Name | Oberrüti [1][2] | ||||||||||
Mundart | Rüüti [2] | ||||||||||
Phonetik |
rǖ́ti [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
óbərrụ̈̂ti᪷, u᪷n̄dərrụ̈̄ti᪷, rụ̈̂ti᪷
(Auw)
rụ̈̄ti, u᪷n̄dərụ̈̄ti
(Dietwil)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Rüti (òbe) ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Josef Suter, 21 Jahre alt, Geburtsort Oberrüti |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Oberrüti [3] | ||||||||||
Bezirk | Muri [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer Rüti-Name. GF ahd. *(ze) riutī 'bei der Rodungsstelle', mhd. *(ze) Riute, bzw. (mit erhaltenem ahd. -ī in der Endsilbe) *Riutī, bzw. (mit [...] (weiterlesen)Alemannischer Rüti-Name. GF ahd. *(ze) riutī 'bei der Rodungsstelle', mhd. *(ze) Riute, bzw. (mit erhaltenem ahd. -ī in der Endsilbe) *Riutī, bzw. (mit -u- oder -uͥ- als Bezeichnungsvarianten für ahd. -iu-1) Rutī, Ruͥtī, bzw. (mit Schreibung -th- für urdt. -d-2) Ruthī.Diesem ON, der sich auf die Urbarmachung von Land (i. d. R. durch das Fällen der Bäume und das Ausgraben der Wurzelstöcke) bezieht, liegt das Appellativ ahd. *riutī(n) f., mhd. riute stn.f., schwzdt. Rǖti (z. T. gekürzt:) Rüti3 f. 'Reute, Rodungsstelle, Ausrodung, urbar gemachtes Land' zugrunde, ein Verbalabstraktum zu ahd. mhd. riuten, mnd. rüden (< *riutjan zur idg. Wurzel *reudh- 'roden', einer Erweiterung zu *reu- 'auf-, ausreissen, graben, aufwühlen') 'urbar machen'.4 Im Ahd. ist nur die neutrale Form riuti (bzw. ga-riuti, gi-riuti n.; schwzdt. Rut ['Rodung'; nur als ON], G(e)rǖt5 n.) als Appellativ belegt. Rüti und (die mit dem Kollektivpräfix gi- erweiterte Form) Grüt bezeichnen mit verschiedenen Techniken des Ausreutens von Holzwachs und Gestrüpp urbar gemachte Rodungsstellen. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1236 Var Vid: Ruti (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1236: possessiones in ... Ruty, Tuerwile (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
[...] (weiterlesen)
1236 Var Vid: Ruti (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1236: possessiones in ... Ruty, Tuerwile (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1244: quas tunc in Arnestouwe et in Rui habere (ZUB 2 Nr. 608)
1255: possessiones ... in Ruthi, Owe et in dem Geruͥth (ZUB 3 Nr. 942)
1258: A. rector ecclesie de Ruthe clerici (ZUB 3 Nr. 1037)
1263 Or K: Alber. sancti Blasii plebanum in Ruth (ZUB 3 Nr. 1238)
1281 Or K: presentibus ... H. de Ruti (ZUB 5 Nr. 1796)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die Gemeinde Oberrüti, bei F. X. Bronner neben Ober-Rüti auch lediglich Rüti genannt6, liegt im südlichsten Zipfel des heutigen Kt. Aargau, ganz «oben» im aargauischen Reusstal. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Oberrüti, bei F. X. Bronner neben Ober-Rüti auch lediglich Rüti genannt6, liegt im südlichsten Zipfel des heutigen Kt. Aargau, ganz «oben» im aargauischen Reusstal. Noch immer gehören der Ortsbürgergemeinde ausgedehnte Waldungen. Da verschiedene Rodungsnamen in unserem Kanton der Rüti-/Grüt-Gruppe angehören, sind die urkundlichen Belege schwer auseinanderzuhalten. Oben sind nur die Nennungen aufgeführt, die sich mit einer gewissen Bestimmtheit auf die aargauische Gemeinde Oberrüti lokalisieren lassen.Die Namenlandschaft dieses Teils des Reusstals ist geprägt von Namen, die auf die Urbarmachung des Bodens hinweisen: westlich von Oberrüti erstreckt sich der Rütiwald, etwas südlich davon die Flur Hohrüti. Bei Merenschwand (ebenfalls Benennung einer Rodungsstelle), von Oberrüti aus etwa neun Kilometer talabwärts, liegt der Weiler Unterrüti (s. unter Merenschwand). Es ist denkbar, dass der differenzierende Zusatz ober, der in der Schreibform erst spät erscheint und der Mundartform noch heute bisweilen fehlt, die relative Lage unserer Gemeinde zur Weilersiedlung Unterrüti definiert. In der Namenform a. 1244 in Rui steckt wohl ein Schreibfehler. Eine Wappendarstellung im Gemeindearchiv von Oberrüti zeigt eine Reuthaue und eine Schaufel.7 Ich gebe hier noch einen Überblick über die in den älteren urkundlichen Quellen genannten Rüti-/Grüt-Namen unseres Kantons, wobei die Lokalisierung der einzelnen Belege häufig schwerfällt: Rüti Weiler der Gd. Hägglingen ad Rüti, von Ruti, zu Rütthi, in Rπti Rütihof Weiler der Gd .Baden ze Rπti Rüti Weiler der Gd. Vordemwald in Rµti Unterrüti Weiler der Gd. Merenschwand de Rπti, Grüti, Grute, ad Gerüte, ze Under R≥ti, ze Rúti Vogelrüti Weiler der Gd. Niederrohr dorf de Ruti, ze Rπti Rütmatten FlN nördlich v. Villmergen in der grossen Rütmatten Rütenen FlN südlich v. Leuggern predium ... quod dicitur Gerûte vulgari lingua, Latina [!] autem novella (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 434 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 399 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.368 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000152 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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