Name | Betzlenbüel [1] | ||||
Variante | Betzenbüel [1] Betzibüel [1] Bitzibüel [1] | ||||
Ortstyp | Weltliches Gebäude [2] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Liegenschaft westlich von Allenwinden, heisst heute → Spitzibüel. Der Betzlenbüel wird 1531 erstmals als Hof bezeichnet (s. auch → Bernhartlishof). [1] | ||||
Deutung | Die Entwicklung der ursprünglichen Namenform Betzlenbüel zur heutigen Form Spitzibüel lässt sich anhand der urkundlichen Belege detailliert nachzeichnen: Seit dem frühen 16. Jh. ist die Konsonantengruppe -tzl- des Bestimmungsworts um [...] (weiterlesen)Die Entwicklung der ursprünglichen Namenform Betzlenbüel zur heutigen Form Spitzibüel lässt sich anhand der urkundlichen Belege detailliert nachzeichnen: Seit dem frühen 16. Jh. ist die Konsonantengruppe -tzl- des Bestimmungsworts um das -l- erleichtert worden (Betzlen- > Betzen- u. ä.), und seit 1562 ist Betzli-, später auch Betzi- bezeugt (mit Hebung e > i in der Wortfuge). Auffallend ist das Bizen- von 1610: Es ist ein frühes Zeugnis für die Hebung e > i in der Stammsilbe, die zur Namenform Bitzibüel des 20. Jh. (mit Anlehung an → Bitzi) und zum heutigen Spitzibüel führte. Über die Qualität des Stammvokals -e- im ursprünglichen Bestimmungswort lässt sich nichts Sicheres sagen. Schreibungen mit -ë- oder -ä- weisen auf ein offenes e oder ä hin, während die Belege mit -e- oder -ö- sowie die spätere Hebung e > i für ein geschlossenes e sprechen. Zu beachten ist auch der Beleg von 1531 (zweite Nennung), wo das Grundwort -büel mit dem schwzdt. Diminutivsuffix -ti erweitert ist. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Betzlen-: Betzlen- geht auf den ahd. Personennamen Bezz-ilo, genitivisch Bezz-ilin zurück. Dieser ist ein mit dem Suffix ahd. -ilo erweitertes Diminutiv zum Personennamenstamm Bezz-, Pezz- (zu germanisch *badwô- f. 'Kampf, [...] (weiterlesen)Betzlen-: Betzlen- geht auf den ahd. Personennamen Bezz-ilo, genitivisch Bezz-ilin zurück. Dieser ist ein mit dem Suffix ahd. -ilo erweitertes Diminutiv zum Personennamenstamm Bezz-, Pezz- (zu germanisch *badwô- f. 'Kampf, Streit' oder zu ahd. bëro m. 'Bär', s. auch → Betzlikon). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | -büel: Zusammensetzung mit → Büel 'Anhöhe von rundlicher Form, Hügel, Abhang'. Betzlen-büel heisst 'Anhöhe des Betzilo'. [1] | ||||
Quellen
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1500/10: uf heini kůnratz bötzlenbül (BüA. Zg., A 13.0a (0), Urb. St. Michael Zg., fol. 22r)
1653: Uff Jŭng hanß Mooßen matthen Jm Grütth, genant Bätzlenbüel, stost An Rümpiß Haúßmath, An die hirs=rütj Und Ans Ungirichtigen Bäzlenbuel (BüA. Zg., A 1.9.1, Urb. Siechenhaus Zg., fol. 50r)
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1500/10: uf heini kůnratz bötzlenbül (BüA. Zg., A 13.0a (0), Urb. St. Michael Zg., fol. 22r)
1653: Uff Jŭng hanß Mooßen matthen Jm Grütth, genant Bätzlenbüel, stost An Rümpiß Haúßmath, An die hirs=rütj Und Ans Ungirichtigen Bäzlenbuel (BüA. Zg., A 1.9.1, Urb. Siechenhaus Zg., fol. 50r)
1370/90: die schellen … von eim gůt in dem grút, heisset betzlenbuͤl (BüA. Zg., A 39.32.0, Jzb. St. Michael Zg., fol. 34v)
1425/29: von einem gůt, heist Betzenbuͤl, in dem Grút (Jzb. 1 St. Michael Zg., Gruber 1957, 218)
1435/50: des Zinggen Wibried, uff der Egg an dem Bergg gelegen, stost einhalb an Boͤtzlabuͤl und anderhalb an Pfanmatt (Jzb. 2 St. Michael Zg., Gruber 1957, 314)
1514: matten und weÿd … genannt wiberried, stost … zum dritten an das moß zum bötzenbül (StA. ZG, Gült Nr. 251; vgl. UB ZG 2038)
1526: Felix meÿer unnd min bedt sün Hans unnd heinÿ die meÿer … uff unsern hoff, der vogt raͤttichs säligen gesin ist … unnd uff den riffigenberg, lit unden an der húßmatten, stost einthalb an sterren … Aber stost die húßmatten an hans Jansen Húßmatten am schlag … Am dritten an betzenbuͤll, Zúm vierden an alterschwill (StA. ZG, P 83, Urkundenband 1430–1877, Gült; vgl. UB ZG 2323)
1531: uff Bernhartlis Betzenbuͤll (BüA. Zg., A 13.0a (2), Urb. St. Michael Zg., S. 29)
1531: Bernnhartt Stamler, Säßhafft uff dem hoff Betzenbuͤll … Stost einthalb an ůllÿ zimermans geißmatten, Anderthalb an die Riedmatten … zŭm drÿtten ans bilgeris betzenbuͤltÿ, zŭm vierden ans schwitzen weid, heist hirßrüttÿ (StA. ZG, Gült Nr. 383)
1542: Bernhartt stamler … abe minem húsß und hoff … Stost zúm dritten an … pfan mattlj … Zúm fünfften ans bÿlgeriß bätzenbůl, da der weg gan Egerj gatt … und zúm sibenden ans schwitzen hirs rüttj (StA. ZG, Gült Nr. 473)
1544: von eym gůt, genant betzlenbuͤl (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 48 (12. August))
1562: uff pfannenmatten, stoßt einhalb an Bëtzlibuͤl, anderhalb an Wÿber=ried, Zŭm dritten an das Fischlj (BüA. Zg., A 14.3, Urb. St. Oswald Zg., unpag.)
1563: Bernhartt stamler jm grütt Sol … uff der matten, genant bötzen büöl, stost an melcker Bilgerÿgs hirs rütte (PfKiA. Ba., A 1/2609, Urb./Jzb. 1563, fol. 27v)
1582: Jm grüt … Stost erstlichen … an den Roßwäg, so von Zúg gen Ägerj gat, Zúm andern an Jacob Wisen am steren húßmaten, Zúm thritten oben an Riffliberg … Zúm fünfften an betzenbül … Zúm Zächenden an die Rieder und an Caspar Landtwingen geiß und Egmatten (StA. ZG, Gült Nr. 781)
1584: uff einer Matten Jmm grüdt, Bätzlenbuͤl genantt (BüA. Zg., A 1.9.0, Urb. Siechenhaus Zg., S. 43)
1590/1612: matten im Grütt … ist genambtt der Betzj büöl (Gr. Jzb. St. Michael Zg., Gruber 1957, 292)
1597: im Grütt … an Hans Mŭrers Betzibüöl (StA. ZG, Gült Nr. 948)
1606: Sebastian Zürcher … abe mines húß unnd hofs, genampt der Betzenbüell … Stost erstlich an Růdolff an der matt Sen Weÿd (StA. ZG, Gült Nr. 1037)
1610: uff Baschj Zürchers haúß Und heimbwesen Jm Grüth, genant Bizenbüel (BüA. Zg., A 1.9.0, Urb. Siechenhaus Zg., S. 45)
1618: uff Pfannenmattlj, Stost einhalb an Bëtzlibuͤl, Anderhalb an wÿberried, Zŭm dritten an das Fischlj (BüA. Zg., A 14.16.1, Urb. St. Oswald Zg., fol. 35v)
1652 Konzept: Stoßt … An Jacob An der Matts weÿdt und Matten, gnantt Betzenbüel, An … heilgen Brŭnen (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1687: im Greüth … aúff Jhre Weidt … Stost erstl. an Frantz Bilgerigß Haúßmatten, an Bezi Büel, an Helgen Brúnnen, an Michel Stockherß Sennw[e]idt (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 14, fol. 116r)
1745: an Peter Andermatts betzj=büehl (StA. ZG, Gült Nr. 3064)
1783: Mein Weidle … stoßt an fidel an der Matts Heilgenbrúnnen matt únd weid, an mein … Haúßmatt, an leontz stockers betzebühl únd an anton bilgerigs matt (StA. ZG, Gült Nr. 4523)
1788: an Leontz stockers betzenbühl (StA. ZG, Gült Nr. 4854)
1932/40: Bitzibüel (StA. ZG, unsign., Namenverzeichnis Grundbuchvermessung 1932/40, 144))
1680/1700 Rechtstitel von 1532: an haúß Undt hoff Uff der Egg … aúch Ab der herren mathen Undt Undermathen, weiden, holtz Undt feldt, faadt=Maadt, wünn etc. Stost anß lortzen=Tobel … an bätzen büel, der deß Mooßen gesein ist, an heine Bosßarts güeter am Ÿnckhenberg (BüA. Zg., A 28.9.1, Urb. Spital Zg., fol. 29r)
1415: uff dz gůt ze dem Heiligen Brunnen, stoßet ein halb an des Herten Hoͤigen Buͤl und ander zů an des Schellen Betzlenbuͤl … und uff min gůt, heißet die Hirs Rútý, stoßet … ander zů an Betzlenbuͤl (UB ZG 541)
(weniger anzeigen) [1]
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Koordinaten | 684350, 224400 [1] | ||||
Datensatz | 8000301 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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