Name | Rofenenwald [1] | ||||
Gemeinde | Tschiertschen-Praden [2] | ||||
Bezirk | Plessur [2] | ||||
Kanton | Graubünden [2] | ||||
Deutung | Falls nicht verschrieben, liegt möglicherweise eine kanzleisprachlich verballhornte Form für Rofnenwald vor. Etymon wäre dann artr. rovna f. 'Erdschlipf, Rüfe', das als Rofna und ähnlich in [...] (weiterlesen)Falls nicht verschrieben, liegt möglicherweise eine kanzleisprachlich verballhornte Form für Rofnenwald vor. Etymon wäre dann artr. rovna f. 'Erdschlipf, Rüfe', das als Rofna und ähnlich in bündnerischen Toponymen reich bezeugt ist. Der Name hiesse dann 'Rüfenwald' oder 'durch Rüfen oder Erdschlipfe zerstörter oder geschädigter Wald'.▹ Zum Lemma rovna artr.: /róvnα/ f., 'Erdschlipf, Rüfe'. Vorröm. róvina 'Erdschlipf, Geschiebefläche' (FLNB I/5, 440f.; RNB 2, 289), artr. *rovna f. Fehlt heute im Rtr. als Appellativ. ▹ Zum Lemma Wald: wā᪷ld m., 'mit Bäumen dicht überwachsener Geländeabschnitt; Lebensgemeinschaft von Bäumen, Pflanzen und Tieren aller Arten' (Id. 15, 1467ff.; FLNB I/5, 572ff.). Urgerm. *walthus mit der Grundbedeutung 'der Kultur nicht unterworfenes Land', daraus entlehnt afrz. guault, prov. gaut 'Buschholz', ahd. walt, wald m. 'Wald, Wildnis' und noch in mhd. walt, wald m. 'Wald, Waldgebirge' mit starker Hervordrängung des Nebensinns des Unwirtlichen, Wüsten im Sinne von 'wilder bis unheimlicher, meist wegloser Waldkomplex mit grosser Ausdehnung' (vgl. Grimm, Dt. WB 13, 1072ff.; Kluge/Seebold 774; Sonderegger, Vorlesung SS 83, Teil «Überblick über die Waldnamen»). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1775 Rofenenwald «Weillen noch ander waldungen. ... der ~» (RQGR Langw 95 Nr. 51)
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Datensatz | 3100189 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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