Name | Rätzeren [1][2] | ||||||
Mundart | I der Rätzere [1], I der Rätzere-n-obe [1] | ||||||
Phonetik |
i dər re᪸tsərə(–n–obə) [1]
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Ortstypen | Wohngebäude [3] Flurname swisstopo [2] | ||||||
Gemeinde | Adliswil [3] | ||||||
Bezirk | Horgen [3] | ||||||
Kanton | Zürich [3] | ||||||
Beschreibung | Bauernhaus mit Umschwung südlich von Adliswil, in erhöhter Lage an der Ostflanke des Albis gelegen. Bis 2013 ist der Hof noch als Ätzeren verzeichnet, heute trägt nur noch das [...] (weiterlesen)Bauernhaus mit Umschwung südlich von Adliswil, in erhöhter Lage an der Ostflanke des Albis gelegen. Bis 2013 ist der Hof noch als Ätzeren verzeichnet, heute trägt nur noch das umliegende Gebiet den Namen Rätzeren. Binder führt die Mundartform i der Azere (!) auf. (weniger anzeigen) [1] | ||||||
Deutung | Ausgehend von den älteren Belegformen lautet die urspr. Namenform vermutlich Ätzeren. Diese ist wohl eine Bildung mit dem Subst. schwzdt. f. Etzi, Ätzi ‹Weide, insbes. als Massbezeichnung [...] (weiterlesen)Ausgehend von den älteren Belegformen lautet die urspr. Namenform vermutlich Ätzeren. Diese ist wohl eine Bildung mit dem Subst. schwzdt. f. Etzi, Ätzi ‹Weide, insbes. als Massbezeichnung ein Stück Weide, das in einem Tag abgegrast werden kann; Grasfütterung› oder vielleicht mit dem Verb schwzdt. etze(n) ‹speisen, ernähren; eine Wiese abweiden lassen oder ihr Gras grün einfüttern› und dem Kollektivsuffix schwzdt. f. -ere, das sich primär an Substantive, sekundär auch an Verben und FN bindet (vgl. BENB I/4). Es verwies damit vermutlich auf ‹Weideland (einer bestimmten Grösse)›. Das Wortelement Etz- begegnet mit den Varianten Ätz- und Atz- im häufigen FlN Etzmatt(en) (z.B. in Buus BL, Riehen BS oder Baar ZG), Ätzenmatt (z.B. in Baar ZG, abgeg., 1524 dätzen matten mit agglutiniertem d- des Artikels), Atzmatt (abgeg., Gde. Baar/Zug) oder auch in Atzweid, Gde. Wahlern BE, Aetzrütti, Gde. Vechigen BE, Etzberg, Gde. Zunzgen BL und Etzenrain, Gde. Ennetmoos NW. Allenfalls wäre auch eine Bildung mit dem FN Rätzer möglich, der im 16. Jh. mehrfach für Zürcher Eheschliessungen genannt wird (vgl. StAZH, TAI 1.735 (Teil 2); StadtAZH VIII.C. 1., EDB 2553 und StAZH, E III 114.1, EDB 840). Wohl aufgrund der häufigen Verwendung des Namens in der Phrase in/aus der (R)Ätzeren erfuhr die Namenform im Laufe der Zeit Schwankungen. Im 18. und 19. Jh. überwiegen Belege mit anlautendem R-, bevor im 20. Jh. die vokalisch anlautende Form dominiertt (vgl. aber die Mundartform i der Rätzere). Die von Meyer vorgeschlagene Deutung als ‹Rain des Ezzo› ist abzulehnen, zumal die jungen Belege nicht auf eine ahd. Bildung deuten.(weniger anzeigen) [1] | ||||||
Quellen
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1667: A[Ä?]tzeren (Gyger-Karte)
1684: in der Etzern (StAZH E III 62.3, EDB 194)
[...] (weiterlesen)
1667: A[Ä?]tzeren (Gyger-Karte)
1684: in der Etzern (StAZH E III 62.3, EDB 194)
1699: auf der Etzern (StAZH H I 590)
1757: aus der Räzeren (StAZH E III 62.4, EDB 410)
1759: Raͤttseren. Ein Hof in der Gemeind Adlischweil (Leu Lex XV 10)
1763: in der Räzeren (StAZH E III 62.4, EDB 457)
1768: in der Räthseren (StAZH E III 62.4, EDB 507)
1841: Rätzeren, Name von 1 Wohnhaus in der Gem. Adlischweil (Vogel, Orts-Lexikon 198)
1848: Etzeren (Meyer, ZH OrtsN 145)
um 1850: Räzeren (Wildkarte)
1873: Aetzeren, 1 Wohnh. der Gem. Adlisweil (Weber, Handlexikon 3)
1882: Räzenen (Siegfriedkarte)
1923: Aetzern (Siegfriedkarte)
1955: Ätzeren (Swissnames25)
2018: Rätzeren [FlN] (Swissnames25)
(weniger anzeigen) [1]
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Koordinaten | 681703, 238547 [2] | ||||||
Höhe | 625 m. ü. M. [2] | ||||||
Datensatz | 7000893 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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