Name | Tägerig [1][2] | ||||||||||
Mundart | Tägerig [2] | ||||||||||
Phonetik |
tḗ᪸gərig [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
tḗ᪸gəri᪷g
(Hägglingen)
tḗ᪸gəri᪷g
(Lupfig)
[...] (alles anzeigen)
tḗ᪸gəri᪷g
(Hägglingen)
tḗ᪸gəri᪷g
(Lupfig)
tḗ᪸gəri᪷g
(Künten)
tē᪸gəri᪷
(Widen)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Täägerig ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrerin Mina Blattmer, 40 Jahre alt, Geburtsort Tägerig |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Tägerig [3] | ||||||||||
Bezirk | Bremgarten [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer -wang-Name. GF ahd. *tegar-wanc 'grosser Abhang', mhd. *Tëger-wanc, bzw. (mit Schwund des anlautenden w- im GW) Tëger-anc, bzw. (mit seit dem 13. Jh. [...] (weiterlesen)Alemannischer -wang-Name. GF ahd. *tegar-wanc 'grosser Abhang', mhd. *Tëger-wanc, bzw. (mit Schwund des anlautenden w- im GW) Tëger-anc, bzw. (mit seit dem 13. Jh. wieder abklingender Auslautverhärtung im GW) Tëger-ang, bzw. (mit synkopiertem -e- im BW) Tëgr-ang, bzw. (mit ferndissimilatorischem Schwund des auslautenden -g, mit n-Schwund und mit Vokalschwächung im GW) Tëgr-e.BW ist eine Nominativ-Form des ahd. Adj. *tëgar 'gross, umfangreich', das im Sprachgebrauch jedoch schon in älterer Zeit durch das jüngere Adj. ahd. mih(h)il 'gross' ersetzt wurde. GW ist das Appellativ ahd. wang (mit Auslautverhärtung wanch, wanc) stm. 'Abhang, gekrümmte Fläche (cf. ahd. wanga swn., mhd. wange swstn. 'Wange, Gesichtsseite, Antlitz'), Feld, Wiese, Weide', das in unserer Gegend appellativisch schon früh geschwunden ist, während es etwa im Wallis noch in der Bedeutung 'Weidehang, begraster Abhang' weiterlebt.1 Die Tatsachen, dass das anlautende w- in wang z. T. schon in ahd. Zeit weggefallen2 und dieses Appellativ (demzufolge?) schon zeitig nicht mehr verstanden worden ist3, führten dazu, dass viele -wang-Namen in mhd. Zeit umgedeutet wurden, indem deren GW jeweils an (noch) verständliche GW der Typen -au, -schwanden, -land, -ingen, -hang, -fang etc. angelehnt wurden. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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12. Jh I K 14. Jh: ad Tegrank, similiter ad Hintziswil mansum (AFMuri QSG 3 3 1 S. 88)
1189: predium Tegeranc (ZUB 1 Nr. 349)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: ad Tegrank, similiter ad Hintziswil mansum (AFMuri QSG 3 3 1 S. 88)
1189: predium Tegeranc (ZUB 1 Nr. 349)
13. Jh A: ad Tegrane 5 sol. ad Fremegarton 4 sol. (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 2)
1303-1308: ze Tegerang hat duͥ herschaft (Habsb Urb QSG 14 S. 169)
1315: ein akker ze Tegrang (AGUrk 12 Gnadenthal Nr. 18)
1320 K: zuͦ Taͤgre in dem tzwing (AGUrk 14 Mellingen Nr. 5)
1320 Var Ed: Tegre (ARGOVIA 14 (1884) S. 108 (R))
1361: item 8 ß geltz ze Tegrach (Habsb Urb QSG 15.1 S. 581)
1530: hof zuͦ Taͤgery (AGUrk 12 Gnadenthal Nr. 121)
1698: von dem lechen deß zwingß Tägeri (RQ AG II 8 Nr. 222 S. 680)
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Kommentar | Lassen wir wieder einmal F. X. Bronner die Lage der Gemeinde Tägerig schildern: «Das Dorf liegt an einem sanften Bergabhange und ist von grasreichen Wiesen umgeben.»4 Bei diesem eindeutigen [...] (weiterlesen)Lassen wir wieder einmal F. X. Bronner die Lage der Gemeinde Tägerig schildern: «Das Dorf liegt an einem sanften Bergabhange und ist von grasreichen Wiesen umgeben.»4 Bei diesem eindeutigen Befund gelingt es mir erst recht nicht, im BW dieses -wang-Namens einen PN zu erkennen, was P. Oettli einmal mehr vorgeschlagen hat.5 In der Belegform a. 13. Jh A ad Tegrane vermute ich einen Lesefehler (-e verlesen für -c). Verschiedene Urkunden nennen einen Heinrich Tegrans bzw. Tegrang. Damit ist offenbar ein Bürger von Tägerig gemeint. Im Namenbild unseres ON lässt sich deutlich beobachten, dass (analog zum Namenbild des -wang-Namens Lupfig) das GW im 14. Jh. immer mehr verblasste, bisweilen an -ach (ahd. aha, mhd. ahe stf. 'Fluss, Bach') angelehnt wurde und schliesslich zu -e extrem verkürzt wurde. Auch die Endungen der modernen Schreib- und Sprechformen von Tägerig und Lupfig entsprechen sich. Zur Gemeinde Tägerig gehört noch die Hofsiedlung Büschikon (ze B≥schon, hinder Bπschinkon). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 452 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 367 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.434 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000199 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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