Name | Meisterschwanden [1][2] | ||||||||||
Mundart | Mäisterschwanng [2] | ||||||||||
Phonetik |
mé᪸išdəršwaŋ̄ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
mâ̤i᪷štəršwaŋ̄, mé᪷i᪷stəršwa᪷ŋŋə
(Seengen)
mêi᪷štəšwaŋ, mêi᪷štəršwa᪷ŋ̄
(Birrwil)
[...] (alles anzeigen)
mâ̤i᪷štəršwaŋ̄, mé᪷i᪷stəršwa᪷ŋŋə
(Seengen)
mêi᪷štəšwaŋ, mêi᪷štəršwa᪷ŋ̄
(Birrwil)
mê᪷i᪷štəršwa᪷ŋ̄
(Fahrwangen)
má̤yštəšwạŋ
(Aesch (LU))
má̤i᪷štəršwa᪷ŋ̄
(Egliswil)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Meischterschwandè ( Faksimile | Gewährsperson ) G. Breitenstein, 27 Jahre alt, Geburtsort Bettwil |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Meisterschwanden [3] | ||||||||||
Bezirk | Lenzburg [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -wang-Name. GF ahd. *meistares-wang 'Abhang des Meisters', bzw. (mit Auslautverhärtung im GW) *meistares-wanc, mhd. (mit Abschwächung des ahd. -a- in der Mittelsilbe des BW) [...] (weiterlesen)Alemannischer -wang-Name. GF ahd. *meistares-wang 'Abhang des Meisters', bzw. (mit Auslautverhärtung im GW) *meistares-wanc, mhd. (mit Abschwächung des ahd. -a- in der Mittelsilbe des BW) Meisters-wanc, bzw. (mit seit dem Ende des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW und mit variierender Schreibung von mhd. -ei-) Meisters-wang, Mesters-wang u. ä., bzw. (mit an das Verbalabstraktum mhd. swant, Gen. -des stm. 'Rodung, Kahlschlag in einem Wald, geschwändetes Land' angelehntem GW) Meisters-wand, bzw. (mit an ON mit GW im Dat. PI. Loc. angelehntem GW) Meisters-wanden.BW ist der im Mittelalter akademisch gewordene Titel ahd. meistar (< germ. *maistr(o) < lat. magister), mhd. meister stm. 'Meister, Lehrer, Herr, Oberhaupt, Aufseher', den am ehesten ein Klosterbeamter mit entsprechender Bildung getragen haben mag.2 GW ist das Appellativ ahd. wang (mit Auslautverhärtung wanch, wanc) stm. 'Abhang, gekrümmte Fläche (cf. ahd. wanga swn., mhd. wange swstn. 'Wange, Gesichtsseite, Antlitz'), Feld, Wiese, Weide', das in unserer Gegend appellativisch schon früh geschwunden ist, während es etwa im Wallis noch in der Bedeutung 'Weidehang, begraster Abhang' weiterlebt.3 Die Tatsachen, dass das anlautende w- in wang z. T. schon in ahd. Zeit weggefallen4 und dieses Appellativ (demzufolge?) schon zeitig nicht mehr verstanden worden ist5, führten dazu, dass viele -wang-Namen in mhd. Zeit umgedeutet wurden, indem deren GW jeweils an (noch) verständliche GW der Typen -au, -schwanden, -land, -ingen, -hang, -fang etc. angelehnt wurden. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1173 Or K 14. Jh: predium in Meistersvanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1179: Maestirwanch (UBWirt 4 Nr. 71)
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1173 Or K 14. Jh: predium in Meistersvanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1179: Maestirwanch (UBWirt 4 Nr. 71)
1223: Meistersuanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 19)
1223 Or K 14./16. Jh: Meisterswanc (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 20)
um 1232: Henricus de Meisterswanch (ZUB 1 Nr. 473)
1246 Or K 14. Jh: et huba sita in Maisterswanch (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 59)
1253 sp dt Ues: C. von Meisterswanden (ZUB 2 Nr. 856)
1257: Ůl. de Meystersvanch (ZUB 3 Nr. 1007)
1261/64: Meisterswang porcum 1 (Habsb Urb QSG 15.1 S. 3)
1266: Chuͦnr. de Mesterswanch (QW I 1 Nr. 983)
1281: gnossame ze Egliswil und ze Meisterswangen (Habsb Urb QSG 15.1 S. 101)
1289: sitas in villa Mesterschwang (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 196)
um 1300: in Meisterswand et in Varwangen (Habsb Urb QSG 15.1 S. 199 f.)
1303-1308: das ... guͦt ze Meysterswang (Habsb Urb QSG 14 S. 170 f.)
1303-1308 Var Ed: Meisterswant (Habsb Urb QSG 14 S. 170 f.)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Meisterschwanden breitet sich am leicht ansteigenden Uferhang des Hallwilersees (urkdl. in Auswahl: prope lacum dictum Halwiler se) aus. Nachbargemeinde am sanft abfallenden westlichen Fuss des [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Meisterschwanden breitet sich am leicht ansteigenden Uferhang des Hallwilersees (urkdl. in Auswahl: prope lacum dictum Halwiler se) aus. Nachbargemeinde am sanft abfallenden westlichen Fuss des Lindenbergs ist die -wang-Siedlung Fahrwangen.In der Urkunde a. um 1300 werden beide Orte unmittelbar nebeneinander genannt. Wir beobachten dort, dass der ON Fahrwangen das ursprüngliche GW -wang beibehalten hat, während jedoch das GW des ON Meisterschwanden bereits an -schwand(en) (zu ahd. swant, swand, mhd. swant stm. 'Verwüstung, Zerstörung, Rodung, Rodungsstelle, Kahlschlag in einem Wald, geschwändetes Land'6) angelehnt worden ist, wodurch der ON der Umdeutung verfiel. Zur Gemeinde Meister schwanden gehört auch noch die Weilersiedlung Tennwil (predium Tennenwile, Tenwile). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 541 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 448 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.976 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000118 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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