maten, genampt daß Ror, in Beggenrieder urtty gelägen, stost obsich an daß Will (Gü.Prot.B.StA.NW, 64 r)
1601: den Letten zu Buochs gelägen, stost nebendtsich ans Willj1, anderthalb ans Endj, nidtsich an Farweidt, an Houwetli (1 sic! Gü.Prot.A.StA.NW, 54 v)
1600: der Wägliacher, stost einhalben an das Wyll, dirhalben an Mettlen, nitsich an Erlig holtz, obsich an die Langweidt (Gü.Prot.A.StA.NW, 44 r)
1598: underpfandt das Wyll zue Bekheriedt, stost obsich sampt der angelegnenn sumerweidt an Obermath, nebendsich an Ärligholz, einhalben an Lätten, nitsich an das Roor (Gü.Prot.A.StA.NW, 13 v)
1598: das Lätten zue Bekheriedt, stost obsich ans Houwettly, nebendsich ans Wyll, einhalben an Gwandt, nitsich an das Faar (Gü.Prot.A.StA.NW, 11 v)
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Kommentar | Historisch Willj kann man als Diminutivbildung mit dem Suffix schwzdt. -i(n) deuten. [1] | ||||||
Höchster Punkt | 497 m. ü. M. [2] | ||||||
Tiefster Punkt | 487 m. ü. M. [2] | ||||||
Fläche | 1605 m² [2] | ||||||
Datensatz | 11009509 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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