Name | Leibstadt [1][2] | ||||||||||
Mundart | Löpschlet [2] | ||||||||||
Phonetik |
lö᪷́pšlət [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
lö́i᪷pšlət, lö́i᪷pšləd, lö́i᪷pšlədər
Fremdbezeichnung:
lö́i᪷pšlət
(Villigen)
lö᪷́ybšlət
(Wil (AG))
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Läupschlet ( Faksimile | Gewährsperson ) Jos. Anton Fehr, 79 Jahre alt, Geburtsort Klingnau |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Leibstadt [3] | ||||||||||
Bezirk | Zurzach [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -stat-Name. GF (im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze) Leibes-steti 'bei der Wohnstätte des Leip', mhd. *Leibes-stete, bzw. (mit Apokope des -e [ [...] (weiterlesen)Alemannischer -stat-Name. GF (im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze) Leibes-steti 'bei der Wohnstätte des Leip', mhd. *Leibes-stete, bzw. (mit Apokope des -e [< ahd. -i] der Endsilbe) *Leibes-stet, bzw. (mit synkopiertem -e- und geschwundenem -s der starken Genetiv-Endung) Leib-stet, bzw. (mit diphthongischer Schreibung des -e- < -a- [Primärumlaut] im GW) Leibes-steit, bzw. (mit in den schriftlichen Belegformen vorübergehend zum Appellativ mhd. leite stswf. 'Weg, Leitung, Wasserführung'2 umgedeutetem GW oder einfach mit Ferndissimilation -ste(i)t > -sle(i)t?) Leib(e)s-leit, Lebis-leit, frühnhd. (mit erneuter Anlehnung des GW an ahd. mhd. stat stf., schwzdt. Stat(t)3 f. 'Stätte, Stelle, Platz') Leib-stat(t).BW ist der PN Leip (mit dem Gen. Leibes), eine KF zum PN Laybo (Fm. 1,997; zu ahd. leiba, mhd. leibe stf. 'Rest, Überbleibsel'), der sich vorwiegend in zusammengesetzten PN ausmachen lässt, so z. B. im PN Leib-her (Fm. I, 998). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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um 1240 Var Ed (a. 1260): praedium in Leibesleit (Herrgott III Nr. 444 S. 366)
um 1240 sp Dv: pro molendino in Lebsteit (ZUB 12 Nr. 547 b)
[...] (weiterlesen)
um 1240 Var Ed (a. 1260): praedium in Leibesleit (Herrgott III Nr. 444 S. 366)
um 1240 sp Dv: pro molendino in Lebsteit (ZUB 12 Nr. 547 b)
um 1240: predium in Leibesteit (ZUB 12 Nr. 547 b)
um 1240 sp Dv: Leipstett (ZUB 12 Nr. 547 b)
1275: Lebisleit (K. Speidel, Beim deutschen Reich, Kartenbeilage von R.Bosch ohne Quellenangabe)
1275 Var: Leibesleib (K. Speidel, Beim deutschen Reich, Kartenbeilage von R.Bosch ohne Quellenangabe)
1298 K 1535 Var Ed: Ulrich ir sun von Ülingen ze Leibstet (ZUB 12 Nr. 2439 a)
1298 K 1535: allso kamen wir mit im ze Leibstett (ZUB 12 Nr. 2439 a)
1303-1308 Var Ed: ze Liebzliebs (Habsb Urb QSG 14 S. 78)
1303-1308: ze Leibsleib hat duͥ herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 78)
1315: so Heinrich von Wile ze Leibsleit buwet (AGUrk 7 Brugg Nr. 3)
um 1488: Gippingen, Ful, Leipsten hiedishalb dem bach (Urb Grafsch Baden S. 193 f.)
um 1488 Var: dem bach nôch gon Leibstatt zuo der linden (Urb Grafsch Baden S. 193 f.)
1524: von Mettouw, Wil und Leibstat, Keisten (AGUrk 7 Brugg Nr. 213)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Leibstadt liegt zwischen der Wandflue und dem Rhein und wird von einem sehr bescheidenen Dorfbach durchflössen, der aber verschiedentlich zu einem bedeutenden Grenzfluss wurde. So [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Leibstadt liegt zwischen der Wandflue und dem Rhein und wird von einem sehr bescheidenen Dorfbach durchflössen, der aber verschiedentlich zu einem bedeutenden Grenzfluss wurde. So schied er einst das habsburgisch-österreichische Fricktal und die eidgenössische Grafschaft Baden, später dann die Bezirke Laufenburg und Zurzach, gleichzeitig aber auch die zwei Gemeinden Unter- und Oberleibstadt. Zu Oberleibstadt gehörten die Fähre Klemme4, eine wichtige Bhein-Fähre, und ein Teil des Schlosses Bernau (urkdl. in Auswahl: Bernowe, Bernow).Das Namenbild des ON Leibstadt ist recht uneinheitlich. Ältere Belege aus der Zeit vor dem 13. Jh. fehlen leider. Die Gruppe der -leib/-leit-Formen ist so stark, dass wir sie nicht einfach als Verschreibungen betrachten dürfen. Da ich nicht wage, diese Namenformen lediglich als Ergebnis weitreichender Assimiliationserscheinungen (beeinflusst durch den PN im BW) oder Ferndissimilationserscheinungen (ausgehend vom auslautenden Dental des GW) zu erklären, denke ich an einen gegen Ende des 13. Jh. einsetzenden, in der urkundlichen Schrift aber nur vorübergehenden, Wechsel des GW. P. Oettli vermutete: «Leibesleit oder Lebisleit... ist wohl zusammengesetzt aus dem altdeutschen Personennamen Leibo und einem Wort für 'geneigt', das auch in Schleitheim enthalten ist.»5 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 472 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 303 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.717 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000107 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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