Name | Olsberg [1][2] | ||||||||||||
Variante | Basel-Olsberg [3] | ||||||||||||
Mundart | Olschperg [2] | ||||||||||||
Phonetik |
ó᪷lſšpərg [2]
basəl ǫlšbərg [3] |
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
ọ́ɫdšbəg, ọɫšbrg
(Arisdorf)
ọ́ɫdšbrg
(Wintersingen)
[...] (alles anzeigen)
ọ́ɫdšbəg, ọɫšbrg
(Arisdorf)
ọ́ɫdšbrg
(Wintersingen)
ọɫšbərg
(Maisprach)
ọ̄́ɫdšbrk
(Magden)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Òlsbṙg ( Faksimile | Gewährsperson ) Samuel Dietiker, 35 Jahre alt, Geburtsort Schinznach AG |
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Ortstypen | Siedlung [4] [Pl. von] Wohngebäude [4] Ort [1] | ||||||||||||
Gemeinden | Arisdorf, Olsberg [4] | ||||||||||||
Bezirke | Liestal, Rheinfelden [4] | ||||||||||||
Kantone | Aargau, Basel-Landschaft [4] | ||||||||||||
Beschreibung | Häusergruppe. [3] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -berg-Name. GF ahd. *oles-bërg 'Ölberg' (eigtl. 'Berg des Öls'), mhd. Ols-bërc, bzw. (mit Fortisierung von b-) Ols-përc, bzw. (mit seit der zweiten [...] (weiterlesen)Alemannischer -berg-Name. GF ahd. *oles-bërg 'Ölberg' (eigtl. 'Berg des Öls'), mhd. Ols-bërc, bzw. (mit Fortisierung von b-) Ols-përc, bzw. (mit seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW) Ols-përg, Ols-bërg, bzw. (mit Prothese eines unorganischen h-1) Hols-përc, Hols-përg.BW ist das Appellativ ahd. ol(e)i, ole, mhd. öl(e), ol(e), ol(e)i stn. 'Öl' (Lehnwort aus vulgärlat. *olium, *olejum < griech. ἔλαιον entlehnt)2, das sich als Genetivattribut vor das GW -berg stellte, womit sich der sakrale ON Öl-berg (vgl. Kommentar-Teil) ergab. GW ist das Appellativ ahd. bërg, mhd. bërc, Gen. -ges stm. 'Berg'. ON vom Typus PN im Genetiv + -berg benennen gerne eine Einzelsiedlung an oder auf einem Berg und lassen nicht generell auf Besitz des Berges durch die im BW genannte Person schliessen.3 ON-Fügungen mit dem GW -berg weisen anstelle eines PN oder FaN im BW häufig ein Appellativ (wie in unserem Fall) oder ein Adjektiv auf.4 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Baselbieter Namenbuch 'zum Kanton Basel(land) gehörender Teil von Olsberg' [...] (weiterlesen)'zum Kanton Basel(land) gehörender Teil von Olsberg'▹ Zum Lemma Olsberg: Dem ON Olsberg AG liegt der KlosterN ahd. *olesbërg 'Ölberg' nach dem Vorbild des bibl. Ölbergs zugrunde. Der ▹ Zum Lemma Olsberg: Dem ON Olsberg AG liegt der KlosterN ahd. *olesbërg 'Ölberg' nach dem Vorbild des bibl. Ölbergs zugrunde. Der Ölberg ist die Himmelfahrtsstätte Jesu Christi. Lat. tritt der Name auch als hortus dei 'Gottesgarten' auf. Er verweist auf das älteste Zisterzienserinnen-Kloster (Gründung 1237 bzw. 1083, je nach Quelle) der Schweiz, das Stift Olsberg, heute ein Schulheim des Kt. AG. Vom Kloster ist der Name auf die daneben entstandene Siedlung übergegangen.1 Die Ortschaft Olsberg liegt im Kt. AG oberhalb von Kaiseraugst am → Violebach. Die Gde. grenzt bei Arisdorf, Hersberg und Nusshof an BL. Als Erstglied von FlN verweist Olsberg(er) auf Besitz des Frauenklosters. Vgl. BSNB2 552 / LSG 678 / SONB2 622 / 1Zehnder Gemeindenamen Aargau 337 (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1236: villam Olsperg (MB) cum omnibus appendiciis vendiderunt sororibus de Orto Dei (Trouillat 2 Nr. 37 S. 51 f.)
1238: conventui de loco qui Ortus dei nuncupatur (UBBS 1 Nr. 148)
[...] (weiterlesen)
1236: villam Olsperg (MB) cum omnibus appendiciis vendiderunt sororibus de Orto Dei (Trouillat 2 Nr. 37 S. 51 f.)
1238: conventui de loco qui Ortus dei nuncupatur (UBBS 1 Nr. 148)
1242 Or K: monasterio ... sororum de Ortodei (UBSO 1 Nr. 420)
1243: frater Waltherus de Olsperk (UBBS 1 Nr. 170)
1244: sororibus in Olsperch (UBBL 1; II 1; II 2 1 Nr. 52)
1246 f. K 1248 ff.: conventus de Olisberc ordinis Cisterciensis (UBBS 1 Nr. 193)
1252: dominarum in Holsperc (UBBS 1 Nr. 262)
1252 Var: claustrum dominarum in Olsperc (UBBS 1 Nr. 262)
1257 OrK 16. Jh: do dictis de Olsberc (UBSO 2 Nr. 131)
1260: monasterii de Olsberch (UBBS 1 Nr. 387)
1265: conventum dominarum de Oͤlsperch (UBBS 1 Nr. 457)
1267 Dv 16. Jh: erkauffte reben zu Oberollsperg (UBSO 2 Nr. 252)
1268 Or K 14.Jh f.: dominabus de Olsberg (UBSO 2 Nr. 11)
1268 Var: predictarum dominarum de Olsper (UBSO 2 Nr. 261)
1270 Or K 18. Jh: dominabus de Holsperg dedimus (UBBS 2 Nr. 35)
1274 Var: dominarum de Olesberg (UBBS 2 Nr. 148)
1276 Or K 15. Jh ff.: den zehenden zu Obern Olsperg (UBSO 2 Nr. +393)
1287: dem convente von Olzberg (Trouillat 2 Nr. 343 S. 442)
(weniger anzeigen) [2]
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Baselbieter Namenbuch
1901: Baselolsberg (GA Ari: GRProt. 1899–1906, 68)
2003: Basel Olschberg (GP)
[...] (weiterlesen)
1901: Baselolsberg (GA Ari: GRProt. 1899–1906, 68)
2003: Basel Olschberg (GP)
2015: Basel-Olsberg (GeoView BL)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Olsberg liegt im untersten Zipfel des Fricktals an der Kantonsgrenze, die, dem Violenbach folgend, den Dorfkern durchquert. Die Geschichte dieser Siedlung ist eng verknüpft mit [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Olsberg liegt im untersten Zipfel des Fricktals an der Kantonsgrenze, die, dem Violenbach folgend, den Dorfkern durchquert. Die Geschichte dieser Siedlung ist eng verknüpft mit dem nachweisbar ersten Zisterzienserinnen-Kloster der Schweiz, das 12375 (nach F. X. Bronner schon 1083 als Benediktinerinnen-Kloster6) gegründet wurde.Das Stift Olsberg dominiert noch heute das Violental an einer Stelle, wo sich das Tal nach Westen hin verengt. Beim ON der Gemeinde Olsberg handelt es sich offenbar um einen eigentlichen Klosternamen mit biblischem Benennungsmotiv.7 Der biblische Ölberg war die Himmelfahrtsstätte Jesu Christi. Biblisches verheissen auch Flurnamen in der näheren Umgebung: Paradishof, Dorn und Chrüzgraben. Als lat. Benennung tritt bisweilen hortus dei ('Gottesgarten') auf, wohl in Anlehnung an den biblischen Garten Gethsemane. In unserem Namenbild fällt auf, dass der Umlaut von o- > ö- nur ganz vereinzelt und erst seit der zweiten Hälfte des 13. Jh. bezeichnet wird. Er ist dann weder in der Schreib- noch in der Mundartform durchgedrungen. In den Belegen a. 1267 und a. 1276 begegnet der ON zusammen mit dem differenzierenden Zusatz mhd. ober 'ober'. Ich vermute, dass Ober-Olsberg einen Ort am Weg von Olsberg nach Magden bezeichnete. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Baselbieter Namenbuch Auch → Ländli. Das Dorf Olsberg wird vom Violenbach durchflossen, der zugleich die Kantonsgrenze zwischen Baselland und Aargau bildet. Während der rechtsufrige Dorfteil auch heute noch eine selbstständige [...] (weiterlesen)Auch → Ländli. Das Dorf Olsberg wird vom Violenbach durchflossen, der zugleich die Kantonsgrenze zwischen Baselland und Aargau bildet. Während der rechtsufrige Dorfteil auch heute noch eine selbstständige aargauische Gde. mit etwa 200 Einwohnern bildet, ist der basellandschaftliche Teil ('Basel-Olsberg') auf Anfang 1882 als Einwohnergde. aufgehoben und mit der basellandschaftlichen Nachbargde. Arisdorf vereinigt worden. Das basellandschaftliche Olsberg zählte vor der Zusammenlegung mit Arisdorf 7 Häuser (an anderer Stelle wird deren Zahl mit 9 angegeben) und 57 Einwohner (1850 waren es 41). (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 407 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 354 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 0.212 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 13000157 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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