Name | Arni AG [1] | ||||||||||
Variante | Arni [2] | ||||||||||
Mundart | Aarni [2] | ||||||||||
Phonetik |
ā́rnị [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
ā́rni᪸
(Unterlunkhofen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Arni ( Faksimile | Gewährsperson ) A. Huber Bucher, 40 Jahre alt, Geburtsort Arni |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Arni (AG) [3] | ||||||||||
Bezirk | Bremgarten [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. mhd. ahorn stm. (< germ. *achurna, urverwandt mit lat. acernus), schwzdt. Ahorn, Ohorn, Anhorn u. ä.1 'Ahorn' stm. (Baumname; verschiedene [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname zum Appellativ ahd. mhd. ahorn stm. (< germ. *achurna, urverwandt mit lat. acernus), schwzdt. Ahorn, Ohorn, Anhorn u. ä.1 'Ahorn' stm. (Baumname; verschiedene Arten von acer).An den Baumnamen fügt sich das Kollektivsuffix ahd. -ahi2 (< germ. *-ahja), das eine 'Menge von Dingen' bezeichnet, vor allem in Kombination mit Baum- und Pflanzennamen auftritt und so sogenannte Standortkollektiva von neutralem Geschlecht bildet. In ON bedeutet das Suffix -ahi, dass die «Dinge», die das GW der Namenfügung ausmachen, in auffälliger Anzahl vorkommen. GF ahd. (im neutr. Dat. Sg. Loc.) *(ze) ahorn-ahe, 'beim Ahorngehölz, Standort von Ahornbäumen' oder (im Nom. Sg.) *ahorn-ahi 'Ahorngehölz, Standort von Ahornbäumen', bzw. (im Nom. und mit Umlaut im Suffix) *ahorn-ehe, bzw. (mit sogenanntem Totalumlaut3 im Suffix) *ahorn-ihi, bzw. *ahorn-ehe, bzw. (mit auffällig frühem intervokalischem h-Schwund im Baumnamen und im Suffix) *aorn-ii, bzw. *aorn-ee, bzw. (mit Kontraktion von ao- > ā-) *ārn-ee, bzw. (mit Apokope der Suffixendung) Arn-e, mhd. (wobei -e im Auslaut auch immer noch das alte -i des totalumgelauteten Suffixes -ihi reflektieren kann) Arne, bzw. Arn-i. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1184-1190: de Ârne et Asce 3 solid. (Engelb QW II 2 S. 223)
vor 1227 Or K 18. Jh: De Asce ultra Albis .... De Arne II modii (URZürich Nr. 28)
[...] (weiterlesen)
1184-1190: de Ârne et Asce 3 solid. (Engelb QW II 2 S. 223)
vor 1227 Or K 18. Jh: De Asce ultra Albis .... De Arne II modii (URZürich Nr. 28)
1466: Welti Ruͥtiman von Arni (AGUrk 8 Bremgarten Nr. 448)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Arni, an erhöhter Lage in der östlichsten Kantonsecke, ist beinahe ringsum von Wald umgeben. Ahornbäume gedeihen nach Auskunft von Forstsachverständigen noch heute besonders gut. Die Fronwaldwiese [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Arni, an erhöhter Lage in der östlichsten Kantonsecke, ist beinahe ringsum von Wald umgeben. Ahornbäume gedeihen nach Auskunft von Forstsachverständigen noch heute besonders gut. Die Fronwaldwiese zwischen Arni und Oberwil zeigt eine in unserer Region sonst unbekannte voralpine Flora.Das Schwäbische Wörterbuch bemerkt zum Lemma Ahorn: «Wie der Baum, so ist auch der Name bei uns nicht häufig. Bezeichnend aber ist es für das isolierte Wachsen des Baums, der nicht gesellig auftritt, dass mehrfach ONN. von ihm gebildet sind.»4 Das scheint auch für unsere Landesgegend zuzutreffen. Umso mehr muss ein ganzer Bestand von Ahornbäumen aufgefallen sein und namenmotivierend gewirkt haben. Der Herausgeber des Schwäbischen Wörterbuches weist auch speziell daraufhin, dass das a- in ahd. mhd. ahorn gemäss mda. Lautbestand kurz gewesen sein muss. Ein Ortsteil der Gemeinde Horgen ZH heisst Arn (urkdl. in Auswahl: in Arne). Die Entfernung zum aargauischen Arni beträgt nur gut fünfzehn Kilometer. Manche Belege lassen sich nicht eindeutig lokalisieren. Die Urkundeneditoren tun sich vor allem mit der Zuordnung der Namenbelege, die Angehörige eines ritterlichen Geschlechtes von Arni nennen, schwer. Ich gebe hier eine kleine Übersicht über diese Belegformen: 1246 R. miles dictus de Arne (MB) ZUB 2 Nr. 645; 1247 R∑dolfus de Arnnen ZUB 2 Nr. 689; 1248 pro filiis R. militis de Arnon (MB a. a. O.) kl Urb Wettingen S. 53 Z.29 Es ist nicht auszuschliessen, dass auch diese Belege unseren Ort benennen, weist doch «eine spurlos verschwundene Burg ... auf Besitztum kyburgisch-habsburgischen Adels hin.»5 Den vorst ze Arnon in den Habsburger Aufzeichnungen sehen die Herausgeber allerdings in grösserer Entfernung, nämlich bei den Höfen Gross- und Kleinarni nördlich von Küssnacht LU.6 P. Zinsli geht bei der Deutung des Namens Arni BE (Alpgebiet/Gd.) ebenfalls vom Kollektivum ahd. *ahornahi 'Ahorngebüsch' aus.7 Er hält auch fest: «Seltsam bleibt freilich, dass die angenommene Kontraktion über *ahorni zu Arni schon in unseren frühesten Belegen durchwegs vollzogen ist; .... Doch ist solche Kürzung im deutschen Raum appellativisch weiterhin bekannt und aorn auch in mittelalterlichen Quellen belegt, s. W. Mitzka, Der Ahorn. Untersuchungen z. dt. Wortatlas (Giessener Beiträge z. dt. Philologie 91, 1950, S. 234). Das Namengebilde ist kaum zum Vb. arnen (ärnen) 'pflügen, ernten' zu stellen (ahd. arnōn, arne̅n) ... .»8 Hier bleibt anzumerken, dass aorn sogar bereits für die ahd. Zeit mehrfach belegt ist.9 In unserem Fall ist kaum von einfachem *ahorne auszugehen, da der Baumname ohne Suffix zu Namenformen vom Typus Arn, Orn hätte führen müssen. Interessant ist das Längezeichen der ältesten Belegform, das ich als Hinweis auf Ersatzdehnung bei der Kontraktionsform (ao- > a̅-) deute. Die Namenformen a. 1247 Arnnen und a. 1248 Arnon interpretiere ich als pluralische Formen des suffixlosen Baumnamens (arnen < arnon < *(ze) ahornon 'bei den Ahornen, Ahornbäumen'), die jedoch nicht ursprünglich zu sein scheinen und sich folglich auch nicht durchsetzen konnten. Bis 1983 bildeten die Dorfsiedlung Arni und die rund hundert Meter höher und zwei Kilometer weit entfernt liegende Hofsiedlung Islisberg zusammen eine politische Einheit. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 606 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 538 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.486 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000009 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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