Name | Hüschirungg [1] | ||||
Phonetik |
hụ̈̄́ši᪷rùŋk (dər ~ / ú᪷fdα ~ / ú᪷fəm ~ / á᪷bəm ~) [1]
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Ortstyp | Gelände [2] | ||||
Gemeinde | Tschiertschen-Praden [2] | ||||
Bezirk | Plessur [2] | ||||
Kanton | Graubünden [2] | ||||
Beschreibung | Gebiet mit Felskopf unterhalb von Usser Praden, In den Töbel, am Westrand des Gebiets Underem Los, nahe der Plessur. [1] | ||||
Deutung | 'Von Wald eingeschlossener Wiesenkomplex beim kleinen Haus'. Das walserdeutsche Bestimmungswort legt nahe, das Grundwort auf das sekundär alemannische Rungg, Rongg zurückzuführen. Unklar ist die Motivik: Vielleicht brachte man [...] (weiterlesen)'Von Wald eingeschlossener Wiesenkomplex beim kleinen Haus'. Das walserdeutsche Bestimmungswort legt nahe, das Grundwort auf das sekundär alemannische Rungg, Rongg zurückzuführen. Unklar ist die Motivik: Vielleicht brachte man die Form des Felskopfs mit einem kleinen Haus in Verbindung, vielleicht wirkte das Haus im Los namengebend.▹ Zum Lemma Haus: hụ̄s, pl. hụ̈̄́šər n., 'Gebäude', hauptsächlich 'Wohngebäude' (Id. 2, 1700ff.; FLNB I/5, 241f.). Ahd., mhd. hūs n. Der walserische Wandel /s/ > /š/ in palataler Umgebung als einzigem und durchgehendem sprachlichen Merkmal der Walserkolonien (Zinsli, Volkstum 158f.) führt zur walserischen Lautung Hüscher und Hüschi (vgl. Lorez, Walserisches 292; Rudolf Trüb, Merkmale der Davoser Mundart, in: Dav. WB XIVf.). -i: Hüschi n. 'Häuslein' (mit walserischem Wandel /s/ > /š/ in palataler Umgebung, vgl. auch oben). ▹ Zum Lemma runc rtr.: /rú᪷ŋk/ m., 'Reute, Rodung'. Lat. *rŭncu zu rŭncare 'jäten' (REW 7444; RNB 2, 292ff.; FLNB I/5, 443f.), rtr. runcar 'reuten, roden', daraus runc m. 'Reute, Rodung', sowie, abgeleitet auf ale, runcal m. 'Reute, Rodung', zeugt dank seiner hohen Belegdichte (inklusive Ableitungen) von der intensiven Rodungstätigkeit bis zum Spätmittelalter auf dem Gebiet des heutigen Kantons Graubünden. Vor allem im Prättigau vielfach bezeugt, erscheint der Worttyp sekundär auch als alem. Rongg, Rungg m. 'Einfang auf der Allmend, zur Urbarmachung abgegrenzt; von Wald oder Allmend umschlossener Wiesenkomplex' (Id. 6, 1129; RNB 2, 473f.), laut Schorta, Berg 27 zum Teil wohl auch als Bezeichnung späterer Rodungen. Der Worttyp – ob rtr. runc oder sek. alem. Rongg, Rungg – erscheint vielfach in Graubünden, ferner auch in Rungg Wartau (Stricker, Wartau 386) sowie in Rungg1 und Rungg2 Triesenberg (FLNB I/5, 443). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1939 Hüschirongg «~, MWi.» (RNB 1, 337)
1964 Hüscherrongg, -rungg (RNB 2, 473) |
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Koordinaten | 763766, 188925 [1] | ||||
Datensatz | 3100124 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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