Name | Bottenwil [1][2] | ||||||||||
Mundart | Bottewiiu [2] | ||||||||||
Phonetik |
bo᪷t̄əwī́u̯ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bó᪷ttəwîl, botəwī́u̯
(Zofingen)
bo᪷ttəwîu̯
(Safenwil)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Bòttèwiiuw ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrerin Alice Aeschbach, Geburtsort Zofingen; unter Mithilfe einer 40-jährigen Dorfbewohnerin |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Bottenwil [3] | ||||||||||
Bezirk | Zofingen [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Botin-wīlāri 'Hofsiedlung des Boto', mhd. (mit in abgeschwächter Form erhaltener Genetiv-Endung und offenbar auf dem GW verharrendem Hauptton) *Boten-wīlere, Boten-wīle, [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd. *Botin-wīlāri 'Hofsiedlung des Boto', mhd. (mit in abgeschwächter Form erhaltener Genetiv-Endung und offenbar auf dem GW verharrendem Hauptton) *Boten-wīlere, Boten-wīle, bzw. (mit Gemination) Botten-wīle, Botten-wīl.Der PN Boto (Fm. I, 321 f.) wird auch in einer älteren St. Galler Urkunde genannt.1 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1189: predium Botanwile (ZUB 1 Nr. 349)
1217-1222: de Bottenwile 30 s. (Eins QW II 2 S. 49)
[...] (weiterlesen)
1189: predium Botanwile (ZUB 1 Nr. 349)
1217-1222: de Bottenwile 30 s. (Eins QW II 2 S. 49)
1237: V̊lricus de Botenvvile (UBSO 1 Nr. 386)
1273: dicti de Botenwile (UBBS 2 Nr. 108)
14. Jh A: Peter von Botewile git 1 malter roggen (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 13)
1361: 2 schuͦppossen ze Bottenwil (Habsb Urb QSG 15.1. S. 585)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Bottenwil liegt in der von steilen, waldbekränzten Hügelseiten flankierten Talsohle des obersten aargauischen Ürke(n)tales. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Bottenwil liegt in der von steilen, waldbekränzten Hügelseiten flankierten Talsohle des obersten aargauischen Ürke(n)tales.Der ON Bottenwil muss in engem Zusammenhang mit dem Namen der Der ON Bottenwil muss in engem Zusammenhang mit dem Namen der Burg Bottenstein (urkdl. in Auswahl: Botanstein, Bottinstein, Bottensteyn, Bottenstein) gesehen werden. Bottenstein (Koord. 642 100/236 900) heissen heute die «Ruinen eines alten Schlosses der Herren von Bottenstein, auf einem buschigen Felsen eine Stunde östlich von Zofingen»2 im Gemeindegebiet von Zofingen. Der Burgname Bottenstein scheint durch Teilübertragung des bestehenden Siedlungsnamens Bottenwil auf die Burg entstanden zu sein. H. Boxler weist eine identische Beziehung zwischen einem Burg- und einem Siedlungsnamen im Namenpaar Dabendorf (Gd. ZH) und Dübelstein (FIN einer Stelle an einem Berghang auf Gemeindeboden) nach.3 Die Gemeinde führt noch heute das Wappen der Herren von Bottenstein. Im Namenbild fällt auf, dass keine umgelauteten Formen feststellbar sind. Es liegt deshalb nahe, bei der Siedlung Bottenwil an eine Gründung nach 900 zu denken, als die Genetiv-Endung -in bereits zu -en abgeschwächt worden war und somit nicht mehr umlautbewirkend ins Gewicht fallen konnte. Vielleicht ist die vermutete späte Gründungszeit auch daran schuld, dass sich das -n der schwachen Genetiv-Endung in der Schrift so gut halten konnte. Etwa ein Drittel der aargauischen -wil-Namen erlag der Tendenz zum einsilbigen BW. Wenn wir davon ausgehen, dass Namen, die einen geringeren Abschleifungsprozess zeigen, jünger sind, dann trifft dies für den ON der Gemeinde Bottenwil eindeutig zu. Ich gehe auch von der Annahme aus, dass in unserem Fall das GW den Hauptakzent immer beibehalten hat. Auch diese Tatsache muss die schwache Genetiv-Endung gestützt haben. Die Form a. 1189 Botanwile zeigt wohl eine alternative Schreibung der zu -en reduzierten Genetiv-Endung, wie wir sie etwa auch beim ON Mägenwil finden (a. 924 Maganwilare, neben Magenwilare und Maginwilare in derselben Urkunde). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 546 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 479 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.424 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000031 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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