Name | Spreitenbach [1][2] | ||||||||||
Mundart | Sprääitebach [2] | ||||||||||
Phonetik |
šprḗ᪸ītəbaχ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
šprâ̤i᪷təba᪸χ, šprâ̤i᪷təba᪸χ̄ər
Fremdbezeichnung:
brậitəba᪷χ
(Weiningen (ZH))
šprā̤́i᪷təba᪷χ
(Würenlos)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Spräitebach ( Faksimile | Gewährsperson ) Schüler, 13-14 Jahre alt |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Spreitenbach [3] | ||||||||||
Bezirk | Baden [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -bach-Name. GF ahd. *(ze demo) spreitenten bahhe, bzw. (mit Schwund des dentalen Verschlusslautes in der Endung des Part. praes. im Rahmen von Konsonantenerleichterung, Schwund des -n [...] (weiterlesen)Alemannischer -bach-Name. GF ahd. *(ze demo) spreitenten bahhe, bzw. (mit Schwund des dentalen Verschlusslautes in der Endung des Part. praes. im Rahmen von Konsonantenerleichterung, Schwund des -n vor dem b-Anlaut des GW und Apokope des Endsilben-e des BW) *(ze demo) spreiten bahhe, bzw. (mit apokopiertem Endsilben-e des GW, sofern wir nicht überhaupt davon ausgehen müssen, dass das GW schon ursprünglich im Nominativ gebraucht wurde, und zwar ohne Rücksicht auf den dadurch entstehenden syntaktischen Unterschied zum dativischen BW1) spreiten-bah 'beim sich ausbreitenden Bach', mhd. Spreiten-bach, bzw. (mit variierender Schreibung von mhd. -ei- durch -ai-, -ey-, -e-, -ie- und bisweilen mit unmotivierter Doppelschreibung von -tt-sowie z. T. mit Graphem -i- in der Endsilbe des BW zur Bezeichnung der Unbetontheit) Sprettin-bach u. ä. BW ist das attributive Part, praes. (im Dativ) des Verbs ahd. spreiten, mhd. spreiten swv., schwzdt. spreiten 2 'spreiten, ausbreiten, ausstreuen, überdecken'. GW ist das Appellativ ahd. bah stm. (< germ. *baki- zur idg. Wurzel *bheg/*bhog 'laufen'), mhd. bach stm.f. 'Bach'. Das anlautende urdt. b- in bach ist als b- (stimmlose Lenis) oder als p- (Fortis) vertreten.3 Bei den aargauischen -bach-Namen zeigen neben Namenbelegen aus ahd. Zeit vor allem noch etliche Belegformen aus dem 13. und 14. Jh. ein mit der Fortis p- anlautendes GW. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1111—1124 K 12. Jh: in villa nomine Spreitinbach (ZUB 1 Nr. 253)
1111—1124 K 12. Jh Var Ed: in villa nomine Spreitenbach (Rheinau QSG 3 2 S. 60 f.)
[...] (weiterlesen)
1111—1124 K 12. Jh: in villa nomine Spreitinbach (ZUB 1 Nr. 253)
1111—1124 K 12. Jh Var Ed: in villa nomine Spreitenbach (Rheinau QSG 3 2 S. 60 f.)
1124 F K 18. Jh: heç sunt ... locorum nomina: ... Sprettinbach (ZUB 1 Nr. 265)
1125 Or K: hobam unam in villa Spreitenbach (ZUB 1 Nr. 269)
um 1150 Or K 18. Jh: Spretenbach IIII den. (URZürich Nr. 14)
1179: predium Srettembbch (ZUB 1 Nr. 334)
1179 Var Ed: predium Prettembach (UBrMuri QSG 3 3 2 S. 117)
1189: predium Sprentenbach (ZUB 1 Nr. 349)
Eintr 12./13. Jh: Roͮdegerus ob., miles de Spreteinbach (Necr Herm QSG 3 3 3 S. 154)
1236: predia in ... Sprceymbach cum ... Urthorf (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1236 Var Vid: Spreytinbach (QW I 1 Nr. 374 S. 175)
1247: de Spreitembach ... terras (ZUB 2 Nr. 657)
1253 Or K: R. de Sprêitenbach (ZUB 2 Nr. 873)
1262 sp K Var Ed: in possessionibus ... apud Spreittinbach (ZUB 3 Nr. 1179)
1266: predium suum ... in villa Spretinbach (ZUB 4 Nr. 1322)
um 1273: R[udolfus] de Spreittenbach 1 mod. tritici (Habsb Urb QSG 15.1 S. 52)
1303-1308: ze Spretambach richte[t] (Habsb Urb QSG 14 S. 117)
1321-1322 sp K: dem jungern Múller ze Sprietenbach (ZUB 12 Nr. 3757 a)
14. Jh: pisces et minor panis de Spraitinbach (UBSG 3 (Anhang) Nr. 79)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Die aargauische Gemeinde Spreitenbach liegt am nördlichen Fuss des Heitersberges. Der Siedlungskern entstand offenbar an den Bachufern des Ausflusses (qui dicitur Egilsebach) des Ägelsees (zem [...] (weiterlesen)Die aargauische Gemeinde Spreitenbach liegt am nördlichen Fuss des Heitersberges. Der Siedlungskern entstand offenbar an den Bachufern des Ausflusses (qui dicitur Egilsebach) des Ägelsees (zem Egelsêwe), der bei F. X. Bronner Nagel-See, Nägeli-See und Egel-See heisst. «Der Abfluss ist an der nordwestlichen Spitze, wo ein Bächlein über Bergstaffeln gegen Spreitenbach hinabfällt.»4 Bei ihm finden wir auch die Nachricht: «Der Ausfluss des kleinen Nagelsees, vereinigt mit andern Waldbächlein, treibt unten eine Mühle.»5 Tatsächlich laufen oberhalb jener Stelle, wo die Mühle gestanden sein muss, viele kleine Bäche, auch aus dem Gebiet Bächlihau, fächerförmig zusammen. Kaum darf bei der Deutung des ON auch von einem Verbalabstraktum auf ahd. -ī(n)6 ausgegangen werden. Namen mit ahd. spreitī, mhd. spreite, nhd. Spreite stf. bedeuten 'Ort, wo sich etwas ausbreitet'. Spreitenbach hiesse dann 'Ort, wo sich der Bach ausbreitet' oder 'Bach beim ausgedehnten Stück Land' (zu schwzdt. Spreiten 7 f. '(ausgedehntes) Stück Land'. J. Hunziker belegt das Verb sich ferspreite 'sich breit machen, grossthun' und die feminine Substantivbildung spreiti 'was zum Trocknen oder Dörren am Boden ausgebreitet ist'.8An ahd. spreid stm, mhd. spreide stf. 'Gesträuch, Strauch, Busch' muss bei der Namendeutung kaum gedacht werden, da dieses Wort in der Schweiz nur bei Ulrich von Zazikhofen belegt ist mit der zudem noch fraglichen Bedeutung 'Buschwerk'.9 Spreitenbach heisst auch ein Hof der Gemeinde Seelisberg UR. Die Namenformen dieses Hofes kommen im ZUB verschiedentlich vor, manchmal sogar in den gleichen Urkunden, die auch das aargauische Spreitenbach nennen. Unser Ort wird jedoch hie und da mit einem Zusatz wie etwa sita est in pago Ziurigowe genau lokalisiert. Urkunden nennen noch eine Weilersiedlung *Hezwil (de Hezewilare, in Hezziwilare, in Hezewilere). Vielleicht deuten die FlN Wil, Wilerhau und Wilental auf diese abgegangene Örtlichkeit hin. Auch die Hofsiedlungen Heitersberg (in Heitirsberc) und Weinrebenhof (ze Winreben, in Wînrebon) gehören ins Gebiet der Gemeinde Spreitenbach. Unter Umständen ist in der Nähe auch ein predium ... situm apud Wegi zu vermuten. Der FlN Geerächer geht zurück auf den aker, der da heisset Gero ze Spreitenbach. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 474 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 381 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 2.482 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000190 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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