Name | Riedweid [1] | ||||
Ortstyp | [Teil von] Gelände [2] | ||||
Gemeinde | Baar [2] | ||||
Kanton | Zug [2] | ||||
Beschreibung | Landstücke auf der Südwestseite des Dorfes. [1] | ||||
Deutung Bestimmungswort | Ried-, Riet-: Ahd. hriot, riod, mhd. riet, schwzdt. Riet n. ist eigentlich die Bezeichnung für verschiedene Pflanzen, die auf feuchtem, sumpfigem Boden wachsen (Schilf, Segge, Binse, Riedgras), wurde aber schon [...] (weiterlesen)Ried-, Riet-: Ahd. hriot, riod, mhd. riet, schwzdt. Riet n. ist eigentlich die Bezeichnung für verschiedene Pflanzen, die auf feuchtem, sumpfigem Boden wachsen (Schilf, Segge, Binse, Riedgras), wurde aber schon früh semantisch erweitert zu 'mit Riedpflanzen bewachsenes Gelände, Feuchtland' (s. auch → Ror). Landstücke, die man mit Ried bezeichnete scheinen weniger nass zu sein als diejenigen, die man → Moos oder → Sumpf nannte. Rieder wurden früher extensiv zur Streuegewinnung oder als Weideland genutzt. Heute sind viele Riedländer melioriert. Namen mit Ried sind in allen Gemeinden des Kantons Zug häufig (s. auch die Ableitungen → Rietlen, Rietler sowie → Rietech). Sie können ausgedehnte Hochmoore (etwa Ägeriried, Eigenried) oder kleinere, (ehemals) riedige Landstücke bezeichnen; oft sind es auch kleine, meist schilfbestandene und an Strassen gelegene Waldlichtungen. Als Pluralformen kommen Rieder (dativisch → Riederen) und Rieter, als Diminutiva Riedli und Rietli vor (Letztere jeweils mit alter Fortis im Stammauslaut). Eine weitere Pluralform ist → Rieden, im Oberägerer Hofnamen Oberrieden heute als erstarrtes Femininum gebraucht. In der Zusammensetzung mit -matt (Ried-matt) schwindet teilweise das auslautende -d- (Ried-mattli > Rie-mattli). Zu beachten ist, dass Ried im Schwzdt. noch im 18. Jh. auch 'ausgereuteter Platz in einem Wald' bedeuten konnte. Ried in diesem Sinne (Synonym zu → Rüti) wird auf ahd. *riod (zu indoeuropäisch *reudh- 'roden') zurückgeführt. Bei einzelnen Zuger Ried-Namen, besonders wenn sie Lichtungen oder kleinere, waldnahe Landstücke ohne feuchten Boden bezeichnen, ist eine Deutung im Sinne von 'Rodung' nicht auszuschliessen (so etwa bei → Beredingenried, eventuell auch bei der Ableitung → Rietech). Zusammensetzungen mit dem Grundwort -ried: → Grundwortregister. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Deutung Grundwort | -weid: Zusammensetzung mit → Weid 'Weideland, Weide'. Schwzdt. Riet-weid f. bedeutet 'als Viehweide genutztes Riedland'. Bei den im Folgenden aufgeführten Beispielen handelt es sich zumeist um appellativische Benennungen. [1] | ||||
Quellen
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um 1610: ab minem Gŭtt, genantt Riedwe˘ÿd, Stost … Unden ans müntzmüllers Riedweÿd, Zúm viertten ahn kröwlen Riedweÿd Und nebent dúrch an Dorffbach (BüA. Zg., A 13.16.1, Urb. St. Michael Zg., fol. 39v)
1692 Rechtstitel von 1574: Oßle Spilman ab dem gúet, genant riedtweidt … [stösst] anß Müntzmüllers riedt weidt, ans Kröwlen riedt weidt úndt räben, dúrch aúff an den dorff bach (BüA. Zg., A 13.16.5, Urb. St. Michael Zg., fol. 119r))
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Datensatz | 8010226 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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