Name | Zugersee [1] | ||||
Phonetik |
dər tsú᪷gərsẹ̄ⁱ̯, dər tsú᪷gərsẹ̄ [1]
|
||||
Ortstypen | See [2] Geländeerhebung [2] | ||||
Gemeinden | |||||
Bezirke | Luzern-Land, Schwyz [2] | ||||
Kantone | Luzern, Schwyz, Zug [2] | ||||
Beschreibung | Voralpensee in den Kantonen Zug, Schwyz und Luzern. Der Zugersee ist in der Nord–Süd-Ausdehnung rund 14 km lang und in der Ost-West-Richtung an seiner breitesten Stelle (Zug–Cham) rund 4, 5 [...] (weiterlesen)Voralpensee in den Kantonen Zug, Schwyz und Luzern. Der Zugersee ist in der Nord–Süd-Ausdehnung rund 14 km lang und in der Ost-West-Richtung an seiner breitesten Stelle (Zug–Cham) rund 4, 5 km breit. Die schmalste Stelle (knapp 850 m) liegt zwischen der Nordostspitze des Chiemens (Kanton Luzern) und Zigünerplätzli beim Lotenbach (Gemeinde Zug). Durch den Chiemen, eine bewaldete Halbinsel, wird der See in den → Obersee im Süden und – den Untersee im Norden geteilt. Im Obersee ist der See am tiefsten (knapp 200 m). – Um die Strassenverhältnisse in den Riedgebieten zwischen Zug und Cham zu verbessern, wurde der Zugersee 1591/92 durch den damaligen Stadtbaumeister Jost Knopfli (1550/52–1634) um ca. 2 m abgesenkt. Diese Absenkung verursachte – wie Knopfli in seinem Bericht schreibt – «umb den gantzen see … uff die Hundert Risenen old Abbrüch», legte an den flachen Ufern im Änetsee aber auch rund 1, 5 qkm Land trocken, das fortan als Ried- und Streueland genutzt werden konnte (s. dazu etwa → Burgerrieder oder → Neuseeland). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Zug-1, Zuger-: Zu mhd. zuc, zug- m. in der Bedeutung 'mit Fischereirecht ausgestatteter ufernaher Seeteil, Fischereigerechtigkeit, Fischenze'. Mhd. zuc war ursprünglich ein Tätigkeitsbegriff für das Einziehen der Fischernetze (Verbalabstraktum zu [...] (weiterlesen)Zug-1, Zuger-: Zu mhd. zuc, zug- m. in der Bedeutung 'mit Fischereirecht ausgestatteter ufernaher Seeteil, Fischereigerechtigkeit, Fischenze'. Mhd. zuc war ursprünglich ein Tätigkeitsbegriff für das Einziehen der Fischernetze (Verbalabstraktum zu ahd. ziohan 'ziehen, führen, bringen'), wurde spätestens in frühmhd. Zeit aber auch zu einem Rechts- und Örtlichkeitsbegriff, also 'Fischereigerechtigkeit' und 'Gewässerteil, in dem man fischen darf'. In diesem rechtssprachlichen Sinn kommt mhd. zuc, zug- in mittelalterlichen Zuger Quellen auch appellativisch vor. So wird 1407 in Cham geregelt, dass die Nutzung von bestimmten «zwen zoͤg [= Zügen]» mit einem Naturalzins von zwanzig Balchen zu bezahlen sei. In lateinischen Texten wurde für mhd. zuc meist tractus (zu trahere 'ziehen') oder lacus 'See' verwendet, ein deutsches Synonym war → See. Heute spricht man von einer → Fischenz (s. auch → Fischenzen-) oder einem → Satz (eigentlich 'Stelle, an der man [die Netze] setzt'). Das Wort Zug ist nicht mehr in Gebrauch. Zusammensetzungen mit dem Grundwort -zug1: → Grundwortregister (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
|
um 1150 Kopie 14. Jh.: In lacu autem [marginal: zugerse] habemus duos tractus et dimidium (StA. AG, Acta Murensia, fol. 29r; QSG 3, 3, 78)
1300/1400: De piscationibus sive tractibus in Gangoltswil, Zugersew (QSG 3, 3, 102)
[...] (weiterlesen)
um 1150 Kopie 14. Jh.: In lacu autem [marginal: zugerse] habemus duos tractus et dimidium (StA. AG, Acta Murensia, fol. 29r; QSG 3, 3, 78)
1300/1400: De piscationibus sive tractibus in Gangoltswil, Zugersew (QSG 3, 3, 102)
1346/47: quod lacus in Zuge a superiori Eigelun usque ad locum in Ruchenstein niden Otterswil ab antiquo iure …dinoscitur pertinere ad ecclesiam Beronensem et captura piscium infra eosdem limites (QW 2, 1, 224)
1370: die burg und vorburg ze Sant Andres, gelegen an dem Zuger sewe (UB ZG 110)
1395: ir [= des Klosters Muri] vischentzen, die am Zuger se gelegen ist (UB ZG 284)
um 1410: einent nider untz in den Zug se und andrent nider untz in die Rús (UB ZG 477, mit weiteren Nennungen)
1430: gegen Zuger sew hin; gen Zuger se hin (UB ZG 731)
1494: nider an den Zuger see (UB ZG 1631)
1528: er sÿg diser tagenn am Zugersee geweßenn (UB ZG 2537)
1544: von eýnem gůt, gelegen Zů Zŭg, genempt die gemŭrentenn schür, stoßt wider den Zug see und die anderen sitten an des alten spilers matten (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 78 (20. Dezember))
1547: Die statt Zug ligt an einem schoͤnen See / wirt … genennt der Zugersee; der erzeücht sich gegen Mittag in der land Schwytz / biß zů dem flaͤcken Art / daruon Myconius dises wasser nennet Lacum Artensem / den Arter See (Stumpf 1547, fol. 180v)
1560: Zúger see (Tschudi, Schweizerkarte; Dändliker 1969, 23, Taf. III)
1667 Kopie 1702/61: Zuger=See (Gyger, Kartengemälde)
1674: UnderVogt Jacob Rollin Vom Walchwylen … sein haúß Undt heim wasen, Zúo Walchwylen gelegen … Stost an Zuger se, an Jacob Rothen haús math, Loffler genambt … an die Regeten, an … Melcher Roten grauen staath (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 22, fol. 57r)
1768: Zuger See (Walser, Karte des Kantons Zug)
1850: Zuger See (Anselmier, Kantonskarte)
1888: Zugersee (TA Blatt 192 (Meierskappel) und 206 (Küssnacht))
1994: Zuger See (LK Blatt 1131 (Zug)))
(weniger anzeigen) [1]
|
||||
Datensatz | 8005640 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|