Name | Wallbach [1][2] | ||||||||||
Mundart | Walbach [2] | ||||||||||
Phonetik |
wá᪷lbaχ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
wa᪸lbəχ
(Möhlin)
wa᪷ɫbi᪷χ
(Obermumpf)
[...] (alles anzeigen)
wa᪸lbəχ
(Möhlin)
wa᪷ɫbi᪷χ
(Obermumpf)
wa᪸ɫbəχ
(Wegenstetten)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Wallbech ( Faksimile | Gewährsperson ) Erwachsene, 40-50 Jahre alt, und Schüler, Pfarrer H.R. Burkart, Geburtsort Merenschwand |
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Ortstypen | Siedlung [3] Ort [1] | ||||||||||
Gemeinde | Wallbach [3] | ||||||||||
Bezirk | Rheinfelden [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Alemannischer Walen-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung2) ahd. *Walah-buoh-ha 'Walah-Buche(ngehölz), Buche(ngehölz) des Walah', mhd. (mit Schwund des Reibelautes im Auslaut des BW) Wala-buoch, bzw. (mit vereinfachter Schreibung [...] (weiterlesen)Alemannischer Walen-Name. GF (als «echte» Zusammensetzung2) ahd. *Walah-buoh-ha 'Walah-Buche(ngehölz), Buche(ngehölz) des Walah', mhd. (mit Schwund des Reibelautes im Auslaut des BW) Wala-buoch, bzw. (mit vereinfachter Schreibung von -u- statt mhd. -uo-) Wala-buch, bzw. (mit umgedeutetem GW und mit Apokope des Endsilben-a im BW) Wal-pach, bzw. (mit zu -i- abgeschwächtem Endsilben-a des BW und mit stimmloser Lenis im Anlaut des GW) Wali-bach.BW ist die Bezeichnung ahd. Wal(a)h stm., die 'Romane, Welscher' heisst und auf dem keltischen Völkernamen Volcae3 beruht, oder ein (mit mehr oder weniger starkem Bezug auf die völkische Herkunft) dazu gebildeter PN Walh (Fm. I, 1513 ff.). P. Glatthard diskutiert die Walen-Namen umfassend.4 Mit ahd. Walh- haben die alemannischen Siedler ihre welschen (d. h. 'romanischen') Nachbarn und Vorsiedler bezeichnet. Bei den aargauischen Walen-Namen fällt es in der Regel sehr schwer, zu entscheiden, ob im Einzelfall der ON (als eigentlicher Walen-Name) tatsächlich ein siedlungsgeschichtliches Indiz abgibt. Immerhin wissen wir, dass in ahd. und vor allem dann in mhd. Zeit der PN Walaho/Walh/Walo (Fm. I, 1515; mit dem Vermerk «oft») u. ä. sehr beliebt war.5 Dieser PN kann durchaus auch einen alemannischen Siedler bezeichnet und vielleicht nur einen Hinweis auf dessen romanische Vorfahren oder Vorsiedler gegeben haben. GW ist der gemeingerm. Baumname ahd. buohha (< germ. *bōkō; urverwandt mit lat. fāgus), mhd. buoche, mda. buech6 swf. 'Buche', der in unserem ON wohl in einer suffixlosen neutralen Kollektivbildung erscheint. In der zweiten Hälfte des 14. Jh. wurde das GW -buch (vielleicht mit dem Zweck, eine bessere Vokalharmonie zu erreichen) umgedeutet zu mhd. -bach stm.f. 'Bach'. Diese Umdeutung lag nahe, da im Siedlungsgebiet verschiedene Bäche ihr Wasser dem Rhein zuleiten. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Quellen
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1281: Walabuok (J. Hunziker, Aargauer Wörterbuch S. 285)
1283: possessiones ... in banno & villa Walabuch (Herrgott III Nr. 619 S. 514)
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1281: Walabuok (J. Hunziker, Aargauer Wörterbuch S. 285)
1283: possessiones ... in banno & villa Walabuch (Herrgott III Nr. 619 S. 514)
1303-1308: ze Walabuch ist ein hof der herren von Sant Blesigen (Habsb Urb QSG 14 S. 64)
1361: es hât enpfangen Johans von Walpach (Habsb Urb QSG 15.1 S. 567)
um 1400: der graben, der do scheidet zwischen der von Walibach bann und der von nidern Mumpf (UBBL 1; II 1; II 2 Nr. 521 S. 582 f.)
1415 K: Walipach (Urb Feste Rheinf S. 61)
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Kommentar | Die aargauische Gemeinde Wallbach liegt am Rhein. Nachbarsiedlung im Südosten ist Mumpf (ein lat.-roman. Siedlungsname!). Ein Wald im südlichen Gemeindegebiet heisst Buechwald. Unmittelbar auf der anderen [...] (weiterlesen)Die aargauische Gemeinde Wallbach liegt am Rhein. Nachbarsiedlung im Südosten ist Mumpf (ein lat.-roman. Siedlungsname!). Ein Wald im südlichen Gemeindegebiet heisst Buechwald. Unmittelbar auf der anderen Flussseite befindet sich die baden-württembergische Ortschaft Wallbach. Südlich des ennetrheinischen Ortes erstreckt sich die Flur Buchrain. Nur wenig nordöstlich dieser Flur sprudelt der Buchbrunnen. Die beiden Walen-Orte waren schon in alter Zeit mit einer Fähre verbunden, und auch die urkundlichen Formen können kaum auseinandergehalten werden. Für die Deutung ist diese Tatsache jedoch nicht von Belang.Eine Ortschaft Wallenbuch (mda. 'wáləbuəχ') weist P. Glatthard für den Kt. Freiburg nach.7 Sein urkundlicher Beleg deckt sich mit unserer Namenform a. 1283: Valabuch (a. 1340). Auch wenn Wallbach nicht einfach als «Gründung der Römer»8 angesehen werden darf, so können doch ihre Spuren nicht übersehen werden: In den Bünten wurde 1911 ein römischer Gutshof untersucht. Römische Wachttürme lassen sich in der Stelli, Unter der Halde und unter dem Haus Businger ausmachen.9 Es ist also durchaus denkbar, dass in dieser Gegend auch nach der alemannischen Landnahme romanische Bevölkerung noch längere Zeit sesshaft blieb. Vielleicht deutet auch die Tatsache, dass in Wallbach erst 1698 ein kleines Gotteshaus errichtet wurde, auf eine während längerer Zeit dominierende heidnische Volksgruppe hin. Von Wallbach nannte sich ein Basler Geschlecht.10 Die Habsburger Aufzeichnungen nennen noch eine gleichnamige Örtlichkeit *Wallbach (ze Gonrain und ze Walpach), die in der Nähe der Stadt Aarau zu suchen ist. Wallbach heisst aber auch ein Weiler der Gemeinde Schinznach-Dorf (ze Walpach ?). In den älteren Urkunden kommen (neben den GdN Wohlen und Wohlenschwil) zudem vor: Wallenschwil Gd. Beinwil, Bez. Muri de Walaswile, ze Waleswil Walchen FlN der Gd. Wohlenschwil vor der Walchen (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||
Höchster Punkt | 319 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Tiefster Punkt | 281 m. ü. M. [1] | ||||||||||
Fläche | 0.789 km² [1] | ||||||||||
Datensatz | 13000219 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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