Name | Wildegg [1][2] | ||||||||
Mundart | Wildègg [2] | ||||||||
Phonetik |
wildé᪷k [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
wí᪷ɫ̄dek
(Lenzburg)
wí᪷ɫde᪷k
(Küttigen)
[...] (alles anzeigen)
wí᪷ɫ̄dek
(Lenzburg)
wí᪷ɫde᪷k
(Küttigen)
wí᪷ɫdek
(Lupfig)
(weniger anzeigen)
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Ortstyp | Ort [1] | ||||||||
Gemeinde | Möriken-Wildegg [3] | ||||||||
Bezirk | Lenzburg [3] | ||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||
Deutung | Alemannischer sekundärer Siedlungsname (evtl. primärer Burgname). GF (ursprünglich im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze dero) wildūn ekko 'beim wild abschüssigen Bergrücken', mhd. *Wilden-ecke(n), bzw. (mit Schwund der [...] (weiterlesen)Alemannischer sekundärer Siedlungsname (evtl. primärer Burgname). GF (ursprünglich im Dat. Sg. Loc.) ahd. *(ze dero) wildūn ekko 'beim wild abschüssigen Bergrücken', mhd. *Wilden-ecke(n), bzw. (mit Schwund der schwachen Flexionsendung des adj. BW oder einfach als eigentliche Zusammensetzung) Wild-ecke, bzw. (mit mhd. Schreibung -gg- für urdt. -gg-) Wild-egge, bzw. (mit apokopiertem -e- der Flexionsendung des GW) Wild-egg, bzw. (mit mhd. Schreibung -gk- für urdt. -gg-) Wildegk. Die Belegformen, die ein GW mit der Endung -a zeigen, sind wohl als Reflexe der ahd. Nominativform zu interpretieren, sofern es sich nicht um latinisierte Namenformen handelt.BW ist das Adjektiv ahd. wildi 'wild, wüst', mhd. wilde, wilt 'wild, abgelegen, unbebaut, dämonisch, nicht von Menschen gepflegt, unbewohnt', mda. wild 1 «wild, ... im Gegensatz zu 'gezähmt, cultiviert'». GW ist das Appellativ ahd. ecka stf. (< germ. *agjō 'Spitze, scharfe Kante'), mhd. ecke, egge stswf. stn., schwzdt. Egg2 'Schneide, (Berg-)Spitze, Ecke; vorspringender Winkel; Kante; (in FlN besonders:) Bergspitze, langgezogene oder spitzig vorstehende Anhöhe, vorspringender Bergabsatz, vorspringendes Ende eines Hügels; dachähnlicher Ausläufer eines Berges, langgezogener Bergrücken'. Als GW spielte -egg eine wichtige Rolle in der Burgnamengebung. Das BW bezieht sich in diesen Namenfügungen besonders gern auf die Bodenbeschaffenheit, auf den Pflanzenwuchs oder auf einen nahen Fluss.3 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||
Quellen
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1242: Acta sunt hec, Wildecken, Anno domini (Gfr 51 Nr. 80 S. 53)
1264: Arnoldus dapifer de Wildecca (gr GR Wettingen Z. 182)
[...] (weiterlesen)
1242: Acta sunt hec, Wildecken, Anno domini (Gfr 51 Nr. 80 S. 53)
1264: Arnoldus dapifer de Wildecca (gr GR Wettingen Z. 182)
1266 Var Ed: domini Arnoldi de Guildec (ZUB 13 Nr. *1315)
1266: d[omini] Arnaldi de Guildee (ZUB 4 Nr. 1315)
1267: milites Io. de Wildeka et frater suus Petrus (Trouillat II Nr. 130 S. 173)
1269: Johannes de Wildeke (UBBS 2 Nr. 31)
1281 Var Ed: Herkenvrit der truchseze von Wildegge (Habsb Urb QSG 15.1 S. 124)
1281: Her Peter der truksäs von Wildegk hat (Habsb Urb QSG 15.1 S. 113 f.)
1281: truchsêze von Wildegge (Habsb Urb QSG 15.1 S. 113 f.)
1284 Brief: und dennethin gen Wildegg in den bach (Gfr 1 Nr. 9 S. 69 f.)
1292: Harthmannus pincerna de Wildegga (ZUB 6 Nr. 2214)
1295: fideli nostro Hartmanno pincerne de Wildekke (ZUB 6 Nr. 2332)
1297: dominus Hartmannus pincerna de Wildega (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 226)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Der Gemeindeteil Wildegg liegt am Fusse des Chestenbergs, wo Bünz und Aabach zusammenfliessen, um wenig später gemeinsam in die Aare zu münden. Auf einem schmalen, [...] (weiterlesen)Der Gemeindeteil Wildegg liegt am Fusse des Chestenbergs, wo Bünz und Aabach zusammenfliessen, um wenig später gemeinsam in die Aare zu münden. Auf einem schmalen, abschüssigen Felssporn dieses Hügels thront das Schloss Wildegg, das auf eine Burg zurückgeht, die im 12. Jh. durch die Grafen von Habsburg erbaut wurde. Wie beim Namen der Burg Brunegg, die den östlichen Ausläufer des Chestenbergs ziert, ist wohl auch in unserem Fall der Burgname (als eigentlicher Flurname) auf die Siedlung übergegangen. Nur wenige Meter von Wildegg entfernt, auf der anderen Seite der Aare, auf einer Anhöhe, die sich über die Ebene erhöht, steht das Schloss Wildenstein (burg- statt zu Wildenstein). Die beiden Burganlagen flankieren das hier enge Aaretal. Im Namenbild befremden die Belegformen Guildee bzw. Guildec. Sie stehen in einer Urkunde, die in Bologna datiert wurde, und flossen vermutlich aus der Feder eines italienischen Schreibers.Ein Gebiet zwischen Wildegg und Möriken heisst Aesch (ze Escha, ze Esche). Seit 1803 bilden die beiden Dörfer eine politische Einheit, deren offizieller Name bis 1947 lediglich Möriken lautete. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||
Höchster Punkt | 428 m. ü. M. [1] | ||||||||
Tiefster Punkt | 348 m. ü. M. [1] | ||||||||
Fläche | 0.771 km² [1] | ||||||||
Datensatz | 13000128 | ||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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