Name | Lindenplatz [1] | ||||
Ortstyp | Platz [2] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Platz im Dorfbereich, wohl beim Rathaus (s. auch → Unter der Linden). [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Linden-: Zum Baumnamen ahd. linta, mhd. linde, nhd. Linde f. (Tilia). Linden wurden oft an markanten Stellen in der Landschaft gepflanzt, etwa auf Anhöhen, an Wegkreuzungen, bei Hofgebäuden oder auf [...] (weiterlesen)Linden-: Zum Baumnamen ahd. linta, mhd. linde, nhd. Linde f. (Tilia). Linden wurden oft an markanten Stellen in der Landschaft gepflanzt, etwa auf Anhöhen, an Wegkreuzungen, bei Hofgebäuden oder auf wichtigen Plätzen in den Siedlungen. Im Hügelgebiet von Menzingen und Neuheim stehen Linden auf vielen der für diese Landschaft typischen Anhöhen (Drumlins). Hier wird Linden, Lindeli synonym für 'Anhöhe, Hügel' gebraucht (auch in Zusammensetzungen wie → Hintertannlinden oder → Hoflinden). Nach der Sage sollen die Linden auf den Menzinger Hügeln die Menschen zu Ehrfurcht gegenüber Gott anhalten. Einst baten nämlich die Menzinger Gott um mehr Land. Dieser erfüllte ihnen ihren Wunsch nicht und ermahnte sie, mit dem zufrieden zu sein, was sie erhalten hätten. Darauf wandten sich die Menzinger enttäuscht an den Teufel, der ihnen das zuvor ebene Land durch Aufwölben vieler Hügel «vergrösserte», dessen Bewirtschaftung damit aber mühsam und anstrengend machte. Die Menzinger sollen darauf beschlossen haben, zur Erinnerung daran und zur Ermahnung für folgende Generationen auf allen Hügeln Linden zu pflanzen. Auch in Siedlungen gibt es viele Namen mit Linden. Einerseits war der Baumname als Gasthausname beliebt, andererseits standen Linden oft auf den Dorfplätzen («Dorflinde») und an Stellen, wo Gericht gehalten wurde. So wird 1499 gesagt, wenn in der Gerichtsherrschaft Buenas-Hertenstein «urteyl stoͤßig [= angefochten] wurdenn … das man die ziechen sol gen Hertenstein unnder die Linden fúr den eltosten von Hertenstein». Auch in Zug fand 1525 «vor der Alten stat, am Rinder mercht, under der Linden» eine Gerichtsverhandlung statt, «in eines offen rechten landttags wise». Die Bezeichnung → Unter der Linden wiederspiegelt möglicherweise auch die (spät-)mittelalterliche Tradition der sogenannten «zerleiten [= zerlegten]» Linden. Damit sind Linden gemeint, deren Äste mit Hilfe eines hölzernen Gerüstes in die Breite gezogen und untereinander verschränkt wurden. Der Platz unter solchen Bäumen diente nicht nur als Gerichtsplatz, sondern vor allem als Treffpunkt für Gespräche, Spiel, und Tanz; in die Baumkronen baute man sogar richtige «Laubhütten» für gesellige Zusammenkünfte. «Zerleite» Bäume – der Form und Grösse nach dürften es Linden sein – sind in der ältesten Abbildung der Stadt Zug (Stumpf-Chronik, Erstdruck 1547) auf dem Kolinplatz (älter Unter der Linden) und besonders auf dem Landsgemeindeplatz zu erkennen. Sie scheinen im Verlaufe des 17. Jh. entfernt worden zu sein. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | -platz: Zusammensetzung mit → Platz 'freier Raum, ebene Fläche, Stelle mit einer bestimmten Nutzung'. [1] | ||||
Quellen
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1791: Mein Plazmatt stost an mein mattenstúck [nahe der Leigass], an die Landstraß, an … müllers Hoofstatt únd an den Lindenplaz (StA. ZG, Gült Nr. 5094))
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Koordinaten | 682500, 227650 [1] | ||||
Datensatz | 8007142 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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