Name | Sempach [1] | ||||
Ortstyp | Bach [2] | ||||
Gemeinde | Altendorf [2] | ||||
Bezirk | March [2] | ||||
Kanton | Schwyz [2] | ||||
Beschreibung | Der Name Sempach ist primär der Name für einen Bachlauf. Sekundär wurde damit auch ein am Bach gelegenes Grundstück benannt. Sempach wurde für den Autisbach (Ad 96), weiter unten für [...] (weiterlesen)Der Name Sempach ist primär der Name für einen Bachlauf. Sekundär wurde damit auch ein am Bach gelegenes Grundstück benannt. Sempach wurde für den Autisbach (Ad 96), weiter unten für den Chälenbach (Ad 93) und damit auch für den Rotbach (Ad 94 und Ln 48) gebraucht. Damit steht fest, dass Sempach ursprünglich für den gesamten Lauf des Gewässers bis zum See galt. Zweimal wird der Name auch als Steinbach, einmal als Seinbach überliefert. Auch Seepach und mehrfach Sandbach kommen vor. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung | Bach, an dem Binsen wachsen. | Der historische Beleg Seepach von 1563 ist aufgrund des Kontexts als eine Verschreibung für Sempach zu beurteilen. Sempach muss auf *Semdbach zurückgeführt werden; das [...] (weiterlesen)Bach, an dem Binsen wachsen. | Der historische Beleg Seepach von 1563 ist aufgrund des Kontexts als eine Verschreibung für Sempach zu beurteilen. Sempach muss auf *Semdbach zurückgeführt werden; das ist ein Bach, an dem Semd f. 'Binse, Juncus' wächst; ahd. semida f. 'Riedgras, Binse, Papyrus'; mhd. semede, semde f., n. 'Schilf, Ried, Binse' (Id 7, 989 f. und 4, 952, Anm. unten; Graff 6, 222; Starck/Wells, 516; Lexer MHWB 2, 873 f.; Marzell 2, 1060). *Semdbach wird mundarttypisch durch Assimilation von d an b in der Lautfolge mdb zu Sempach. In einer Art Dissimilierung wurde Sen(n)bach notiert. Damit glich man das BW volksetymologisch schwzdt. Sänn 'Senn' an. Man geht wohl nicht fehl, wenn man das Motiv zur Namengebung am flacheren und weniger eingeengten Unterlauf sieht, wo Schilf- oder Binsenbestand gut vorstellbar ist. Die verschiedenen Varianten mit Sen(n)-, See-, Stein- oder Sand- als BW sind Resultat einer grossen Unkenntnis über die Bedeutung bzw. Herkunft dieses Gewässernamens. In solchen Fällen suchen die Menschen improvisierend nach einem für sie erklärbaren Namen.(weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | Bach m., Diminutiv Bächli, ahd. bah, pah m. mit dem breiten Bedeutungsspektrum 'Bach, kleiner Wasserlauf, Rinnsal, Abfluss aus einem grösseren Gewässer; Wild-, Giess- oder Sturzbach; breit fliessendes Gewässer; fliessendes Wasser', [...] (weiterlesen)Bach m., Diminutiv Bächli, ahd. bah, pah m. mit dem breiten Bedeutungsspektrum 'Bach, kleiner Wasserlauf, Rinnsal, Abfluss aus einem grösseren Gewässer; Wild-, Giess- oder Sturzbach; breit fliessendes Gewässer; fliessendes Wasser', ist das am häufigsten vorkommende Wort in Namen für Fliessgewässer im Kanton Schwyz (Id 4, 947 ff.; AhdWB 1, 779; UNB 1, 150; LUNB 1,1, 79; 2, 67; NWOF 1, 123; ZGON 1, 130). Derselbe Bach wird manchmal verschieden benannt. Das geschieht oft bei Grenzangaben, wo der Bach nach einem bekannten nahe liegenden Gebiet benannt wird. Oder der Oberlauf heisst anders als der Unterlauf. Ein Beispiel dafür findet sich in der Belegreihe zum Namen Bürgelibach (Mu 1323). Je nach sprachlicher Einbettung kann auslautend -ch bei Bach hart oder sehr lenisiert, weich gesprochen werden. Bachnamen können auch zu Grundstücksnamen werden. Es wird in diesem Fall ein anliegendes Gebiet nach dem Bach benannt. Manchmal wird Graben synonym für Bach gebraucht. Vgl. noch GW Aa und Tobel. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1450: "hus und hoff und huswissen, hinder der Rissÿ, stost ... an Sembach, ... an Burg stras" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); [...] (weiterlesen)1450: "hus und hoff und huswissen, hinder der Rissÿ, stost ... an Sembach, ... an Burg stras" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1450: "[uff das gu 1450: "[uff das guͦt under der Rise, stosset ... an Senbach, ... an die Quart]" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1462: "sol ein weg gan von dem Werd uf u̍ber das Blatly uf durch den Senpach ... und zwu̍schend des Fleischmans Langen Acker und des Toͤbers Langen Acker uf ... und hinder dem Loch gaden uf jemer des durch Frÿen Ru̍ti uf in die gass und die gass zwu̍schend Kurschwendÿ und dem Tornacker durch die Heren ru̍ti uf nebend Grinigen uf und jemer da selbs uff zwu̍schend der Halden und Jegers Ru̍ti und dem Tu̍ffen bach ..., da selbs durch das Stoͤckly uff (sic!) an den weg, der an Mu̍nschs Geschwend gat" (Wegrodel: Wegrechte in den Genossamen von Lachen und Altendorf, um 1462.); 1493: "uff sin hus und hoff ..., stosset ... an die Quart, ... an die Bilgri stras und an Senbach" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1500: "huß und hoff und huswisen und raͤben hinder der Rÿsÿ, stosset obnen an die Burg, ... an dem Sempach, ... an ... Halden" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1500: "hus und hoff und huswissen ..., stossett ... an Sembach, ... an Gis uͤbel" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1500: "der Burg nach uff bis an die Stepffen, da der kilch(weg) uber gat zuͦ dem Alten dorff und von der selben der höllÿ (sic!) nach ... den nechsten ann Sennbach an Koll rißÿ" / "aldan (sic!) die Stöck und dem Sembach nach hin ab ann die lanntstraß" (Genossenbuch der Genossame Lachen, um 1530-um 1671 ("der genossen zu Lachen gnossenbuͦch").); 1500: "von jr huswyßen, stoßt ... an den Steinbach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, um 1500 - nach 1530 ("Urbar jn der March zuͦ Lachen, Wangen, Tuggen Schüblibach").); 1500: "hußwißenn unnder der Rysi, stosset ... an den Steinbach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, um 1500 - nach 1530 ("Urbar jn der March zuͦ Lachen, Wangen, Tuggen Schüblibach").); 1500: "ab dem guͦt, genant hinder der Rise ..., stosset ... an Senbach, ... an Quart" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1500: "us sim hus und hoff under der Rÿse, stossett ... an Senbach, ... an den Gissibel" (Jahrzeitbuch der Pfarrkirche Altendorf, 2. Hälfte 15. Jh. - 2. Hälfte 16. Jh.); 1532: "uff sin guͦtt, genantt die Rißÿ ..., staßtt ... an Sempach, ... an die Burgaß" (Urbar der St. Wendelinskapelle in Wangen: St. Wendelinspfrund, 1551 - 17. Jh.); 1545: "die Thaunherig jm Rott gend 2 fl. kernen von jren hußwisen, stoßt ... an die gassen und an Sempach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1545 ("Neüw Urbar des amptts March de anno usw. 1545". - "Dis urbar ward ernüwert jn dem ampt zuͦ March jm jar 1545 usw. durch die ersamen alt buͦmeister Berbig, Fridlin Züger, die zÿt ampts man da selbs, die beÿd bÿ jren eÿden die anstoͤß der guͤtter angeben haind, mit unnd zu bÿsin des wurdigen heren Heinrichs Kindellman, damals statthalter zuͦ Pfefficon, alles anstat unnd jnamen ouch selbs jn bÿ wesinnen des hochwürdigenn fürsten unnd geistlichen heren Joachim, der zÿt abbtte zuͦ den Einsÿdlenn").); 1545: "von huß unnd hoff ..., stoßt ... an Seinbach, ... an Quart" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1545 ("Neüw Urbar des amptts March de anno usw. 1545". - "Dis urbar ward ernüwert jn dem ampt zuͦ March jm jar 1545 usw. durch die ersamen alt buͦmeister Berbig, Fridlin Züger, die zÿt ampts man da selbs, die beÿd bÿ jren eÿden die anstoͤß der guͤtter angeben haind, mit unnd zu bÿsin des wurdigen heren Heinrichs Kindellman, damals statthalter zuͦ Pfefficon, alles anstat unnd jnamen ouch selbs jn bÿ wesinnen des hochwürdigenn fürsten unnd geistlichen heren Joachim, der zÿt abbtte zuͦ den Einsÿdlenn").); 1551: "ab jren huswisen, stoßt ... an Sempach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1551 ("Urbar dess ambts in der Marck. 1551").); 1563: "ab sinem guͦt, genant Kurschwendÿ, stost an die gaß, die an Stollen gat unnd an die Heren rüttÿ und an den Sempach, so zwischen der Authiß und sinem guͦt abhin rüntt und an die Kollrisen" (Urbar der Pfarrkirche Altendorf, 1563 - 2. Hälfte 19. Jh.); 1563: "von huß, hof unnd hußmatten, jm Rod genandt, stost ... an die gaß, so über Blatten abhin gath ... unnd an Seepach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1563 - E. 16. Jh. ("Urbar des ambts jn der March, so da ist ernüwert unnd beschriben worden, uff mennttag unnd zinstag nach santt Marttis deß heiligen bischoffs tag, anno Dominj 1563").); 1569: "ab seim gueth, Rÿsÿ genambt, stoßt ... an die Bürggaßen ... und an Sändbach" (Urbar der Pfarrkirche Wangen: Zinsen- und Gültenbuch der Pfarrkirche St. Jakob (heute St. Kolumban) in Wangen, 1569.); 1570: "ab minem guͦtt hus und hoff ..., genampt Thürpis Wÿs, stoßtt ... an ... Stöck und an Hoͤchen Baͤrg und an Sänpach" (Gült, 15.2.1570, Turpiswis Ad.); 1587: "ab sim huß unnd hof hinder der Rÿsÿ, stost ... an die Burggaß, so uff S. Johanns gadt, ... an Sempach" (Urbar der Pfarrkirche Lachen, 1540 - 1. Hälfte 17. Jh. ("Dis gült hört der kilch dem heiligen Crütz zü Lachen, uß gechriben uß dem jarzit buͦch zum Alten dorff und andre gült, die kilch hat, geschach uff sant Peter und Pals (sic!) tag im 1540. jar ...").); 1617: "von huß, hoff und hußmatten, jm Rod genambt, stost ... an die gaß, so über Blatten abhin gath ... und an Sempach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1617.); 1634: "bÿ siner weid uffen, genanpt (sic!) Stros oder Langen Acker, die gad bÿ dem sälbigen Sandbach noch uffen" (Genossenbuch der Genossame Lachen, um 1530-um 1671 ("der genossen zu Lachen gnossenbuͦch").); 1659: "von hauß, hoff und hauß matten, im Rott genant, stost ... an Sentbach" (Urbar des Klosters Einsiedeln: Amt Lachen, 1659.); 1739: "in der stäfflen Lachner gnoßamj gelegen ..., stost ... an Sennbach" (Urkunde, 20.8.1739.); 1796: "nechsten am Sennbach am Koll rißÿ" (Genossenbuch der Genossame Lachen, 1796 ("Copia originalis und Verzeichnuß aller deren Recht, Satz und Ordnungen Loblicher Gnoßami Lachen, ut intus, so den 14.then Maÿ Monathß 1796 wiederum aufß Neüe getreülich von Wort, zu Wort gleich lautend dem Original abgeschrieben worden ist. 1796: "beÿ seiner weÿd uffen, genant Sterß oder Langen Acher, die gadt beÿ dem selbigen Sandbach nach uffen biß uffen an die straß, so under Källen godt" (Genossenbuch der Genossame Lachen, 1796 ("Copia originalis und Verzeichnuß aller deren Recht, Satz und Ordnungen Loblicher Gnoßami Lachen, ut intus, so den 14.then Maÿ Monathß 1796 wiederum aufß Neüe getreülich von Wort, zu Wort gleich lautend dem Original abgeschrieben worden ist. 1806: "nächsten am Sennbach am Kollrisj" (Genossenbuch der Genossame Lachen, 1761 - nach 1805 ("Gnosen Recht, so von uraltem hero übig und hernach Jahr zu Jahr verbesert, und aus dem Urbario und andern Documenten gezogen und getreülich copiert").); 1806: "beÿ seiner Weÿd uffen Stros oder Langen Acher, die geht beÿ dem selbigen Sandbach nach uffen" (Genossenbuch der Genossame Lachen, 1761 - nach 1805 ("Gnosen Recht, so von uraltem hero übig und hernach Jahr zu Jahr verbesert, und aus dem Urbario und andern Documenten gezogen und getreülich copiert").); (weniger anzeigen) |
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Datensatz | 16010416 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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