Name | Steinschluecht [1] | ||||
Phonetik |
štái̯šlùəxt (tš- / i᪷ntš- / i᪷ndər ~ / u᪷sdər ~) [1]
|
||||
Gemeinde | Tschiertschen-Praden [2] | ||||
Bezirk | Plessur [2] | ||||
Kanton | Graubünden [2] | ||||
Beschreibung | Bewaldete Vertiefung am Westrand von Usser Praden, westlich beim Hof1, in der markanten Kurve unterhalb der Landstrasse. Im oberen Teil aufgeschüttet reicht die Eintiefung bis fast zu den Gmeingüetern1. [1] | ||||
Deutung | a) Das Bestimmungswort – offenbar auch unterscheidender Zusatz zur Abgrenzung zur nahegelegenen Schlucht – legt eine auf die Bodenbeschaffenheit Bezug nehmende Deutung 'steinige oder an Steinen reiche, langgezogene Mulde' [...] (weiterlesen)a) Das Bestimmungswort – offenbar auch unterscheidender Zusatz zur Abgrenzung zur nahegelegenen Schlucht – legt eine auf die Bodenbeschaffenheit Bezug nehmende Deutung 'steinige oder an Steinen reiche, langgezogene Mulde' nahe. Die Deutung scheint durch die Aufschüttung gestützt, allerdings ist diesselbe jüngeren Datums. b) Vermutlich dürfte wie beim Namen Steinbachtobel der nahegelegene Dorfteil Steinbach namenmotivisch gewirkt haben: demnach wäre ein ursprünglicher Name *Steinbachschluecht 'langgezogene Eintiefung beim Dorfteil Steinbach' später zu *Steinschluecht verkürzt worden.Siehe Steinbach ▹ Zum Lemma Schluecht: šlú᪷əxt f., 1. 'langgezogene, wasserlose Mulde in einer Wiese oder Weide', 'muldig ausgeweitete (begraste) Eintiefung; 2. 'Schlucht'. Vgl. Id. 9, 81ff.; FLNB I/5, 474f.; Zinsli Grund, 84, 336; Zinsli, Südw. Namengut 582; Dav. WB 149. Ahd. *sluoht f., mhd. (wazzer-)sluoht f. 'Wassergraben' (Sonderegger, App. 557). Als in Graubünden weitverbreitetes Wort (vgl. RNB 2, 484f.) bezeichnet Schluecht – im Gegensatz zu nhd. Schlucht 'von einem Gewässer durchtoste Schlucht, Tobel, felsiger Einschnitt', mit dem es weder lautlich noch bedeutungsmässig identisch ist – eine 'langgezogene, muldig ausgeweitete, begraste Eintiefung', meist ohne Wasser und grösser als eine Wanne oder eine Tole. ▹ Zum Lemma Stein: štái̯n m., 1. Gestein im Naturzustand: 'Fels; loser Fels, Findling; Feldstein, Geröll, Kies'; 2. in bearbeitetem Zustand: 'Bau-, Pflasterstein; Markstein'. Vgl. Id. 11, 754ff., besonders 792ff.; FLNB I/5, 514ff.; RNB 2, 499. Ahd., mhd. stein m. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
|
1911 Steinschlucht (Gem.-Wald. Praden)
1979 Steinschluocht «~, Tobel» (RNB 1, 564) |
||||
Koordinaten | 762553, 188449 [1] | ||||
Datensatz | 3100231 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|