Name | Birmenstorf AG [1] | ||||||||||
Variante | Birmenstorf [2] | ||||||||||
Mundart | Bermischtoorf [2] | ||||||||||
Phonetik |
bí᪸rmištọ̄rf [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
bi᪷rmi᪸štọrv, bí᪷rmi᪸štọrvər |
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Bìrmischtòrf ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Victor Hafner, 33 Jahre alt, Geburtsort Sulz b. Laufenburg; mit anderen Gewährsleuten |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Birmenstorf (AG) [3] | ||||||||||
Bezirk | Baden [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -dorf-Name. GF ahd. *piri-poumes-thorf 'Birnbaumes-Dorf, Dorf beim (eigtl. Gen. Sg.) Birnbaum', mhd. (mit Lenisierung der Fortis p- im Anlaut) *Bir-boumes-dorf bzw. [...] (weiterlesen)Alemannischer -dorf-Name. GF ahd. *piri-poumes-thorf 'Birnbaumes-Dorf, Dorf beim (eigtl. Gen. Sg.) Birnbaum', mhd. (mit Lenisierung der Fortis p- im Anlaut) *Bir-boumes-dorf bzw. (mit Monophthongierung von -ou- > -o- oder eher im Sinne einer vereinfachten Schreibung von -o- statt -ou-1 und synkopiertem -e- der starken Genetiv-Endung) Bir-boms-dorf bzw. (mit Entwicklung von -b- > -m-) *Bir-moms-dorf bzw. (mit assimilatorischem Übergang von -m- > -n- vor -s-) Bir-mons-dorf* bzw. (mit Abschwächung des Vokals der Mittelsilbe und Schreibung von t- für mhd. d- < germ. þ- im Anlaut des GW2) Bir-mens-torf.BW ist das Appellativ ahd. piri-poum, mhd. bir(e)-boum stm. 'Birn-baum' (aus ahd. bira, pira (< lat. pirum, -ī, PI. pira n.), mhd. bir(e) stswf. 'Birne' und ahd. boum, poum, mhd. boum stm. 'Baum'), das dem GW im attributiven Gen. Sg. vorangestellt ist. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1146: a viculo, cui nomen Birbovermesdorf, priusquam fluvium Rusam transivimus (ThUB 2 Nr. 28)
Eintrag 12./13. Jh: e inferiori molendino in Birmomestorf (Necr Herm QS 3 3 3 S. 154)
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1146: a viculo, cui nomen Birbovermesdorf, priusquam fluvium Rusam transivimus (ThUB 2 Nr. 28)
Eintrag 12./13. Jh: e inferiori molendino in Birmomestorf (Necr Herm QS 3 3 3 S. 154)
1248 Or K: Iohanne plebano et... de Birbomisdorf (ZUB 2 Nr. 754)
1275 K 14. Jh I: lebanus in Birbostorf iuravit (URZürich Nr. 61)
1297 Or K: den Meiier von Birboumstorf (ZUB 7 Nr. 2410)
1303-1308: ze Birmenstorf hat du herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 120)
1320: her Wilhelm, luiprester ze Birbomstorf (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 18)
1329: her Niclaus, kilchher ze Birbonstorf (ZUB 13 r. *4211)
1330: lüpriester ze Birbomsdorf (ZUB 13 Nr. *4289)
um 1390: item Birmestorf 10 guldin (Habsb Urb QSG 15.1 S. 737 f.)
um 1488: zuo Birmistorf sind dieser zit (Urb Grafsch Baden S. 174)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Birmenstorf liegt auf dem rechten Ufer der Reuss, am Fusse des Petersberges, wo im 19. Jh. eine Mineralquelle entdeckt wurde. Nachbargemeinde im Norden ist [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Birmenstorf liegt auf dem rechten Ufer der Reuss, am Fusse des Petersberges, wo im 19. Jh. eine Mineralquelle entdeckt wurde. Nachbargemeinde im Norden ist Gebenstorf.Die urkundlichen Namenformen der aargauischen Gemeinde Birmenstorf sind zum Teil kaum von denen des nicht ganz zwanzig Kilometer entfernt liegenden Birmensdorf ZH zu trennen. Für die Deutung spielt diese Tatsache jedoch keine Rolle; ja, wir können gerade die älteste Form des zürcherischen Birmensdorf dem Namenbild unserer Gemeinde voranstellen: 876 Or K curtim unam ad Piripoumesdorf in pago Zurihgounesse ZUB 1 Nr. 130; glzt Dv tradicio Adalperni de Piriboumesdorf Am Anfang des 14. Jh. begann die Verschiffung des zweiten Gliedes des BW; begünstigt offenbar durch die Entwicklung von -b- > -m-, die im zweiten Beleg (Birmomestorf) sichtbar wird. Es fällt auf, dass Namenformen mit bereits stark verschliffenem Mittelglied (Birmenstorf) im 14. Jh. noch längere Zeit neben solchen, die das -boum bewahren, vorkommen. Weiter erstaunt, dass die heute noch gültige Schreibform bereits a. 1303-1308 auftaucht. Die älteren Urkunden erwähnen die Weiler Muntwil (Muntwile) und Müsle (den hof zu Müsselen) sowie die Flurnamen Lätten (super Lettun, an Letten) und Waard (an der Warte). Merkwürdigerweise zeigt das Gemeindewappen eine Korngarbe. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 438 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 339 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.879 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000024 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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