Name | Mulflen [1][2] | ||||||
Mundart | I dr Mulfle [1] | ||||||
Phonetik |
i dr mulflə [1]
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Ortstypen | [Pl. von] Bauernhof [3] Ort [2] | ||||||
Gemeinde | Bachs [3] | ||||||
Bezirk | Dielsdorf [3] | ||||||
Kanton | Zürich [3] | ||||||
Beschreibung | Höfe unterhalb der Mulflenflue oberhalb der Talmulde des Fisibachs nordwestlich von Bachs. Mulflen gehört zur älteren Siedlungslandschaft rund um Bachs. [1] | ||||||
Deutung | Der SN bezieht sich auf die Lage unterhalb einer markanten Hangkante. Das GW des SN verweist auf das Subst. mhd. stf. vluo ‹hervorstehende und jäh abfallende Felswand›, schwzdt. f. [...] (weiterlesen)Der SN bezieht sich auf die Lage unterhalb einer markanten Hangkante. Das GW des SN verweist auf das Subst. mhd. stf. vluo ‹hervorstehende und jäh abfallende Felswand›, schwzdt. f. Flue ‹Felswand, jäher Abbruch eines Felsens›, das dialektal abgeschwächt wurde und heute in Schrift und Lautung kaum noch an das einstige Wort erinnert, weshalb der Hang heute den pleonastischen Namen Mulflenflue trägt. Das BW des Toponyms lässt sich nicht eindeutig bestimmen und wurde mehrfach zum Subst. nhd. f. Mühle umgedeutet. Die älteren Belege und die rezente Mundartlautung zeigen jedoch keinen Umlaut. Der in einigen Belegen auftretende Vokal -a in der Zweitsilbe könnte ein verschriftlichtes Schwa (/ə/) wiedergeben. Der Vokal -u- bzw. -uͦ- in der Erstsilbe zeigt keine Anzeichen von Länge. Kläui/Schobinger stellen das BW deshalb unter Vorbehalt zu mhd. *mulle, *mul ‹mürbe Erde›. Dieses Wort ist jedoch für das Mhd. nicht belegt. Allenfalls vergleicht sich schwzdt. n. Mull (nur im Berner Oberland belegt) ‹Sand, lockere Erde›, f. Mulle, Molle ‹aufgeworfene Erde›, womit sich der sekundär auf die Siedlung übergegangene Bergname urspr. auf die Bodenbeschaffenheit auf oder an der Fluh bezogen haben könnte. Alternativ ist aber auch ein PN im Bestimmungswort denkbar. Für Zürich ist bspw. 1149 und 1242 der Zweitname Mula belegt.(weniger anzeigen) [1] | ||||||
Quellen
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1398: Mulenfluͦ (StAZH W I 1, Nr. 1380)
1412: Cuͦnrat Schelhorn von Mulafluͦ (StAZH C IV 1.7, Regensberg, Nr. 6)
[...] (weiterlesen)
1398: Mulenfluͦ (StAZH W I 1, Nr. 1380)
1412: Cuͦnrat Schelhorn von Mulafluͦ (StAZH C IV 1.7, Regensberg, Nr. 6)
1450: in Malafluͦ [Verschrieb] (StAZH C V 3.4 a, Bachs)
1452: Hanns von Mulenfluͦ von Visibach (StAZH C V 3.4 a, Bachs)
1467 [1942 K]: Mulafluͦ [Kopie] (ZHSteuerb. IV 318)
1468 [1944 K]: Mulafluͦ [Kopie] (ZHSteuerb. V 307)
1302-1303 [A. 15. Jh. C, 1963 K]: in Mulenfluͦ [Kopie] (ZUR 141 (Nr. 91))
1509 [1910 K]: Müllenfluͦ [Kopie] (SSRQ ZH AF I/1 339)
1513: adam wideman von Mulflu (F II a 290 12v)
1513: adam wideman von mulflu (F II a 290 12v)
1513: Adam Wideman von Mulflu (F II a 290 12v)
1570: der von Murflen güter (F II a 211 6)
1579 [1795 C]: [Zins] ab dem Muhlenfluhen und Buchhlden Hof [Kopie] (F II a 94 544)
1590 [1910 K]: gmeind Fißibach, Bachs und Mulenfluͦ [Kopie] (SSRQ ZH AF I/1 347)
1667: Muͦlfluͦ (Gyger-Karte)
1719: und dem Hoff Mullenflue (StAZH F II a 158)
1757: Mullenfluh. Einige Haͤuser (Leu Lex XIII 442)
vor 1795: ab dem Muhlenfluhen und Buchhaolden Hoff (F II a 94 544)
1841: Müllifluh oder Mulchlenhof, Weiler von 6 Wohnh. (Vogel, Orts-Lexikon 162)
1848: Müllifluh (Meyer, ZH OrtsN 84)
1849: Mulfluh (Dufourkarte)
1873: Mulflen, Mühlefluh, Weiler von 9 Wohnh (Weber, Handlexikon 129)
1881: Mühlefluh (Siegfriedkarte)
1896: Mulflen (Siegfriedkarte)
(weniger anzeigen) [1]
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Höchster Punkt | 512 m. ü. M. [2] | ||||||
Tiefster Punkt | 490 m. ü. M. [2] | ||||||
Fläche | 20405 m² [2] | ||||||
Datensatz | 7003319 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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