Name | Weiach [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Wèiech [1], Weeich [1], Weich [1] | ||||||||||||
Phonetik |
we᪷iəχ, SDS: wệi᪷χ [Eigenbezeichnung], wẹi᪷χ, wệiχ [Fisibach] [1]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
wệi᪷χ
Fremdbezeichnung:
wẹ́i᪷χ, wệiχ, u᪷vwẹ́i᪷χusə
(Fisibach)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Wëich ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Walter Zollinger, 36 Jahre alt, Geburtsort Egg ZH; mit Schülern, 7.-8. Kl. |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Dielsdorf [4] | ||||||||||||
Kanton | Zürich [4] | ||||||||||||
Beschreibung | Dorf und Gemeinde südlich des Rheins. Eine von Weiach ausgehende Passstrasse verbindet das Rheintal mit der Ebene des Neeracherrieds. Auf dem Gemeindegebiet finden sich Überreste prähistorischer Siedlungen (Fasnachtsflue, Winkelwiesen), römerzeitlicher [...] (weiterlesen)Dorf und Gemeinde südlich des Rheins. Eine von Weiach ausgehende Passstrasse verbindet das Rheintal mit der Ebene des Neeracherrieds. Auf dem Gemeindegebiet finden sich Überreste prähistorischer Siedlungen (Fasnachtsflue, Winkelwiesen), römerzeitlicher Wachtürme (Hardwald, Leeberen) und eines frühma. Gräberfelds (Leeberen). Isenbüel wurde als archäologischer Leitname interpretiert, weshalb man dort im Dezember 1984 nach römerzeitl. Überresten suchte. Die Grabungen lieferten aber keine Funde (Bericht ZD). (weniger anzeigen) [1] | ||||||||||||
Deutung | Zürcher Siedlungsnamenbuch Der SN ist vermutlich zusammengesetzt aus dem PN Vigius oder Vidius und dem gallorom. Zugehörigkeitssuffix -ācum (s. Küsnacht) und geht auf eine urspr. Form *Vīgiācum [...] (weiterlesen)Der SN ist vermutlich zusammengesetzt aus dem PN Vigius oder Vidius und dem gallorom. Zugehörigkeitssuffix -ācum (s. Küsnacht) und geht auf eine urspr. Form *Vīgiācum oder *Vidiācum ‹Besitz des Vigius oder Vidius› zurück. Der PN Vigius ist belegt in einer norischen Inschrift, die in Seebruck (Bedaium) im Chiemgau D gefunden wurde (CIL III, 11779). Der PN Vidius ist mehrfach in Inschriften belegt (Delamarre, Noms de personnes celtiques). Das LSG schreibt unter Bezug auf Schulze, der PN Vigius sei nicht belegt und geht deshalb von einem Toponym *Veiācum (zum PN Veius), *Vediācum (zum PN Vedius) oder *Veidiācum (zum PN Veidius) aus. Die 1271 einsetzenden Belege zeigen indessen recht deutlich die ältere ma. Form mit Monophthong -i-. Ende des 13. Jh. ist bereits erstmals -ei- belegt. Diese Form setzt sich aber in der Schreibung erst im 17. Jh. gänzlich durch. Es handelt sich dabei um Hiatusdiphthongierung. Einzelne Belege zeigen auch -j- oder -g- als Hiatustrenner (bspw. 1321 Wijach oder 1504 Wygach). Ein vorausgehender Diphthong erscheint anhand der Beleglage wenig wahrscheinlich. Kläui/Schobinger dürften deshalb mit ihrem Vorschlag, den Namen nach einem PN Vigius zu deuten, richtig gelegen haben. Ein Toponym Vigiacum ist in dieser Form 691 für Vigy im Département Moselle F belegt. Ein Beleg von 715 lautet dagegen Vidiacum, weshalb auch im Fall von Vigy die PN Vigius und Vidius beide in Frage kommen. Auch das Toponym Ouiana bei Ptolemäus (vielleicht für das Kastell Risstissen D) könnte mit dem PN Vigius gebildet sein (Delamarre, Noms de lieux celtiques). Der Erstbeleg von Weiach von 1271 mutet, wenn man von einer vordeutschen Siedlung ausgeht, recht spät an. Dennoch spricht alles für einen -ācum-Namen. Meyer deutet den Namen als deutsch, indem er eine Zusammensetzung aus den Subst. ahd. swm. wīo ‹Weihe› und ahd. stf. aha vorschlägt. Dies ist aber aus verschiedenen Gründen kaum möglich. Als GW entwickelt sich das Element aha in Deutschschweizer Toponymen v.a. zu -ach, -a und -ə (Id.). Eine Zusammensetzung, wie Meyer sie vorschlägt, würde sich wohl als *Wīwah(a) manifestieren. Der kleine Bach, welcher durch Weiach fliesst ist, ist für einen aha-Namen zu unbedeutend. Auch sollte ein entsprechender Gewässername in den Quellen seinen Niederschlag finden.(weniger anzeigen) [1] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Kläui/Schobinger (1989: 102) deuten Weiach als Bildung aus dem lateinischen Personennamen Vigius oder Veius und dem Ortsnamensuffix -acum. Als Grundform wird eine lateinische BildungBisherige Deutungen: Kläui/Schobinger (1989: 102) deuten Weiach als Bildung aus dem lateinischen Personennamen Vigius oder Veius und dem Ortsnamensuffix -acum. Als Grundform wird eine lateinische Bildung *(praedium) Vigiācum oder Veiācum «Landgut des Vigius oder Veius» vorgeschlagen. Besprechung: Der von Kläui/Schobinger postulierte Name *Vigius ist in den verfügbaren Referenzwerken nicht belegt. Hingegen lässt sich Weiach mühelos als Bildung mit den lateinischen Personennamen Veius (Schulze, 251, 377), Vedius (Schulze, 251) oder eventuell auch Veidius (Schulze, 251) deuten. Aufgrund ihrer lautlichen Entwicklung vermischen sich diese drei Namen bereits in spätlateinischer Zeit und können nicht mehr unterschieden werden. Deutung: Weiach geht sehr wahrscheinlich auf eine lateinische Grundform *(praedium) Veiācum, Vediācum oder Veidiācum «Landgut des Veius, Vedius oder Veidius» zurück. Weiach gehört zur grossen Schicht der Ortsnamen, welche aus einem lateinischen Personennamen als Bestimmungswort und dem keltischen Suffix -akos/-acum gebildet sind. Diese Namen bezeichnen zunächst ein Landgut (lateinisch fundus) mit dem Namen des ursprünglichen Besitzers und widerspiegeln eine Periode, während der die keltische Bevölkerung zur Verwendung von lateinischen Personennamen übergegangen ist. Sie weisen auch auf vermehrten privaten Bodenbesitz hin. In der Deutschschweiz hat sich -acum generell zu -ach entwickelt (→ Dornach SO, Selzach SO, Bülach ZH etc.). In Norditalien und im Tessin wurde -acum zu -ago (→ Brissago TI). Für die Westschweizer Entwicklungen cf. → Erlach/Cerlier BE. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Zürcher Siedlungsnamenbuch
1265-1287 [1963 K]: I d. de bonis suis in Wiâch [Kopie] (ZUR 67 (Nr. 57))
1271 [1898 K]: de bonis suis in Wiâch [Kopie] (ZHUB IV ZUB IV, 165 (Nr. 1459))
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1265-1287 [1963 K]: I d. de bonis suis in Wiâch [Kopie] (ZUR 67 (Nr. 57))
1271 [1898 K]: de bonis suis in Wiâch [Kopie] (ZHUB IV ZUB IV, 165 (Nr. 1459))
1271 [1898 K]: de bonis suis in Wiâch [Kopie] (ZHUB IV 165 (Nr. 1459))
1271: de bonis suis in Wiâch (ZHUB IV ZUB IV,1459,165 ("Eintrag"))
1281 [1900 K]: curtim meam in Wiach [Kopie] (ZHUB V 138 (Nr. 1798))
1295 [1905 K]: in iurisdicione et districtu villicatus dicte Wiach [...] in villa Wiach [...] curiam predictam Wiach [Kopie] (ZHUB VI 289f. (Nr. 2323))
vor 1300 [1894 K]: ze Weyach [Kopie] (Habsb.Urb. I 248)
1303-1308: ze Weyach (Habsb.Urb. I Habsb.Urb.I,S.248)
1303-1308 [1894 K]: ze Weyach [Kopie] (Habsb.Urb. I 248)
1306: in Wyach (Habsb.Urb. II/1 Habsb.Urb.II.1,S.351)
1306: in Wyach (Habsb.Urb. II/1 Habsb.Urb.II.1,S.351)
1306: in Wiach (Habsb.Urb. II/1 Habsb.Urb.II.1,S.304)
1306 [1899 K]: Item in Wiach [Kopie] (Habsb.Urb. II/1 304)
1317 u. später [1963 K]: in Wiiach [Kopie] (ZUR 161 (Nr. 105))
1321 [1916 K]: den hof ze Wijach [Kopie] (ZHUB X 105 (Nr. 3699))
1327: [Wiach] (ZHUB XI ZUB XI,4122,94)
1327: [Wiach] (ZHUB XI ZUB XI,4122,94)
1360 [1987 K]: Wiiach [Kopie] (Urkundenregesten I 293 (Nr. 1428))
1423: jn Wiach (F II a 39 a 2v)
1485 [1996 K]: der biderben luͥten zuͦ Wygach [Kopie] (SSRQ ZH NF II/1 30)
1296 [15. Jh. C, 1939 K]: Wiiach [Kopie] (ZHUB XII 143)
1302-1303 [A. 15. Jh. C, 1963 K]: Wiach [Kopie] (ZUR 141 (Nr. 91))
1504 [1942 K]: Cuͤni Berchtold von Wygach bi Keiserstuͦl [Kopie] (GHR 67)
1509 [1910 K]: die von Wyach [Kopie] (SSRQ ZH AF I/1 342)
1509 [1910 K]: Wyach [Kopie] (SSRQ ZH AF I/1 339)
1517: zuͦ Wÿach (F II a 314 18)
1526: von Wÿgach (G I 164 644)
1548-1652: Im Dorff Wÿgach (G I 142 155)
1566: Wyach (Murerplan)
1416 [C 16. Jh., 1928 K]: die obgenant Johannß unnd Henni Lütis von Wygach [Kopie] (USGöA III 59 (Nr. 63))
1381 [16. Jh. C, 1900 K]: guͦeter ze Wuͤach [Kopie] (USGöA II 149f. (Nr. 143))
1298 [16. Jh. C, 1939 K]: C. von Wiach [Kopie] (ZHUB XII 147 (2439a))
1383 [16. Jh. C, 1900 K]: hofstat gelegen ze Wuͦach im dorff vor Hanns Wißmanns hauß [Kopie] (USGöA II 170f. (Nr. 1736))
1639: von Rath us der Gmeind Weiach (StAZH E III 103.1, EDB 48)
1653 [1996 K]: zu Wejach [Kopie] (SSRQ ZH NF II/1 72)
1667: Weÿach (Gyger-Karte)
1671-1679: Weÿgach (G I 166 133)
1673: zu Weyach (StAZH E III 32.3, EDB 30)
1320 [17. Jh. C, 1916 K]: was er von mir ze Wyach ze lächen hat [Kopie] (ZHUB X 101 (Nr. 3691))
1320 [17. Jh. C, 1916 K]: ze Wyach [Kopie] (ZHUB X 101 (Nr. 3691))
1764: Weyach (Leu Lex XIX 396)
1791 [1996 K]: den officieren und spielleüthen zu Weyach [Kopie] (SSRQ ZH NF II/1 93)
1279 [18. Jh. C, 1900 K]: situm in villa Wyach [Kopie] (ZHUB V 81)
1279 (C 18.Jh.) [1900 K]: predium ... situm in villa Wyach [Kopie] (ZHUB V 81)
1873: Weiach [...] das Dorf mit 107 Wohnh. u. 694 Einw. (Weber, Handlexikon 226)
(weniger anzeigen) [1]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
12711: in Wiâch (ZHUB IV, 165)
1276: Wiiach (ZHUB XII, 143)
[...] (weiterlesen)
12711: in Wiâch (ZHUB IV, 165)
1276: Wiiach (ZHUB XII, 143)
1279: situm in villa Wyach (ZHUB V, 81)
1281: curtim meam in Wiach (ZHUB V, 138)
1303-09: in Weyach (QSG XIV, 248)
1309: sinuͥ eigenne guͤter z’Wiach (ZHUB VIII, 230)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | 1 Kläui/Schobinger (1989: 102) datieren den Beleg auf 1265-87. [3] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 623 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 332 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Fläche | 9.578 km² [2] | ||||||||||||
Datensatz | 802000102 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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