Name | Fridbach [1][2] | ||||||
Variante | Bruibach [1] | ||||||
Phonetik |
ǘ᪷bərᵃᵉ brụ̆́i᪷baχ̄ [1]
dər frí᪷paχ̄ [1] |
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Ortstypen | Bach [3] [Teil von] Siedlung [3] Fliessgewaesser [2] | ||||||
Gemeinde | Zug [3] | ||||||
Kanton | Zug [3] | ||||||
Beschreibung | Bach im Süden der Stadt, südlicher Oberlauf des Fridbachs. ; Bach und Quartier am Südrand der Stadt. Der namengebende Bach trug in der Vergangenheit verschiedene Namen: Neben → Gimenenbach sind [...] (weiterlesen)Bach im Süden der Stadt, südlicher Oberlauf des Fridbachs. ; Bach und Quartier am Südrand der Stadt. Der namengebende Bach trug in der Vergangenheit verschiedene Namen: Neben → Gimenenbach sind vor allem Bruggbach (heute → Bruibach) und → Löfflerbach belegt. (weniger anzeigen) [1] | ||||||
Deutung | Der heutige Bruibach ist in den ältesten Belegen regelmässig als «brúgbach», «brúggbach» u. ä. überliefert. Er ist also eine Zusammensetzung von → Brugg 'Brücke, Steg', allgemeiner auch 'befestigte Wegstelle über [...] (weiterlesen)Der heutige Bruibach ist in den ältesten Belegen regelmässig als «brúgbach», «brúggbach» u. ä. überliefert. Er ist also eine Zusammensetzung von → Brugg 'Brücke, Steg', allgemeiner auch 'befestigte Wegstelle über nasses Gelände', mit dem Grundwort → Bach. Brugg-bach kann sich auf eine Brücke oder brückenartige Wegstelle am Unterlauf des Bachs – am Weg Zug–Oberwil – beziehen (also 'Bach, über den eine Brücke führt') oder mit dem Flurnamen → Bruggen, Brüggen in Quellgebiet zusammenhängen (also 'Bach, der von Bruggen, Brüggen her kommt'). Sicher ist, dass der Name schon im 15. Jh. auch für den Unterlauf des heutigen Fridbachs galt. Ob für das Bestimmungswort ursprünglich Brugg- oder Brügg- (mit Umlaut) anzusetzen sei, lässt sich nicht sicher entscheiden: Die ältesten Schreibungen und die Belege aus der zweiten Hälfte des 17. Jh. scheinen eher auf umlautloses Brugg- hinzuweisen, während im 16. und frühen 17. Jh. mehrmals deutlich Brügg- geschrieben ist. Seit dem 16. Jh. ist das auslautende -g- oder -gg- des Bestimmungswortes in den Belegen oft zu -p- assimiliert , also Bruggbach > Bruppach u. ä. . Die Schreibungen Brutt-, Brütt- von 1603 und 1611 sind hyperkorrekte Formen (falsche Restituierung der Wortfuge); sie dürften zeigen, dass der damalige Schreiber den ursprünglichen Sinn des Namens nicht mehr durchschaute. Im ausgehenden 18. Jh. scheint der Name Bruggbach abgegangen zu sein. 1960 wurde er durch die damalige städtische Nomenklaturkommission als Bruibach «reaktiviert». Diese neue Namenform beruht offensichtlich auf der Schreibung «Brúipbach» von 1511, die allerdings nicht als Brui-bach, sondern als Brügg-bach zu lesen ist: Der ü-Laut im ersten Namenteil (Brügg-) ist – ungewöhnlich für das 16. Jh. – als -úi- (mit adskribiertem -i-) geschrieben, und das auslautende -gg- des Bestimmungsworts ist zu -p- assimiliert (s. oben). «Brúip-bach» gibt also die der Zeit entsprechende Lautform Brügg-bach, assimiliert Brüppach, wieder. Schon 1965 hat Peter Dalcher, selber Mitglied der damaligen Nomenklaturkommission, darauf aufmerksam gemacht, dass die «papierene» Namenform Bruibach korrigiert werden sollte. Dalchers Anregung fand in der städtischen Verwaltung aber kein Gehör, vielmehr gab der Bruibach zwischen 1974 und 2002 mehrmals einem grösseren, in Volksabstimmungen regelmässig abgelehnten städtischen Bauprojekt den Namen («Bruibachbrücke»). 1991 wurde auf Vorschlag der städtischen Nomenklaturkommission die inzwischen «eingebürgerte» Form Bruibach offiziell beibehalten (Bruibachweg) – auch im Sinne eines onomastischen Kuriosums. ; Fridbach bedeutet 'Bach an der Grenze'. Das Namenmotiv (s. auch → Arbach) liegt einerseits darin, dass der Fridbach im Gefühl der Bewohner von Zug und Oberwil die südliche Grenze der eigentlichen Stadt bildet. Andererseits hatte der Bach Grenzfunktion in einer etwas rätselhaften Einteilung des Stadtgebietes in drei Zelgen, die sich im 16. und 17. Jh. in den Urbaren der Pfarrpfrund Zug festhalten lässt (s. → Zelg). Dort wird er – noch unter seinem älteren Namen Bruggbach – als Grenze der dritten Zelg bezeichnet, die von der «kilchgassen» unter dem Blasenberg durch bis zum Fridbach reichte (s. auch → Faden). (weniger anzeigen) [1] | ||||||
Deutung Bestimmungswort | Frid-1: Zu mhd. vride, vrit m. 'Einfriedung, eingehegter Raum, Bezirk', schwzdt. Friden m. in der Bedeutung 'Einfriedung, bestehend aus Zaun oder Mauer'. [1] | ||||||
Deutung Grundwort | -bach: Zusammensetzung mit → Bach. Frid-bach bedeutet 'Bach bei der Einfriedung, Bach an der Grenze'. [1] | ||||||
Quellen
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1679: Stost an den Bruggbach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 22, fol. 122r)
1650: beÿ der Straaß An dem Brŭppach; bÿ dem Brŭppach An der straß, die Jn die Gimmenen gath (BüA. Zg., A 28.9.2, Marchbuch Spitalzehnt Zg., fol. 2r und 3r)
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1679: Stost an den Bruggbach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 22, fol. 122r)
1650: beÿ der Straaß An dem Brŭppach; bÿ dem Brŭppach An der straß, die Jn die Gimmenen gath (BüA. Zg., A 28.9.2, Marchbuch Spitalzehnt Zg., fol. 2r und 3r)
1370/90: Schútzo … von eim aker ze brúgbach; von eim aker ze brúgbach (BüA. Zg., A 39.32.0, Jzb. St. Michael Zg., fol. 3r und 10v)
1401: ein aker stúký ze Brúggbach (UB ZG 345)
1413: ein buweg … dur Anglert gůt do ze Brúgbach Claus Schnider und die andern guͤtter úber Zwiler anwander uf; ein buweg bim Brúggbach, uf Kleinis und Wighartz guͤttern (UB ZG 2445.12 und 13)
1425: de prato ze Bruggbach confinante laco [sic] et predio dicto die Grimnen [sic] (BüA. Zg., Urk. Nr. 177; vgl. UB ZG 665)
1425/29: von einem aker ze Brúgbach; von einer matten am Brúgbach und stosset einenhalb an Brúgbach (Jzb. 1 St. Michael Zg., Gruber 1957, 39, 95 und weitere)
1478/86: Hensli Meyer am Brugbach, den man nampt Raͤbhensli … uf die raͤben und hus und hofstat am Brugbach; heind Hans am Brugbach [und weitere]… das selb holtz gefloͤtzt von dem Brugbach untz zů den Schranken (Baurodel/Jzb. St. Oswald Zg., Henggeler 1951, 23, 94 und weitere)
1503: [ein Gut an der Gimenen] stost … einthalb vor an den brúbach (StA. ZG, Gült Nr.197; s. auch UB ZG 1837)
1505: [eine Liegenschaft] an der Giminen … stost einhalb an Brúppach (UB ZG 1879)
1511: ein weg … durch Engelhartz gůt da zů dem Brúipbach Claus Schnider und die andren gúetter úber Zwiller an der anwand uff; ein buweg … bÿ dem Brúipbach uff Kleinis und Wickhartz gúetteren (UB ZG 2508.19)
um 1530: Jtem die ander zelg facht an deß Staͤdelis gassen an und gadt bÿ frowenstein, bÿ deß kilchherren gaden die kilchgassen uff biß an blasenberg. Jtem die dritt zelg facht an an der kilchgassen, wie ob stadt, undt gadt biß an brüpbach bÿ Baschon Eglis huß (BüA. Zg., A 29.4.0, Urb. Pfarrpfrund Zg., S. 1)
1562: stoßt … Zŭm dritten an Brüpach (BüA. Zg., A 14.3, Urb. St. Oswald Zg., unpag.)
1579: hŭß, hußmatten Unnd wÿnreben ahm brŭppach (BüA. Zg., A 4.9, Zinsrodel Seckelamt Zg., S. 24)
1598: hans brandenberg ahm brüppach … syn hoff unnd guetter ahm bruppach (BüA. Zg., A 28.9.0, Urb. Spital Zg., fol. 14r)
1603: Sovil die güöter Von demm Aabach biß genn Oberwil an den Brŭttbach Unnd Unden ann das Kä˘nistal belangett, werdend Jnn dreÿ Zellgen geteiltt, deren Jede ein Jar Umb das ander Brach genambtt wirdt (BüA. Zg., A 29.4.2, Urb. Pfarrpfrund Zg., unpag)
1611: an der giminen … ein Halb Jŭcharten Lantz ob den Räben dŭrch, stost … fürhar an brüttbach; bim Brüpach am Bortt (BüA. Zg., A 28.10, Marchbuch Spitalzehnt Zg., unpag.)
1631: bernoldt … Stost … ahn prŭpach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 21, fol. 61r)
1636: an den Brŭpach (BüA. Zg., A 13.16.2, Urb. St. Michael Zg., fol. 36v)
1640 Kopie 1713: abe Meinen Haúß und Hoof … am Brúppach gelegen … Stost Erstlichen an bemelten Brúppach, Zúm anderen an … Gimmelen Hoof (StA. ZG, Gült Nr. 1420)
1649 Konzept: stost … Zů dem Anderen an die Landt straß, so uff den geiss boden gadt, Zúm dridten an den brúg bach (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 168, Gültkonzept)
1652 Konzept: Bernoldt … Stoßt … an Brŭpach, an die straß, so uffen Geißboden gadt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 168, Gültkonzept)
1692: Daß Maten Stúckhle stost … an rost hoff Undt Brúgbach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 20, S. 22)
1698: haúß Undt hoff … ob der Stat Zúg beÿ St: Carle gelegen … Stost … an Jogle Späckhen see[lig] Brachle … Undt letstlich an brúg bach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 20, S. 452)
1699: am Brúg bach (BüA. Zg., A 28.9.1, Urb. Spital Zg., fol. 185r)
1699: Carl Salomon Claúß … sein haúß Und haús Mathlin, löffler genant … Stost an brúgbach, ab See, an daß Gmein werckh Und an die landtstrasß Von der Statt aúff Oberweil (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 20, S. 467)
1742: solle ein Baúm[eiste]r machen lassen den steeg über den Löfflerbach an der oberweÿler strass, den Mittleren steeg beÿ dem Prúp=bach únd den steeg beÿ dem oberen Roost (BüA. Zg., A 2.20, Baumeisterordnung, fol. 26v)
1747: bis an das heimet, Löffler genant, an den Brúpbach … Von dannen dem Brúpbach nach aúff bis an die Allmendt, Bohl genant (PfA. St. Michael Zg., A 14/25, Urb., S. 5))
1629: Caspar Sidlerß Saligen Sün … Alle bŭrgere Zúg … Jhres Lieben vaterß Säligen hofflj ahm brŭbach (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 21, fol. 6v)
1688: Melchior schwertzman … ab seinem Haúß … Undt Haúßmathlin … Stost an sein die ander groß math, an rost hooff, an Brúg bach, an die Straß gen Oberweil (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 18, S. 54)
(weniger anzeigen) [1]
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Höchster Punkt | 481 m. ü. M. [2] | ||||||
Tiefster Punkt | 413 m. ü. M. [2] | ||||||
Länge | 749 m [2] | ||||||
Datensatz | 8000577 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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