Name | Schupfart [1][2] | ||||||||||
Mundart | Schupfert [2] | ||||||||||
Phonetik |
šú᪸pfərt [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
šu᪷pfət
Fremdbezeichnung:
ſšu᪷pfərt
(Frick)
šu᪷pfərt
(Möhlin)
[...] (alles anzeigen)
ſšu᪷pfərt
(Frick)
šu᪷pfərt
(Möhlin)
šu᪷bvəd
(Obermumpf)
šu᪷bvərt
(Wegenstetten)
šu᪷pfərd
(Wittnau)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Schupfert ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Severin Spuhler, 45 Jahre alt, Geburtsort Wislikofen |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Schupfart [3] | ||||||||||
Bezirk | Rheinfelden [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -hard-Name. GF spätahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *scupfa-hard 'von vorspringendem Gelände umgebenes Weidewaldgebiet', mhd. *Schupfehart, bzw. (mit Apokope des Schluss-e im BW) Schupf-hart, bzw. [...] (weiterlesen)Alemannischer -hard-Name. GF spätahd. (als «echte» Zusammensetzung1) *scupfa-hard 'von vorspringendem Gelände umgebenes Weidewaldgebiet', mhd. *Schupfehart, bzw. (mit Apokope des Schluss-e im BW) Schupf-hart, bzw. (mit Schreibung von -sc- oder -sz- für -sch-2, mit den Graphemen -ph-, -f- bzw. -pff- für inlautendes -pf-3 und mit bisweilen geschwundenem h-Anlaut des GW) Schuph-art, Scuf-har(t), Szuph-art, Schupff-hart, Schupf-art.BW ist das Appellativ spätahd. scupfa (vermutlich eine Intensivbildung zum Stamm von schieben, ahd. skioban stv. [Prät. skōb, skubun], auf der durch Intensivgemination erweiterten Basis *skupp-jō f.4), mhd. (in bair. und els. Quellen) schupfe swfm., schwzdt. Schupfen 5 f. 'Schuppen, Schopf aus Schrägdächern, Hütte ohne Seiten wände; (in topographischer Bedeutung:) Abschrägung, Steilabhang, kleinerer, etwas überhängender Felsen, kleine Felswand, Felsvorsprung'. Dieses BW steht dem GW unflektiert und tontragend voran. J. Hunziker kennt die Ausdrücke « 's tach schüpfe, ein sehr schief liegendes Dach so heben, dass es sich mehr der horizontalen Lage nähert, schùpftach, das, unterer Theil des Daches, mit dem diese Operation gemacht worden ist, während die obere Hälfte gegen die First zu in ihrer ursprünglichen Lage blieb, schüpfì, die, der Winkel, in dem nach dieser Operation die obere und die untere Dachhälfte zusammentreten.»6 GW ist das Appellativ ahd. hard (germ. *harð-), mhd. hart stmnf. '(Berg-)Wald, waldiger Höhenzug, lichter Weidewald, Weidetrift'7, welches dem Appellativwortschaft schon relativ früh entschwunden zu sein scheint.8 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1259: Melii, Schuphart, Wittnowe (Schöpflin 1 Nr. 583 S. 427)
1276 Or K 15. Jh Var Ed: ze Sissach und ze Schuphart (UBSO 2 Nr. +393)
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1259: Melii, Schuphart, Wittnowe (Schöpflin 1 Nr. 583 S. 427)
1276 Or K 15. Jh Var Ed: ze Sissach und ze Schuphart (UBSO 2 Nr. +393)
1276 Or K 15. Jh: zu Sissach und zu Schuphard (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 125)
1282: presentibus ... Wer. de Scvfhar (UBBS 2 Nr. 373)
1295 K: des dorfes banne zu Schupfhart (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 65)
1303-1308: du herschaft hat ze Szuphart (Habsb Urb QSG 14 S. 60)
1375: in Schupfart (AGUrk 4 Johk Rheinf Nr. 166)
1441: item Schupffhart (lib marc Bistum BS S. 212)
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Kommentar | Die Gemeinde Schupfart liegt als oberste Gemeinde des Fischingertales zwischen waldigen Hügeln eingebettet. Der Tiersteinberg (urkdl. Belege des Burgnamens in Auswahl: de Dierstein, de Dirstein, [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Schupfart liegt als oberste Gemeinde des Fischingertales zwischen waldigen Hügeln eingebettet. Der Tiersteinberg (urkdl. Belege des Burgnamens in Auswahl: de Dierstein, de Dirstein, de Tierstein) im Süden fällt auf der der Siedlung zugewandten Seite ziemlich steil ab. Zu einer anderen markanten Geländeerhebung hielt F. X. Bronner fest: «Der Kirche gegenüber steht in der Nähe ein ringsum freier Hügel, auf welchem Trümmer einer alten Burg bemerkbar sind. Dieser Hügel wird noch der Herren-Rain genannt und für Hermingers Wohnsitz gehalten, wo er das Volk um sich gesammelt und durch ein kleines Thal die Hungarn auf dem Sisselerfelde überfallen und geschlagen haben soll.»9Die Lage der Siedlung, die, mit Ausnahme des Talausganges, ringsherum von zum Teil noch heute bewaldeten Höhen und Steilhängen umgeben ist, macht es wahrscheinlich, dass der ON Schupfart dem Typus der deutschschweizerischen Namen mit Schupfe(n) zuzurechnen ist. Sie tragen eine topographische Bedeutung ('kleiner, etwas überhängender Fels, kleine Felswand, Felsvorsprung') und sind besonders im alpinen Raum verbreitet.10 Dass wir für unseren ON von einer topographischen Bedeutung auszugehen haben, zeigt die Fügung mit dem Kompositionsglied Hard '(Weide-)Wald' besonders deutlich, ergäbe doch ein BW mit der Bedeutung 'Schopf, Scheune, Hütte' keinen Sinn. So aber weist der ON Schupfart auf eine frühere Waldweidenutzung hin, die auch aufgrund des Geländebefundes vermutet werden kann. Gegen Eiken zu findet sich etwa einen Kilometer nordnordöstlich der FlN Schupferterberg. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 491 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 425 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.387 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000183 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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