Name | Diegterbach [1][2] | ||||||
Variante | Sissacher-Bach [2] Zunzgerbach [2] | ||||||
Phonetik |
dîəkχd›tərbaχ̄ [2]
dər dîəkχd›tərbaχ̄ [2] dər dsų́ndsgərbaχ̄ [2] dər dî́əkχd›tərbaχ̄ [2] dər díəkχd›tərbaχ̄ / dər baχ̄ [2] |
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Ortstypen | Bach [3] Fliessgewaesser [1] | ||||||
Gemeinden | |||||||
Bezirke | Sissach, Waldenburg [3] | ||||||
Kanton | Basel-Landschaft [3] | ||||||
Beschreibung | Bach, der durch Vereinigung von → Leisibach und → Obertlochbach entsteht und Richtung Diegten fliesst.; → Diegterbach (Eptingen).; Bewaldeter Streifen zwischen Autobahn und → Diegterbach. [2] | ||||||
Deutung | 'Bach, der durch Diegten fliesst' [...] (weiterlesen)'Bach, der durch Diegten fliesst'▹ Zum Lemma Diegten: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Diegten stammt von 1152: König Friedrich I. nimmt das Kloster Beinwil in seinen Schutz und ▹ Zum Lemma Diegten: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Diegten stammt von 1152: König Friedrich I. nimmt das Kloster Beinwil in seinen Schutz und bestätigt ihm alle Besitzungen, darunter auch ein Eigengut in Dietingouen. Es handelt sich um einen stark verkürzten alem. -inghofen-Namen, in dem der PN Dieto (zum PN-Stamm *theuda-, ahd. diot 'Volk, Menschen') steckt. Als GF ist ahd. *Dietinghovun anzunehmen, das zu Dietinchon, später Dietkon, Dietken abgeschwächt wurde. Die Umstellung von tk zu kt bzw. gt erfolgte erst im ausgehenden MA. Die gleiche Entwicklung ist bei den ON → BUCKTEN und → BÖCKTEN auszumachen. Diegten bedeutet demzufolge: 'bei den Höfen der Dietinge, der Leute des Dieto'. Das Namenelement -ing bezeichnete einst die Fam.-Angehörigen, die Gefolgsleute und Untergebenen eines Herrn, im Falle von Diegten eines Dieto. Das Element -hovun ist die Pluralform im Dat. von ahd. hof 'Hof, Besitz'. Die GF *Dietinghovun weist auf einen urspr. umfangreichen Bauernhof oder eine kleinere Ansammlung von Höfen hin, wofür die Mehrzahlform spricht. Als rund 20 Mal belegtes Erstglied von FlN und StN verweist Diegter auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Diegten. Vgl. Boesch Kleine Schriften 179 / Bruckner Ortsnamenkunde 110 / FP 1411 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 49 / Hänger Baslerische Ortsnamen 126 / HBLS2 709 / HK Diegten 1996 18 / Kaufmann Ergänzungsband 348ff. / LSG 294 / Marti Römerzeit und Mittelalter 100 / Suter Gemeindewappen 67 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 59; 'Der durch Diegten, durchs Diegtertal fliessende Bach' ▹ Zum Lemma Diegten: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Diegten stammt von 1152: König Friedrich I. nimmt das Kloster Beinwil in seinen Schutz und bestätigt ihm alle Besitzungen, darunter auch ein Eigengut in Dietingouen. Es handelt sich um einen stark verkürzten alem. -inghofen-Namen, in dem der PN Dieto (zum PN-Stamm *theuda-, ahd. diot 'Volk, Menschen') steckt. Als GF ist ahd. *Dietinghovun anzunehmen, das zu Dietinchon, später Dietkon, Dietken abgeschwächt wurde. Die Umstellung von tk zu kt bzw. gt erfolgte erst im ausgehenden MA. Die gleiche Entwicklung ist bei den ON → BUCKTEN und → BÖCKTEN auszumachen. Diegten bedeutet demzufolge: 'bei den Höfen der Dietinge, der Leute des Dieto'. Das Namenelement -ing bezeichnete einst die Fam.-Angehörigen, die Gefolgsleute und Untergebenen eines Herrn, im Falle von Diegten eines Dieto. Das Element -hovun ist die Pluralform im Dat. von ahd. hof 'Hof, Besitz'. Die GF *Dietinghovun weist auf einen urspr. umfangreichen Bauernhof oder eine kleinere Ansammlung von Höfen hin, wofür die Mehrzahlform spricht. Als rund 20 Mal belegtes Erstglied von FlN und StN verweist Diegter auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Diegten. Vgl. Boesch Kleine Schriften 179 / Bruckner Ortsnamenkunde 110 / FP 1411 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 49 / Hänger Baslerische Ortsnamen 126 / HBLS2 709 / HK Diegten 1996 18 / Kaufmann Ergänzungsband 348ff. / LSG 294 / Marti Römerzeit und Mittelalter 100 / Suter Gemeindewappen 67 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 59; 'Der durch Sissach fliessende Bach' ▹ Zum Lemma Sissach: Der ON Sissach ist erstmals in einer Urk. von 1225/26 überliefert: Der Bischof von Basel bestätigt dem Kloster Schöntal bei Langenbruck neben anderen Gütern und Rechten in Sissach (Sissaho) fünf Stück Land, den halben Anteil an einer Mühle sowie ein steinernes Haus. Sissach wird auch in einer Urk. von 1212 erwähnt, deren Text nur noch als Abschrift aus dem frühen 16. Jh. überliefert ist: Ein Leutpriester in Sissach (Sichsaco) wird in einer Schenkung an das Chorherrenstift Beromünster genannt. Der ON lässt sich als vordt. Bildung aus einem lat. PN und dem kelt. ON-Suffix -akos/-acum erklären. Infrage kommen Sisius oder Sissius. Als GF ist anzunehmen: *(praedium) Sis(s)iacum. Sissach bedeutet demzufolge: 'das Landgut des Sis(s)ius'. Mit -acum gebildete ON bezeichneten zunächst Landstücke, deren Besitzer im ersten Namenteil genannt wird. In der Deutschschweiz hat sich -acum i. d. R. zu -ach entwickelt. Für die oben dargelegte Deutung sprechen auch die zahlreichen Zeugnisse aus der Römerzeit im Gde.-Bann. Ein Zusammenhang des 835 erstmals urk. erwähnten GauN Sisgau als Teil des ehem. Augstgaus mit Sissach als Hauptort ist wahrsch. Als Erstglied von FlN und StN verweist Sissach(er) auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Sissach. Vgl. Boesch Kleine Schriften 267, 379, 396, 405 / Bruckner Ortsnamenkunde 31 / e-HLS, Sissach, 02.06.2016 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 52 / Hänger Baslerische Ortsnamen 132 / HBLS6 381f. / LSG 837f. / Marti Römerzeit und Mittelalter2 244 / Schaub Flurnamen Sissach 1998 18 / Schulze Lateinische Eigennamen 94, 555 / Suter Gemeindewappen 152 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 161; 'Der von Zunzgen herkommende Bach' ▹ Zum Lemma Zunzgen: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Zunzgen stammt von 1323: Unter den Gütern, die Peter von Eptingen an das Zisterzienserinnenkloster → OLSBERG verkauft, werden ein Landstück in Zunzgen (Zunzkon) sowie eine Frau namens Richenza, Witwe von Werner von Zunzgen (Richenza relicta quondam Wernheri de Zunzkon) erwähnt. Wie Diegten und Tenniken ist Zunzgen ein lautlich abgeschliffener alem. -inghoven-Name. Erstglied ist ein ahd. PN, der aufgrund der erst im 14. Jh. einsetzenden schriftl. Belege allerdings nicht mehr eindeutig bestimmt werden kann. Am ehesten kommen Unzo1 oder Sunzo2 infrage. Eher unwahrsch. ist ein mit Zunt gebildeter PN. Als GF ist *ze Unzinghovun (mit späterer Verschmelzung der Präp. mit dem Namen) bzw. *ze Sunzinghovun anzusetzen. Zunzgen bedeutet demnach: 'bei den Höfen der Leute des Unzo (Sunzo)'. Das Namenelement -ing bezeichnet die Fam.-Angehörigen, Gefolgsleute und Untergebenen eines Herrn. Das Element -hovun ist der Pl. im Dat. von ahd. hof 'Hof, Besitz'. Die GF weist auf einen urspr. umfangreichen Bauernhof oder eine Ansammlung von Höfen hin. Die Mehrzahlform spricht für Letzteres. Die Endung -iken bzw. -inghoven bezeichnet meist sog. Ausbausiedlungen, die im 7./8. Jh. entstanden sind. Als Erstglied von FlN und StN verweist Zunzger auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Zunzgen. Vgl. Boesch Kleine Schriften 89 / e-HLS, Zunzgen, 02.06.2016 / FP 11482, 21368 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 50 / Hänger Baslerische Ortsnamen 133 / HBLS7 764 / Kaufmann Ergänzungsband 369, 331 / LSG 992 / Marti Römerzeit und Mittelalter2 279 / Suter Gemeindewappen 175 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 186; 'Der durchs Diegtertal fliessende Bach' ▹ Zum Lemma Diegten: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Diegten stammt von 1152: König Friedrich I. nimmt das Kloster Beinwil in seinen Schutz und bestätigt ihm alle Besitzungen, darunter auch ein Eigengut in Dietingouen. Es handelt sich um einen stark verkürzten alem. -inghofen-Namen, in dem der PN Dieto (zum PN-Stamm *theuda-, ahd. diot 'Volk, Menschen') steckt. Als GF ist ahd. *Dietinghovun anzunehmen, das zu Dietinchon, später Dietkon, Dietken abgeschwächt wurde. Die Umstellung von tk zu kt bzw. gt erfolgte erst im ausgehenden MA. Die gleiche Entwicklung ist bei den ON → BUCKTEN und → BÖCKTEN auszumachen. Diegten bedeutet demzufolge: 'bei den Höfen der Dietinge, der Leute des Dieto'. Das Namenelement -ing bezeichnete einst die Fam.-Angehörigen, die Gefolgsleute und Untergebenen eines Herrn, im Falle von Diegten eines Dieto. Das Element -hovun ist die Pluralform im Dat. von ahd. hof 'Hof, Besitz'. Die GF *Dietinghovun weist auf einen urspr. umfangreichen Bauernhof oder eine kleinere Ansammlung von Höfen hin, wofür die Mehrzahlform spricht. Als rund 20 Mal belegtes Erstglied von FlN und StN verweist Diegter auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Diegten. Vgl. Boesch Kleine Schriften 179 / Bruckner Ortsnamenkunde 110 / FP 1411 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 49 / Hänger Baslerische Ortsnamen 126 / HBLS2 709 / HK Diegten 1996 18 / Kaufmann Ergänzungsband 348ff. / LSG 294 / Marti Römerzeit und Mittelalter 100 / Suter Gemeindewappen 67 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 59; 'am Bach, der durch Diegten fliesst' ▹ Zum Lemma Diegten: Die erste schriftl. Erwähnung des ON Diegten stammt von 1152: König Friedrich I. nimmt das Kloster Beinwil in seinen Schutz und bestätigt ihm alle Besitzungen, darunter auch ein Eigengut in Dietingouen. Es handelt sich um einen stark verkürzten alem. -inghofen-Namen, in dem der PN Dieto (zum PN-Stamm *theuda-, ahd. diot 'Volk, Menschen') steckt. Als GF ist ahd. *Dietinghovun anzunehmen, das zu Dietinchon, später Dietkon, Dietken abgeschwächt wurde. Die Umstellung von tk zu kt bzw. gt erfolgte erst im ausgehenden MA. Die gleiche Entwicklung ist bei den ON → BUCKTEN und → BÖCKTEN auszumachen. Diegten bedeutet demzufolge: 'bei den Höfen der Dietinge, der Leute des Dieto'. Das Namenelement -ing bezeichnete einst die Fam.-Angehörigen, die Gefolgsleute und Untergebenen eines Herrn, im Falle von Diegten eines Dieto. Das Element -hovun ist die Pluralform im Dat. von ahd. hof 'Hof, Besitz'. Die GF *Dietinghovun weist auf einen urspr. umfangreichen Bauernhof oder eine kleinere Ansammlung von Höfen hin, wofür die Mehrzahlform spricht. Als rund 20 Mal belegtes Erstglied von FlN und StN verweist Diegter auf die Lage bei, die Richtung nach oder Besitz von (Personen aus) Diegten. Vgl. Boesch Kleine Schriften 179 / Bruckner Ortsnamenkunde 110 / FP 1411 / Gessler Baselbieter Orts- und Flurnamen 49 / Hänger Baslerische Ortsnamen 126 / HBLS2 709 / HK Diegten 1996 18 / Kaufmann Ergänzungsband 348ff. / LSG 294 / Marti Römerzeit und Mittelalter 100 / Suter Gemeindewappen 67 / Wiggenhauser Ersterwähnungen 59 (weniger anzeigen) [2] | ||||||
Quellen
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1921: Diegterbach (GA Dieg: UP Dieg 1921)
1922: Diegterbach (AGIBL: NVerz.)
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1921: Diegterbach (GA Dieg: UP Dieg 1921)
1922: Diegterbach (AGIBL: NVerz.)
2015: Diegterbach (GeoView BL)
2015: Diekterbach (GP)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Der Diegterbach wird meist einfach → Bach genannt.; Der Diegterbach wird in Sissach nach der Nachbargemeinde auch → Zunzgerbach genannt.; Gemeint ist der → Diegterbach.; Ist [...] (weiterlesen)Der Diegterbach wird meist einfach → Bach genannt.; Der Diegterbach wird in Sissach nach der Nachbargemeinde auch → Zunzgerbach genannt.; Gemeint ist der → Diegterbach.; Ist gebräuchlicher als amtl. → Diegterbach.; Von den Ortsansässigen einfach → Bach genannt. (weniger anzeigen) [2] | ||||||
Höchster Punkt | 559 m. ü. M. [1] | ||||||
Tiefster Punkt | 359 m. ü. M. [1] | ||||||
Länge | 10.19 km [1] | ||||||
Datensatz | 261003374 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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