Name | Wisital [1][2] | ||||||
Phonetik |
im; ts wị́sⁱtā̀ɫ [2]
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Ortstypen | Gelände [3] Flurname swisstopo [1] | ||||||
ehemaliger Ortstyp | Bauernhof [3] | ||||||
Gemeinde | Altendorf [3] | ||||||
Bezirk | March [3] | ||||||
Kanton | Schwyz [3] | ||||||
Beschreibung | Ehemaliger Hof, dessen Gelände durch einen markanten abfallenden Rücken und mehrere Einschnitte mit Bächen gekennzeichnet ist; heute Weide. [2] | ||||||
Deutung | Hof mit oder bei Geländeeinschnitt, wo der Biswind weht, oder evtl. eines Biser. Später Wiese angeglichen.
| Die historischen Belege mit dem BW Biser- und Bisler- gehören aufgrund vieler Kontextstellen [...] (weiterlesen)Hof mit oder bei Geländeeinschnitt, wo der Biswind weht, oder evtl. eines Biser. Später Wiese angeglichen.
| Die historischen Belege mit dem BW Biser- und Bisler- gehören aufgrund vieler Kontextstellen eindeutig hierher. Biser bzw. Bisler ist eine Ableitung mit dem auch Stellen bezeichnenden Suffix -(l)er zu ahd. bîsa f. 'Sturmwind, Wirbelwind; kalter, stürmischer Nord(ost)wind', schwzdt. Biise f. (AhdWB 1, 1109; Id 4, 1682 f.; Sonderegger BSM 8, 542 ff.). Der alte Name beruht darauf, dass der Hof dem kalten Wind ausgesetzt war. Nicht ausschliessen kann man eine Bildung mit dem PN Biser zum Verb ahd. bisôn 'umherstürmen, -tollen, wild herumlaufen, -springen', mhd. bisen 'umherrennen, wie von Bremsen geplagtes Vieh' (AhdWB 1, 1120; Lexer MHWB 1, 284; Sonderegger BSM 8, 533). Nachdem man sich unter Bisertal nichts mehr vorstellen konnte, kam es zum spontanen Wechsel zu Wisetal, Wisital. Man vergleiche dazu beim GW Wiese. Man kombinierte noch mit dem GW Weiden.(weniger anzeigen) [2] | ||||||
Deutung Grundwort | Tal n. in Namen bedeutet dasselbe wie nhd. Allerdings braucht es für eine Benennung mit Tal nicht einen grossen, bedeutsamen Geländeeinschnitt, denn die Benennung kann auch auf eine sehr unspektakuläre [...] (weiterlesen)Tal n. in Namen bedeutet dasselbe wie nhd. Allerdings braucht es für eine Benennung mit Tal nicht einen grossen, bedeutsamen Geländeeinschnitt, denn die Benennung kann auch auf eine sehr unspektakuläre Muldenform bezogen sein. Weiter können runsenförmige, steile Partien mit Tal benannt werden. Als GW von Komposita kann -tal nach dem Brandstetterschen Gesetz zu -tel reduziert werden (Brandstetter, Prolegomena, 258 f.). Gesprochen hört man ab und zu die lenisierte Lautung -dal. Als Diminutiva begegnen in den Schwyzer Namen Täli und Tälti (Id 12, 1303 ff.; UNB 3, 562; LUNB 1, 2, 1061; 2, 463; NWOF 3, 2093; ZGON 5, 12). Zu Tal gibt es im Schwzdt. noch die fem. Erweiterung Talen, die nur noch in Namen begegnet, im Schwyzer Namenmaterial in der Kombination mit dem BW Bach als Bachtalen bzw. zu Bachtelen reduziert 'Bachbett, Rinnsal, durch einen Bach ausgefressenes Tälchen; das bei einem solchen Bachbett liegende Gelände' (Id 12, 1337, bes. 1340 f.; UNB 3, 571; NWOF 3, 2101; LUNB 1, 1, 82; 2, 67; TNB 3, 1, 104; ZGON 1, 133; FLNB 5, 38). Man vergleiche noch bei den GW Chälen, Runse und Tobel sowie beim GW Tälle. (weniger anzeigen) [2] | ||||||
Quellen
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1450: "in die Langen Egg, stosset obsich an Buͦch holter egg, nidsich an Zen egg, ... an den Stollen, hinnen an Bislertal" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh [...] (weiterlesen)1450: "in die Langen Egg, stosset obsich an Buͦch holter egg, nidsich an Zen egg, ... an den Stollen, hinnen an Bislertal" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1462: "uff (sic!) dem Ober Ebnott und sol ein weg uf gan ... durch H. Fleischmans Furen ... und ... durch den Boden uf und durch Walthers Ru̍ti uf ... und durch Hermans guͦt in Gruͤbech und durch die Pfantz wisen u̍ber Zenegg uf ... und durch das Gwürtz uf jn das Gruͦbtall und ... jn das Bissertal und durch die Langen Egg uf in den towald" (Wegrodel: Wegrechte in den Genossamen von Lachen und Altendorf, um 1462.); 1516: "ab sinem guott, das Bißerthall" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1536: "ab siner weÿd, genannt das Bÿserthal" (Urbar der Pfarrkirche Lachen, 1540 - 1. Hälfte 17. Jh. ("Dis gült hört der kilch dem heiligen Crütz zü Lachen, uß gechriben uß dem jarzit buͦch zum Alten dorff und andre gült, die kilch hat, geschach uff sant Peter und Pals (sic!) tag im 1540. jar ...").); 1538: "ab minem guͦtt, genampt Vor riett, stoßt an die Langen Eg und an das Bÿßer thall und an die Windeg ... und an Stollen" (Gült, 15.6.1538, Vorriet Ad.); 1541: "uff eim guͦt, genant das Bißler thal, stost an die Gruͦb, ... an die Langen Egg, ... an Buͦch allter egg" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1560: "uf dz Under Bisertall, stost an des Stellis Langen Eg und an die Guͦb ... und an dz Ober Bisertall" (Rechnungsbuch der Landschaft March, 1521 - 1565 ("a. Landesrechungen; b. Landesurbar; c. Landleuthenaufnahmen, 1521-1566").); 1560: "uf dz Under Bisertall, stost an des Stellis Langen Eg und an die Guͦb ... und an dz Ober Bisertall" (Rechnungsbuch der Landschaft March, 1521 - 1565 ("a. Landesrechungen; b. Landesurbar; c. Landleuthenaufnahmen, 1521-1566").); 1561: "uf sin weid, gnempt Biser thall, stost an Gruͦb, ... an die Langen Eg, ... an Buͦchholter eg" (Urbar der Pfarrkirche Lachen, 1540 - 1. Hälfte 17. Jh. ("Dis gült hört der kilch dem heiligen Crütz zü Lachen, uß gechriben uß dem jarzit buͦch zum Alten dorff und andre gült, die kilch hat, geschach uff sant Peter und Pals (sic!) tag im 1540. jar ...").); 1565: "ab minem guͦtt, genampt Vor riett, stoßtt ans Biser thall und an die Windeg ... und an die Lang Eg" (Gült, 4.12.1565, Vorriet Ad.); 1566: "ab dem Bÿsserthal" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1573: "uff ein weid, genampt das Under Bÿßerthall ..., stost ... an die Langen Egg, unnd an ... Ober Bÿßerthall und (sic!) an die ... allmend, genampt Stockh und an die Windegg" (Gültenbuch der Pfarrkirche Tuggen, 1632 - A. 19. Jh. ("Jnschrÿbung deren gülten und hauptguots dern erwürdigen pfrüönden der loblichen pffarkirchen zuo Tuggen ...").); 1573: "uff ein weid, genampt das Under Bÿßerthall ..., stost ... an die Langen Egg, unnd an ... Ober Bÿßerthall und (sic!) an die ... allmend, genampt Stockh und an die Windegg" (Gültenbuch der Pfarrkirche Tuggen, 1632 - A. 19. Jh. ("Jnschrÿbung deren gülten und hauptguots dern erwürdigen pfrüönden der loblichen pffarkirchen zuo Tuggen ...").); 1599: "uff sein weid, das Klein Bißerthal genambt, stost an das Under Biserthall, ... an ... Ober Biserthal, ... an die Gruͦb, letstlich an Stokh" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1599: "uff sein weid, das Klein Bißerthal genambt, stost an das Under Biserthall, ... an ... Ober Biserthal, ... an die Gruͦb, letstlich an Stokh" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1599: "uff sein weid, das Klein Bißerthal genambt, stost an das Under Biserthall, ... an ... Ober Biserthal, ... an die Gruͦb, letstlich an Stokh" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1614: "zweÿ stuckh weiden, genampt Stockh und Windegg, stost ... an ... Vorrietth, ... an Hans Dietheln (sic!) Bißerthal und an die Gruob" (Urkunde, 13.5.1614.); 1668: "zwo weiden, der Knëwwäg genanth ..., stosenth an ... weid, die Guoter egg genanth, ... an Oberen Sumberg, ... an die Sultzall (sic!) allmeindt, ... an der Altendörffner allmeindt, an die Bisÿdaller Weiden" (Wegrodel des Bezirks Einsiedeln, 1668 ("Wäg rodel jn welchem verzeichnet alle die güetter jn unßer waldtstadt Einsidlen, hierbeÿ auch alle landtstraßen, fahr unnd fuoßwäg").); 1708: "ab dem Undern Biserthal" (Kapital- und Zinsbuch der Landschaft March, 1708-1793.); 1787: "ab meiner weid, Lang Egg genant ..., stost ... an ... Guoter egg weid, ... an ... Wisethaal, ... an Langegglin" (Gült, 12.12.1787, Gde. Altendorf, Lützenberg.); 1802: "Wißithall: Weid, Wald, ... Stähli, Eugst. (Anstösser:) Sumerholz" (Helvetischer Kataster der Bezirke March und Höfe (Altendorf, Galgenen, Innertal, Lachen, Nuolen, Pfäffikon [Freienbach, Hurden, Feusisberg], Reichenburg,Vordertal, Wangen, Wollerau), 1802 (Mikrofilm).); 1802: "Wisithall: Weid, Stahli, Hüte, Wald." (Helvetischer Kataster der Bezirke March und Höfe (Altendorf, Galgenen, Innertal, Lachen, Nuolen, Pfäffikon [Freienbach, Hurden, Feusisberg], Reichenburg,Vordertal, Wangen, Wollerau), 1802 (Mikrofilm).); 1890: "Lochnung im Wiesithal" (Marchbuch (Lochenbuch) der Genossame Schillingsrüti, 1859 - 1915 ("Lochnungsbuch der Genossame Schillingsrüti").); 1923: "Wiesethal" (Topographischer Atlas der Schweiz (Siegfriedatlas / Siegfriedkarte), 1:25000 und 1:50000. - 604 Karten, Bern (Eidg. Stabsbüro) 1870-1949.); 1950: "Wiesental. Heimwesen." (Namenverzeichnisse für die Vermessungspläne der Kampagne Ende 1920er / Anfang 1930er Jahre bis 1950.); 1998: "Wisital" (Landeskarte der Schweiz 1:25000; hg. vom Bundesamt für Landestopographie Wabern: Blatt 1112 Stäfa, 1998; Blatt 1113 Ricken, 1998; Blatt 1132 Einsiedeln, 1998; Blatt 1133 Linthebene, 1999; Blatt 1150 Luzern, 1994; Blatt 1151 Rigi, 1994; Blatt 1152 Ibergeregg, 1999; Blatt 1153 Klöntal, 1998; Blatt 1171 Beckenried, 1993; Blatt 1172 Muotatal, 1999; Blatt 1173 Linthal, 1999.); (weniger anzeigen) [2] |
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Koordinaten | 705266, 223475 [1] | ||||||
Höhe | 1129 m. ü. M. [1] | ||||||
Datensatz | 16000238 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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