Name | Rusen [1] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Bachrunse(n) südöstlich von Inwil, am Talacher- bzw. Moosbach. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Rus-, Rusen-: Zu mhd. runs, runst m., runse f. 'das Rinnen, Fliessen', auch 'Fluss, Flussbett, Rinnsal, Wassergraben', schwzdt. Runs, Rûs m., Runsen, Rûsen f. 'Strömung, Wasserlauf, Bach, Fluss', in Orts- [...] (weiterlesen)Rus-, Rusen-: Zu mhd. runs, runst m., runse f. 'das Rinnen, Fliessen', auch 'Fluss, Flussbett, Rinnsal, Wassergraben', schwzdt. Runs, Rûs m., Runsen, Rûsen f. 'Strömung, Wasserlauf, Bach, Fluss', in Orts- und Flurnamen meist '(steile) Bachrinne, kleines Bachtobel'. Das Wort ist – sowohl als einsilbiges Maskulinum und wie auch als zweisilbiges Femininum – in zugerischen Quellen seit dem Mittelalter appellativisch oft belegt und bis in die Gegenwart gebräuchlich geblieben für 'Lauf des Wassers, Bach, Wildbach', jünger besonders 'Bachrinne, bewaldetes Bachtobel'. Auch im Zuger Namengut kommen beide Formen vor, dazu die Diminutivformen Ruseli, Rüseli und Rüsli. Sprachgeschichtlich interessant ist dabei die Beobachtung, dass beim Femininum die mhd. Form mit erhaltenem -n- (runse) fast nur in den wenigen Namenbelegen des 15. Jh. und dann wieder in schriftsprachlich orientierten Schreibungen seit dem 18. Jh. vorkommt; das Staubsche Gesetz (Schwund des n vor dem Reibelaut s unter Dehnung des u, → G) scheint hier also früh und nachhaltig wirksam geworden zu sein. Bei den einsilbigen Maskulina hingegen (→ Rus und → Lorzenrus, s. auch → Ruseggen) ist die n-lose Form zwar im frühen 16. Jh. auch vereinzelt bezeugt, bleibt aber eine Ausnahme: Die alte Lautung der Runs ist hier bis in die Gegenwart hinein die Regel geblieben. Ein Sonderfall ist der Oberägerer Hofname Rüsli: Er geht auf Rütli 'Rodungsstelle, gerodetes Landstück' zurück. Die ursprüngliche Bezeichnung wurde im 16. Jh. durch den neuen Namen abgelöst. Dieser ungewöhnliche Namenwechsel wurde eingeleitet durch eine – ebenfalls ungewöhnliche – Lenisierung des inlautenden -t- zu -d- (Rütli > Rüdli > Rüsli). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1645 Konzept: Ze Ÿwÿl … min wÿnräben … Stossendt An [verschiedene] wÿnräben, An Bartlj Mosen Rŭsen (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1686: mein Rúßen, so ohngefahr Sechß Júrten Waldt ob dem búechholtz; Stost … an deren im Thalackher Weidt und holtz (StA. ZG, Gült Nr. 1859)
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1645 Konzept: Ze Ÿwÿl … min wÿnräben … Stossendt An [verschiedene] wÿnräben, An Bartlj Mosen Rŭsen (StA. ZG, A, alte Theke Nr. 169, Gültkonzept)
1686: mein Rúßen, so ohngefahr Sechß Júrten Waldt ob dem búechholtz; Stost … an deren im Thalackher Weidt und holtz (StA. ZG, Gült Nr. 1859)
1698: haúß Undt haim wesßen, in der rüte genant … Stost an die straß nacher mentzingen, an die Rúsßen gegen Jwÿl (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 20, S. 462)
1722 Rechtstitel von 1686: in Ÿweÿll … mein Rúsen … ob dem búechholtz, Stost … an deren im thalackher Weÿdt únd holtz (BüA. Zg., A 13.16.5, Urb. St. Michael Zg., fol. 143r)
1751: Joseph Antonj Elsener … seÿn ander Stückhlin waldt, Rúsen genanth, an … herrn Seckhelmeister únd Rahtsherrn Herrmanns Rúsen únd an Philipp dosßenbachs Weidt (StA. ZG, Hypothekenbücher, Bd. 13, fol. 73r))
(weniger anzeigen) [1]
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Datensatz | 8007212 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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