Name | Spichermattli [1] | ||||
Variante | Speiermatt [1] Spirmatt [1] | ||||
Ortstyp | [Teil von] Gelände [2] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Landstück bei Notiken. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Spicher-, Spiher-, Spir-: Zu mhd. spîcher m. 'Kornboden, Speicher', schwzdt. Spîcher m. 'kleines, freistehendes Gebäude, insbesondere zur Lagerung von Getreide' (ahd. spîhhâri, Lehnwort aus spätlateinisch spîcarium 'Vorratshaus', zu lateinisch spîca [...] (weiterlesen)Spicher-, Spiher-, Spir-: Zu mhd. spîcher m. 'Kornboden, Speicher', schwzdt. Spîcher m. 'kleines, freistehendes Gebäude, insbesondere zur Lagerung von Getreide' (ahd. spîhhâri, Lehnwort aus spätlateinisch spîcarium 'Vorratshaus', zu lateinisch spîca 'Getreideähre'). Durch Schwund des intervokalischen -ch- konnte mhd. spîcher im Schwzdt. zu Spî-er werden. Daraus entwickelte sich – in Flurnamen vielleicht auch in Anlehnung an den Vogelnamen mhd. spîre f., schwzdt. Spîr, Spîre m./f. 'Schwalbe, Mauersegler'– die monophthongierte Form Spîr und in Gebieten mit Hiatusdiphthongierung Spei-er. Diese lautliche Entwicklung lässt sich etwa in den Belegreihen zur → Spichermatt bei Notiken (Gemeinde Baar) oder derjenigen bei Chämleten (Gemeinde Hünenberg) fast exemplarisch nachvollziehen. Im Kanton Zug gab es praktisch nur im Talgebiet, d. h. in der Ackerbauzone, Speicher; im milchwirtschaftlich orientierten Berggebiet fehlten sie. Noch 1798 zählte der Chamer Sigrist Oswald Villiger in seiner Gemeinde 64 Speicher. Heute ist dieser Gebäudetypus bis auf wenige Exemplare (in Cham, Hünenberg und Risch) verschwunden: Die meisten Speicher wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jh. abgebrochen oder umgenutzt. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | -matt: Zusammensetzung mit → Matt 'Wiesland, Wiese', diminutivisch Mattli. [1] | ||||
Quellen
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1764 Rechtstitel von 1751: Zú Notikhen … an Christian steiners Spirmatten (BüA. Zg., A 13.16.5, Urb. St. Michael Zg., fol. 151r))
1735: Unser … gantzen Hoff … Zú Nortikhen … Stosst Erstlichen an die landtstraß nacher Capell, an Melchior Steiners Speÿrmatt … an der büsßickheren Wäldle, an den Walterschwandt Waldt (StA. ZG, Gült Nr. 2830)
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1764 Rechtstitel von 1751: Zú Notikhen … an Christian steiners Spirmatten (BüA. Zg., A 13.16.5, Urb. St. Michael Zg., fol. 151r))
1735: Unser … gantzen Hoff … Zú Nortikhen … Stosst Erstlichen an die landtstraß nacher Capell, an Melchior Steiners Speÿrmatt … an der büsßickheren Wäldle, an den Walterschwandt Waldt (StA. ZG, Gült Nr. 2830)
1751: Nothiken … Stoßt … an Christian Steiners Spirmatten (StA. ZG, Gült Nr. 3261)
1751: Nothiken … Stosst … an die landtstraß aúff Kapel, an Xaverj Langen Eggers Weinreben únd Matten, an Christian Steiners Spirmatten (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 17, fol. 131v)
1643 Konzept: Min hŭß und hoff Ze Norticken Zú sambt der büell weid … Stost erstlich an die Landtstraß so Von Kappell An die Silbrúg gat, An Jacob Steÿnerß Spicher=matlin, aŭch horäcke[r]lin Und Büelweid, An Jacob Bären Von Äberschwill weid gnannbt Widweid, Aŭch sodacker, An min … grúnd, darúff dz forckholtz gestanden, An den Eÿchstock und Letstlichen An dz ströüwe Weidlin Und Walterschwand (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
um 1648 Konzept: Norticken … [stösst] an Oßwaldt Steÿners spicher matlin und haräckerlin, aúch Büelweid, Zŭm 3.ten an Jacob Bären Jn der langen Rütj weidt, das wÿdenholtz genambt, aúch an sin sod Acker und feld die pirs, Zúm 4.ten an … Sŭtters pirs feld, Mätlin und weid, die Breitten genammbt, [zum] fünfften an herle Birbaŭm, 6 An hoff Ze Bueßicken, Zúm sibenden an der Näffen Weid, die beümlen gnambt, Und erstlichen [sic] an die Walterschwand (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
um 1650 Konzept: Verschribner stückli, das speir matlin genampt, daß Zwüschet der landtß straß Und des schreiber Jacob hotzen [von Notiken] maten ligt (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1724: wenn hrn. Amman an der mat seiner prætension hallber aúff deß Joglj hotzen spihr matlj … nit desistieren wolle, so soll er … sein recht probieren, dan gehaüwet sein müsste (BüA. Zg., A 39.26.18, Ratsprotokoll, fol. 139v)
(weniger anzeigen) [1]
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Datensatz | 8007029 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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