Name | Turni [1] | ||||
Ortstyp | Kulturland (Acker) [2] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Ackerland, wahrscheinlich in der Umgebung von Bligischdorf. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Turn-2, Turen-, Turni-, Turndli-: Turn, Turen, Turni und Turndli bezeichnet in verschiedenen Zuger Gemeinden Landstücke und in einem Fall (Gemeinde Walchwil) sekundär auch einen Hof (heute → Turndliberg). Sprachlich ist [...] (weiterlesen)Turn-2, Turen-, Turni-, Turndli-: Turn, Turen, Turni und Turndli bezeichnet in verschiedenen Zuger Gemeinden Landstücke und in einem Fall (Gemeinde Walchwil) sekundär auch einen Hof (heute → Turndliberg). Sprachlich ist es denkbar, dass alle diese Namen auf mhd. turn, schwzdt. Turn m. (s. oben bei → Turm, Turm) zurückgehen, da dieses neben 'Turm, hohes Gebäude, Wehrturm' in übertragenem Sinn auch 'turmartige Fels, Felskopf, Felswand, steile Anhöhe' bedeuten kann (zu den verschiedenen Formen s. unten bei → Turen, Turni u. ä., Gemeinde Walchwil). Allerdings fehlt in unseren Fällen ein entsprechendes Namenmotiv: Die fraglichen Örtlichkeiten liegen – so weit sie sich genügend genau lokalisieren lassen – in Acker- und Wiesengelände ohne Felswände oder -türme. Guntram Saladin hat für den Walchwiler Namen (heute → Turndliberg) darauf hin gewiesen, dass in der Nähe «ein ansehnlicher Nagelfluhblock aus dem Hügelrücken empor» rage; das sei «das ‹Türmli›, nach dem die nahe Siedelung benannt wurde». Saladins Beobachtung genügt meines Erachtens nicht zur Erklärung des Namenmotivs. Es ist anzunehmen, dass die folgenden Namen deshalb nicht mit mhd. turn 'Turm' bzw. 'Felskopf u. ä.', sondern mit einem anderen Wort zu erklären sind. Albert Itens hat sie mit einem erschlossenen Wort *Turni gedeutet, das 'Stelle, wo das Rad des alten Pfluges gewendet wurde' heissen soll (zu ahd. turnen 'lenken, wenden'). In Frage kommt eher mhd. dorn, doren m. 'Dorn, Stachel', kollektivisch auch 'Dornstrauch, Dornbusch', mit früher Hebung des Stammvokals o > u und Verhärtung des Anlauts d- > t- (mhd. dorn, doren > *turn, turen). (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1544: Wernher in der hůba und Jta, sin husfrow, hand gesetzt von dem acker an dem Turne (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 25 (18. April); hierher?)
1544: Frow Adelheit von gerlinkon hat gesetzt j fiertel kernen von dem acker an dem Turne (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 32 (18. Mai))
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1544: Wernher in der hůba und Jta, sin husfrow, hand gesetzt von dem acker an dem Turne (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 25 (18. April); hierher?)
1544: Frow Adelheit von gerlinkon hat gesetzt j fiertel kernen von dem acker an dem Turne (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 32 (18. Mai))
1544: Ruͤdi in der hůb und peter, sin sŭn, hand geordnet eyn acher, gelegen in dem Túrne (PfKiA. Ba., A 1/2608, Jzb. Ba. 1544, S. 65 (26. Oktober)))
(weniger anzeigen) [1]
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Datensatz | 8009438 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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