Name | Mörlen [1][2] | ||||||||
Variante | Im Mörler [3] | ||||||||
Mundart | Im Möörler [3], Z Möörle [1] | ||||||||
Phonetik |
im mọ̈̄rlər, mọ̈rlər [3]
ts mȫrlə [1] |
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Ortstypen | Flur [4] Kulturland (Acker) [4] Quartierteil [2] | ||||||||
Gemeinde | Laufen-Uhwiesen [4] | ||||||||
Bezirk | Andelfingen [4] | ||||||||
Kanton | Zürich [4] | ||||||||
Beschreibung | |||||||||
Zürcher Siedlungsnamenbuch Der Name Mörlen bezeichnete auf der Landeskarte bis ca. 1950 nur einen Bauernhof am Fuss der Erhebung Bürgitilli. Heute wird damit ausserdem ein in der zweiten Hälfte des 20. [...] (weiterlesen)Der Name Mörlen bezeichnete auf der Landeskarte bis ca. 1950 nur einen Bauernhof am Fuss der Erhebung Bürgitilli. Heute wird damit ausserdem ein in der zweiten Hälfte des 20. Jh. auf früherem Rebgebiet entstandenes Dorfquartier von Uhwiesen benannt. Der Erstbeleg erwähnt die urspr. Siedlung als Teil einer umfangreichen Güterschenkung des Wolvene an das Kloster Rheinau. (weniger anzeigen) [1] | |||||||||
Deutung | Geht man von den frühma. Belegen aus (858 Morineswilarae), setzt sich der SN zusammen aus dem ahd. PN Morini o.ä. (in den Urkunden des Klosters St. Gallen belegt, [...] (weiterlesen)Geht man von den frühma. Belegen aus (858 Morineswilarae), setzt sich der SN zusammen aus dem ahd. PN Morini o.ä. (in den Urkunden des Klosters St. Gallen belegt, von lat. Maurinus) und dem weitverbreiteten SN-Grundwort ahd. stm. wīlāri, mhd. wîler ‹Weiler, Gehöft› (sekundär gekürzt zu -wīl(e); ausführlich dazu s. Rifferswil). Er bezeichnete urspr. das ‹Gehöft des Morini›. Die nach einer Lücke von 200 Jahren einsetzenden Folgebelege zeigen den Namen durchgängig in einer stark verkürzten Form (1241 Moͧrla, 1453 Moͤrla usw.). Mit Blick auf den Belegkontext dürfte es sich bei den alten wilare-Belegen und den verkürzten Formen ab dem 13. Jh. um dieselbe Siedlung handeln, zumal die Zuweisung zu Mörlen von den Editionen nie in Frage gestellt wird. Dass bei einem Namen des wil-Typus die Endung derart gekürzt wird, ist sehr untypisch. In gewissen Regionen (aber nicht im Kanton ZH) verbreitet sind mda. Abschwächungen von wil-Namen wie Tuttel (Tuttwil TG) oder Boosmel (Boswil AG), doch sind diese erst für die Neuzeit anzusetzen. Stattdessen wäre vielleicht eine Entwicklung über den attributiven Gebrauch des SN denkbar: *Mörewiler › *Mörler › Moͧrla, Mörlen. Dafür sprechen mehrere abgeg. FlN mit den hist. Belegen 1358-1415 de Mansu Uͦlr. Zimbermans, die der Mörler ist (StAZH, J 271, 67), 1492 acker genant der Mörler (StAZH, J 278, 8, 3), ‹ 1540 jm Mörler Ried […] vnder dem Mörlawëg (StAZH, F II a 273, 48), der 1597 belegte SN Mörler Hof (F II a 274 a, 273v) sowie der in den folgenden Belegen genannte BN oder FN Mörler: 1358-1415 Nicolaus Moͤrler (StAZH, J 271, 105), nach 1431 von der Huͦb des Mörlers (StAZH, J 271 a, 14v). Mörlen dürfte früher ein grösseres Gebiet bezeichnet haben. Die attributive Verwendung von SN ist schon in frühma. Zeit belegt (vgl. Ottenbach: 831 marcha Hotumbacharia). Die Entwicklung vom urspr. SN Morineswilarae zum heutigen SN Mörlen kann jedoch nicht zweifelsfrei nachvollzogen werden. Leu nennt neben Moͤrlen auch eine (wohl ausgehend von Mörla konstruierte) Form Moͤrlach. Der PN Morini o.ä. findet sich vermehrt in SN der Ostschweiz: Mörschwil SG ( ‹ Moriniswilare), Merishausen SH ( ‹ Morinishusun), Möörischwang TG ( ‹ Moriswanc) und Mörikon TG ( ‹ Morinchova), sowie im Kanton ZH in Mörsburg (Morsberk).(weniger anzeigen) [1] | ||||||||
Quellen
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Sammlung von Boesch und Rutishauser
1801: Mörler (KI 167, 5.)
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Zürcher Siedlungsnamenbuch
[?]: Moͧrla (GrimmW I; 107f.)
858: Morineswilarae (Z. Ub. I, 31.)
[...] (weiterlesen)
[?]: Moͧrla (GrimmW I; 107f.)
858: Morineswilarae (Z. Ub. I, 31.)
858 [1888 K]: in ceteris, his nominibus, id est […] Slat, Stamheim, Nuzpouma, Morineswilarae [Kopie] (ZHUB I 31 (Nr. 84))
875/876 [um 1120 C, 1888 K]: in villulis Langewisa, Flurlingin, Morinswilare, Tahsheim [Kopie] (ZHUB I 51 (Nr. 127))
875/876: Morinswilare (Z. Ub. I, 51.)
877: Moranwilare (Z. Ub. I, 54.)
1049 [1888 K]: loca […] in predicto Turgoͧwensi pago […] Szlat, Stamheim, Nuzboͧma, Morineswileri [Kopie] (ZHUB I 129 (Nr. 236))
1049: Morineswileri (Z. Ub. I, 129.)
875/876 [12. Jh. C, 1888 K]: in villulis Langewisa, Flurlingin, Morinswilare, Tahsheim [Kopie] (ZHUB I 51 (Nr. 127))
877/878 [12. Jh. C, 1888 K]: in villulis nuncupatis, id est […] Floͧrlingen, Moranwilare, Stamheim [Kopie] (ZHUB I 54 (Nr. 132))
892 [12. Jh. C, 1888 K]: in locis Loufin et Morinwilare et in Floͧrlingen [Kopie] (ZHUB I 67 (Nr. 156))
1241: Moͧrla (Z. Ub. II, 62.)
1241 [1890 K]: villas […] Wilginspoͧch, Moͧrla, Trullinchon [Kopie] (ZHUB II 62 (Nr. 557))
1303-1307: ze Morla (Habsb.Urb. I Haburb I; 348)
1303-1307 [1894 K]: Ze Morla lit ein huͦbe, der eigenschaft gegen Rinowe hoͤret [Kopie] (Habsb.Urb. I 348)
1310 [Abschrift 1771, 1939 K]: possessiones suas in Moͤrlach [Kopie] (ZHUB XII 194 (Nr. 3065a))
1310: in Moͤrlach (Z. Ub. XII, 194.)
1334-1335 [1963 K]: Wernher von Moͤrla von Uͦwison [Kopie] (ZUR 244 (Nr. 168))
1358-1415: de Mansu Uͦlr. Zimbermans, die der Mörler ist (J 271 67)
1358-1415: Rebmans von Moͤrla wingarten (J 271 71)
1358-1415: Nicolaus Moͤrler (J 271 105)
nach 1431: von der Huͦb des Mörlers (J 271 a 14v)
1453: Hennsli von Moͤrla (StAZH C V 3.2 b, Laufen-Uhwiesen)
1492: acker genant der Mörler (J 278 8, 3)
1597: Hof gen Mörlen (F II a 274 a 234v)
1643: 1/2 Vierling in der Möhrlen (J 288 Nr. 104b, 5)
1667: Mörlen (Gyger-Karte)
1667: Mörlen (Gyger-Karte)
1757: Moͤrlen. Auch Moͤrlach; ein Bauren=Hof ob Uwisen (Leu Lex XIII 211)
1841: Mörlen, Hof bestehend aus 1 Wohnh. (Vogel, Orts-Lexikon 159)
1864: Mörlen (Dufourkarte)
1873: Mörlen, Hof von 2 Wohnh. (Weber, Handlexikon 126)
(weniger anzeigen) [1]
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Höchster Punkt | 489 m. ü. M. [2] | ||||||||
Tiefster Punkt | 459 m. ü. M. [2] | ||||||||
Fläche | 44425 m² [2] | ||||||||
Datensatz | 7032754 | ||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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