Name | Laufenburg [1][2] | ||||||||||
Mundart | Laufeburg [2] | ||||||||||
Phonetik |
láu̯fəbu᪷rg [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
lâ̤u̯vəbū᪷rg
(Gansingen)
lâ̤u̯vəbu᪷rg
(Wil (AG))
[...] (alles anzeigen)
lâ̤u̯vəbū᪷rg
(Gansingen)
lâ̤u̯vəbu᪷rg
(Wil (AG))
lâ̤u̯vəbū᪷rg
(Kaisten)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Läufeburg ( Faksimile | Gewährsperson ) August Zumsteg (Schüler des Seminars Wettingen), 19 Jahre alt, Geburtsort Laufenburg |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Laufenburg [3] | ||||||||||
Bezirk | Laufenburg [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -berg-Name. GF ahd. loufin-bërg 'Berg beim (eigtl. Gen.) Wasserfall', mhd. Loufen-bërc, bzw. (mit seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im [...] (weiterlesen)Alemannischer -berg-Name. GF ahd. loufin-bërg 'Berg beim (eigtl. Gen.) Wasserfall', mhd. Loufen-bërc, bzw. (mit seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW) Loufen-bërg, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -o- statt -ou-) Lofen-bërg, bzw. (mit Gemination) Louffen-bërg, Loffen-bërg, bzw. (mit infolge semantischer Annäherung1 der GW -berg und -burg «neuem» GW) Loufen-burc. BW ist das Appellativ ahd. *loufeo (jan-Stamm2), mhd. loufe, schwzdt. Laufen 3 swm. 'Wasserfall, Stromschnelle', das als Genetivattribut zum GW -berg trat. GW ist das Appellativ ahd. berg, mhd. berc, Gen. -ges stm. 'Berg'. ON vom Typus PN im Genetiv + -berg benennen gerne eine Einzelsiedlung an oder auf einem Berg und lassen nicht generell auf Besitz des Berges durch die im BW genannte Person schliessen.4 ON-Fügungen mit dem GW -berg weisen anstelle eines PN oder FaN im BW häufig ein Appellativ (wie in unserem Fall) oder ein Adjektiv auf.5 Berg und Burg sind Ausdrücke, die durch Ablaut und Geschlecht getrennt sind und deren Spaltung schon gemeingerm. anzusetzen ist, die aber doch eng zusammengehören. Beide Formen fliessen in alter wie in jüngerer Zeit gerne ineinander über. «Der Berg dient zum Schutze; was auf dem Berg untergebracht ist, das ist gut aufgehoben» und Burg bezeichnete in germanischer Urzeit eine «Volks- oder Fluchtburg mit offener Siedlung».6Bei unserem ON wurde -burg erst in der zweiten Hälfte des 16. Jh. zum festen GW. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1207: pro castris et villa Loufenberc (Engelb Gfr 51 Nr. 29 S. 4 ff.)
1248 OrUes 15. Jh f.: datum apud Loͧfenberc (ZUB 2 Nr. 707)
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1207: pro castris et villa Loufenberc (Engelb Gfr 51 Nr. 29 S. 4 ff.)
1248 OrUes 15. Jh f.: datum apud Loͧfenberc (ZUB 2 Nr. 707)
1248 K 15. Jh: apud Luͦffenberg (ARGOVIA 10 Nr. 69 S. 137 (R))
1248 Or K: in anteriori villa Loͧfenberch (ZUB 2 Nr. 734)
1248 Or Var: datum apud Loͧphenberch (ZUB 2 Nr. 734)
1253 K: acta ... in capella Loufenberg (ZUB 2 Nr. 869)
1253: R. plebano de Lofinberc (ZUB 2 Nr. 870)
1253 Var: Rudolfus plebanus de Louffenberg (ZUB 2 Nr. 869)
1254 K 15. Jh: acta sunt hec Loͮffenberg (UBSO 2 Nr. 90)
1256 Or glzt K: Chonradus Trumpi de Loͮfinberc (UBBS 1 Nr. 317)
1256 F K 16. Jh: plebanus oppidi nostri in Louffenberch (UBSGSüd 1 Nr. 463)
1256 Or Var K: Loͮfenberc (UBBS 1 Nr. 317)
1257: comite Gotfrido de Loûfenberhc (ZUB 3 Nr. 1025)
1265: Heinricus de Lovfemberch (UBBS 1 Nr. 461)
1266: Chuͦnradus de Loͮffinberk (UBBS 1 Nr. 473)
1267: acta sunt hec Lofenberch (ZUB 4 Nr. 1365)
1267 Var Ed: acta sunt hec Lofenberch (Engelb Gfr 51 Nr. 122 S. 93 f)
1267 sp K Ues: civem in Lofenberc (ZUB 4 Nr. 1346)
1269: viceplebani de Loͧfenburc clericiConr. de Kienberc incole Loͧfenburgenses (QW I 1 Nr. 1034 (Regest))
1269 Or sp K: Hermannus de Loͮfenberch (UBBS 2 Nr. 27)
1270: domina dicta de Loufinberg (UBSG 3 Nr. 984)
1275: her Johannes der Bogge von Lovfinberch (UBBS 2 Nr. 171)
1275 K 15. Jh Ues: frater Wernherus de Loffenberc (UBBS 2 Nr. 170)
1276 sp K: stat ze Loffemberg (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 1)
1283: hinter der kilchen ze Loffenberg (UBBS 2 Nr. 425)
1284 Vid 16. Jh: universitati civium in Lauffenberg (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 4)
1285: dat. in Loͮfenberg (UBBS 2 Nr. 496)
1286: universitatis civitatis in Lovfenberc (UBBS 2 Nr. 528)
1286 Dv 13. Jh: dirre brief ist Beline von Loffinberc (UBBS 2 Nr. 538)
1290: dem graven von Loͧfenberg ist (Habsb Urb QSG 15.1 S. 179)
1295 Or Dv 16. Jh: Des ordens huss ze Laufenberg (Herrgott III Nr. 673 S. 556 f.)
1295 K 16. Jh: stat zu Lofenberg (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 5)
1295 Or K: in anteriori villa Loufenberch (Herrgott III Nr. 673 S. 556 f.)
1295: von dem Boͤggen von Lovenberg (Rinach QW II 3 S. 358)
1302/04: ecclesia Lowenberg (Pf Verz Bistum BS S. 158)
1319: in die vorgenanten stat gen Laufenberch (ZUB 12 Nr. 3632 a)
1361: zwischent Lôffenberg und Mûrg (Habsb Urb QSG 15.1 S. 546)
1388/89: der kilchherr von Loͧffenberg (Habsb Urb QSG 15.1 S. 725)
1657: dess raths zue Lauffenburg (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 404)
1662: zu Laufenburg eine gewisse summen geltts (AGUrk 6 Laufenburg Nr. 413)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Der aargauische Bezirkshauptort Laufenburg liegt, wie das gegenüberliegende baden-württembergische Laufenburg, unmittelbar am Rhein. [...] (weiterlesen)Der aargauische Bezirkshauptort Laufenburg liegt, wie das gegenüberliegende baden-württembergische Laufenburg, unmittelbar am Rhein.Durch vorspringende Landriegel wird der Fluss in eine enge Schlucht gezwängt. Von dort stürzte Durch vorspringende Landriegel wird der Fluss in eine enge Schlucht gezwängt. Von dort stürzte er sich bis ins erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts in vielen Wasserfällen in einer etwa 35 Meter breiten und 1200 Meter langen Schlaufe über nackte Felsen. Diese Wasserfälle bewegten den deutschen Schriftsteller Emil Strauss (1866-1960), die Novelle «Der Laufen» zu verfassen. F. X. Bronner hielt fest: «Sie (i. e. die Brücke der Stadt) ist gerade da erbaut, wo der Rhein seinen Sturz beginnt.»7 Für diesen laufenbur- gischen Rheinfall überliefert er denn auch den Namen Laufen.8 Im Zuge des Kraftwerkbaus von 1908-1914 wurden mehr als 300'000 m3 Felsmassen weggesprengt, wobei ein Wahrzeichen der Stadt Laufenburg verschwand und sich fürderhin nur noch im BW unseres ON zeigte. Die nächsten Stromschnellen im Rhein können meines Wissens erst wieder beim Rheinfelder Kraftwerk beobachtet werden. An dieser engsten Stelle des Stromes entstand eben auch die erste Rheinbrücke, lange vor Basels Brücke. Rudolf II. von Habsburg baute diese strategisch, handelspolitisch und wirtschaftlich bedeutende Siedlung zur befestigten Stadt aus. Das Idiotikon belegt eine Redewendung nach L(aufenburg) appellieren 'sich aus dem Staube machen'.9 Ältere Urkunden nennen ein Haus *Gutenburg (das hus von Gutenburg) und einen *Cespis-Platz (aream in anteriori villa L¥fenberch, que dicitur in Cespite). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 364 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 289 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 1.19 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000106 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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