Name | Bleuwase [1] | ||||
Mundart | Bleuwase [1] | ||||
Phonetik |
də blö᪸̂ü̯wạ́sə [1]
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Ortstyp | Kulturland [2] | ||||
Gemeinde | Affeltrangen [2] | ||||
Bezirk | Weinfelden [2] | ||||
Kanton | Thurgau [2] | ||||
Beschreibung | Kulturland [1] | ||||
Deutung | Verbalstamm bleu- + Appellativ wase: ‘der Rasenplatz, auf dem Hanf oder Flachs mit Holzschlegeln geschlagen oder der zu einer Stampfmühle gehörte’. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Verbalstamm bleu- zu ahd. bliuwan, mhd. bliuwen stv. ‘bleuen, prügeln, hauen, schlagen’. – Schwzdt. blüüwe(n), bläue(n), blöue(n), blöie(n) ‘schlagen, klopfen, zerquetschen; Hanf oder [...] (weiterlesen)Verbalstamm bleu- zu ahd. bliuwan, mhd. bliuwen stv. ‘bleuen, prügeln, hauen, schlagen’. – Schwzdt. blüüwe(n), bläue(n), blöue(n), blöie(n) ‘schlagen, klopfen, zerquetschen; Hanf oder Flachs mit Holzschlegeln, Stösseln, in einer Stampf- oder Reibemühle weich quetschen’.(weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | wase zu ahd. waso swm. ‘Rasen(stück), Scholle, (feuchte) Erde, Sumpf’, mhd. wase swm. ‘grasbewachsene Erdfläche, Rasen; Erdstück als Symbol bei Übergabe von Grund und Boden ins Eigentum’, [...] (weiterlesen)wase zu ahd. waso swm. ‘Rasen(stück), Scholle, (feuchte) Erde, Sumpf’, mhd. wase swm. ‘grasbewachsene Erdfläche, Rasen; Erdstück als Symbol bei Übergabe von Grund und Boden ins Eigentum’, schwzdt. Wase(n) m. ‘Rasen, Wieswuchs; Grasnarbe, oberste, bewachsene Erdschicht; mit Gras bewachsene Erdscholle, frisch ausgestochenes Torfstück; Abdeckplatz; Gras, Heu insbesondere der untersten Alpstufe’. Vgl. ahd. wasal stn. ‘(feuchte) Erde, Regenguss’. Die Herkunft des Wortes ist ungewiss, doch lässt sich recht eindeutig eine alte Bedeutungskomponente ‘feucht’ ersehen. Sie kann einerseits sumpfiges Land beschreiben andererseits aber auch die grünende und blühende gut bewässerte Wiese, ja teilweise schon mhd. sogar nur noch das Gras selbst bezeichnen. Ein Erdstück einer solchen gut gepflegten Wiese diente als Symbol bei Grundstücksübergaben. Ob die ( auch in Oberschwaben, Schlesien und dem Vogtland belegte) Bedeutung ‘Torfstück’ hiervon abgeleitet oder auch schon älter ist, lässt sich nicht sagen. Für das Appenzellerland belegt jedenfalls noch Tobler, Sprachschatz 439 im 19. Jh. das Appellativ Wasa m. mit der Bedeutung ‘ungetrocknetes Torfstück’. Toponyme mit dem Appellativ wase bezeichnen häufig gut gepflegte ebene Wiesenplätze, nach Bader, Rechtsgeschichte v. a. solche ohne Sondernnutzungsbeschränkungen. Solche eigneten sich natürlich als Dorf-, Fest- und Spielplätze wie auch auch als Gerichts- oder Strafvollzugsstätten. Das häufige Schindwasen und das entsprechende Appellativ Wasenmeister ‘Abdecker’ verweisen ausserdem auf die Verwendung als Tierbestattungsort. Auch die Verwendung des ehemaligen Sumpfgebiets Wasen in der Gemeinde Wolfhalden als Schindanger ist überliefert (vgl. Sonderegger, BSM8 8). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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Keine historischen Belege.
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Koordinaten | 719150, 267400 [1] | ||||
Datensatz | 6020849 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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