Name | Weggis [1][2][3] | ||||||||||||
Variante | Wäggis [1] | ||||||||||||
Phonetik |
ts wækkis, u᪷f ... [1]
|
||||||||||||
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
wæki᪷s
Fremdbezeichnung:
wæki᪷s
(Horw)
|
|||||||||||||
Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Wäggis ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Th. Schilliger, 36 Jahre alt, Geburtsort Weggis |
|||||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Luzern-Land [4] | ||||||||||||
Kanton | Luzern [4] | ||||||||||||
Beschreibung | Dorf und Gemeinde am Südwestfuss der Rigi am Ufer des Vierwaldstättersees. Im Osten der Gemeinde dominiert der steile, geschichtete Rigihang, der treppenförmig gegen Weggis abfällt. Gegen Westen setzt sich die [...] (weiterlesen)Dorf und Gemeinde am Südwestfuss der Rigi am Ufer des Vierwaldstättersees. Im Osten der Gemeinde dominiert der steile, geschichtete Rigihang, der treppenförmig gegen Weggis abfällt. Gegen Westen setzt sich die Landschaft in einer eiszeitlich geprägten Halbinsel fort (Graf, Weggis; von Moos, Kdm 1, S. 520ff.; Heimatkunde von Weggis; Glauser/Siegrist, Luzerner Pfarreien und Landvogteien, S. 180; Thalmann, Rigigebiet; Weggiser Lesebuch; Muheim, Sagenhaftes; RqLU II 1, XXIff.). (weniger anzeigen) [1] | ||||||||||||
Deutung | Bisherige Deutungen: Brandstetter (1871: 314; 1903: 347) vermutet im Namen Weggis einen (nicht belegten) Personennamen *Watgis. Hubschmied (1933b: 5; 1938c: 104) postuliert eine keltische Form *wado-tegiās «Fährmannshütten»,Bisherige Deutungen: Brandstetter (1871: 314; 1903: 347) vermutet im Namen Weggis einen (nicht belegten) Personennamen *Watgis. Hubschmied (1933b: 5; 1938c: 104) postuliert eine keltische Form *wado-tegiās «Fährmannshütten», zu einem hypothetischen keltischen *wado-n «Furt», welches mit lateinisch vadum urverwandt sein soll. Die Form Guategisso von 1116 wird als Latinisierung von altalemannischem *Wategis erklärt. Wie üblich wird Hubschmieds Deutung von Oettli (1945: 123) übernommen. Pokorny (1948/49: 253) stellt fest, dass Hubschmieds «geistvolle Erklärung» aus keltisch *uado-tegias «Fährmannshütten» die Existenz eines keltischen *vadon «Furt» voraussetze, und für dieses fehle im Keltischen sonst jeder Anhaltspunkt. Er schlägt deshalb eine keltische Form *uo-tegiās (wörtlich «die unterhalb des Hauses gelegene») vor; diese Bildung bedeute «Wiesen» und entspreche dem irischen faithche «Wiese». Diese Deutung wird – mit vorsichtigen Vorbehalten – auch von Sonderegger (1967b: 228) erwähnt. Besprechung: Die Deutung des Namens Weggis ist sehr unsicher. Es handelt sich wahrscheinlich um einen voralemannischen Ortsnamen. Brandstetters Deutung ist unhaltbar. Hubschmieds Erklärung besitzt ebenfalls keine seriöse Grundlage. Sie ist auch inhaltlich nicht sinnvoll; Weggis liegt nicht an einer Stelle, wo sich seit ältester Zeit ein Fährhaus zur Seeüberquerung aufdrängen würde. Als bester Erklärungsversuch bleibt somit Pokornys Deutung des Namens als ursprünglich keltische Form *uo-tegiās «Wiesen» (?). ks (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||||
Quellen
|
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
801-501: Ad Watawis curtis (BUB I, 388)
1116: aecclesiam sanctę Marię cum villa Guategisso (BUB I, 193s)
[...] (weiterlesen)
801-501: Ad Watawis curtis (BUB I, 388)
1116: aecclesiam sanctę Marię cum villa Guategisso (BUB I, 193s)
1160[ca.]2: In Hattingin possidemus IIII diurnales, et Watigisso III (QSG III/3, 80)
12753: Plebanus in Waͤtgis (ZHUr, 89)
1306[ca.]: Ze Wettegis lit ein guͦt … in die kilchoͤri ze Wettegis (QSG XIV, 207s)
1314: In parrochia Wetgis (QW II/3, 62)
1327: Rudolfo nato Alberti Cellerarii dicti de Wecges (QW I/2, 670)
1370: Kuͥssnach cum filia Udelgaswile, Meggen, Wetgis (QW II/2, 313)
1380: die vogtie und gerichte ze Wegkis (LURQ II/1, 19)
1433: die von Weggis (LURQ II/1, 79)
1559: Osswalld Schillinger Zuͦ Wäggis gesässen (LUSta Urk 117/1771)
(weniger anzeigen) [3]
|
||||||||||||
Luzerner Namenbuch 2
1. H. 9. Jh. K 16. Jh.: Coenobii Pfeuers proprietates ... Ad Watawis curtis .I. quae habet de terra iugera .LX. De pratis carratas .XL. Colonos .III. Ecclesia cum decima de ipsa villa. De vineis carratas .III. (UBGR I 385, 388) (hieher?)
998: Fälschung 17. Jh. ad haec ecclesiam cum villa in Quatigiso (mögliche Lesart: Guatigiso) (UBSGSüd I Nr. 102)
[...] (weiterlesen)
1. H. 9. Jh. K 16. Jh.: Coenobii Pfeuers proprietates ... Ad Watawis curtis .I. quae habet de terra iugera .LX. De pratis carratas .XL. Colonos .III. Ecclesia cum decima de ipsa villa. De vineis carratas .III. (UBGR I 385, 388) (hieher?)
998: Fälschung 17. Jh. ad haec ecclesiam cum villa in Quatigiso (mögliche Lesart: Guatigiso) (UBSGSüd I Nr. 102)
1116: aecclesiam sancte Marje cum villa Guategisso (RqLU II 1, 2)
1273: magistro Henrico dicto de Wetigis (Kanoniker zu Schönenwerd) (QW I 3 Nr. N21)
1276: Heinr. de Wetgis canonicus Werdensis (UBZH IV Nr. 1637)
1277: meister Heinr. von Wettegis (UBZH V Nr. 1659)
1306: Fälschung 17. Jh. in loco Wäggis (UBSGSüd II Nr. 981b)
um 1306: in dem ampte ze Habsburg vor den Sewen ... Ze Wettegis lit ein guͦt, heisset Ruͦdolfs Kelners guͤt ... in die kilchoͤri ze Wettegis (QSG 14, 206–8)
1314: In parrochia Wetgis (QW II 3, 62)
1324 K nach 1337: Von den offelaten, die der kuster teilt und git ... Zuͥ Wetgis druͥ hundert (QW II 3, 51)
1327: Rudolfo nato Alberti Cellerarii dicti de Wecges (QW I 2 Nr. 1363)
1329: wir Johans, Thoͤnie, Heinrich und Jost von Mose ... vergehen, das wir mit ... dem apte ... des gotzhuses ze Phaͤfers ûber ein komen sin, das si Jost dem vorgenanden den kelnhof ze Wetgis rechte und redlich verlùwen hant (RqLU II 1, 6)
1342: Wir Thùring von Ramstein tuͦmprobst ze Basel und Ruͦdolf sin bruͦder jungherre, herren ze Ramstein, tuͤn kunt ... das wir dem bescheidenen manne Niclause von Hertenstein ... verlùhen han ... dù zwei doͤrfern, die man nemet Wetgis das ober und das nider, das dorf das man nemet Vitzenoͧwa und das dorf ze Wile (RqLU II 1, 15)
1344: als die erbern lu̍te ûnser guͦten nachgeburen, die kilchgnossen gemeinlich von Gersoͧwa und von Wetgis und die inen zuͦ gehoͤrent, mit ûns ûnser buntnust swuͦren (RqLU II 1, 28)
1352: Cives in Wêtgis ... Weleko ab Wile ... Werne von Husen ... Peter ufen Dorf (QW II 3, 297)
1368: den erberen lu̍ten der gemeind, die in der vogthey ze Wetgis sitzent und in daz kilchspel ze Wetgis gehoͤrent (RqLU II 1, 16)
1370: Decanatus Lucernensis ... Wetgis (QW II 2, 312f.)
1378: Ich Heinrich von Mos burger ze Lucern vergich ... das ich ... verkouffet han ... dien erberen lûten der gemeinde gemeinlich ze Wetgis und ze Vitznow, die da in den kelnhof ze Wetgis gehorten ... usser demselben minem kelnhof ze Wetgis si und die nachgeschribenen jerlichen gu̍lte und zinse ... kernenzins, die pheningzinse, vischzinse ... velle und erschetze, so man von den guͤtern die da in den egenanten kelnhof gehorten, da har eim gotzhus von Phevers und eim keller ze Wetgis gegeben hat (RqLU II 1, 9)
1380: Jch Ůlrich von Hertenstein ... ku̍nd ... das ich ... verkouft han ... der stat Lucern ... die vogtiie und gerichte ze Weggis und in dem kilchspel daselbs zem obern und zem nidern dorf, ze Vitzenowe, ze Wile und ze Husen (RqLU II 1, 20)
1380: die vogtie und gerichte ze Wegkis gelegen in Costentzer bystuͦm bi Lutzern (RqLU II 1, 19)
1385: Ruͤdi Staklin von Weckis (RqLU I 1, 133)
1. H. 14. Jh.: des hofs recht ze Wetgis (RqLU II 1, 3)
um 1160 K 14. Jh.: In Hattingin possidemus IIII diurnales, et Watigisso III (QSG 3 III 80)
1275 K 1. H. 14. Jh.: Plebanus in Waͤtgis (URZH Nr. 61)
1411: vͤlrich kuͤnen saͤligen von weggis (Urk priv.)
1413: Jtem die von Wetgis hant geoffnet an ir Meyenteding, wie si von alter harkomen sint nach ir hoffs recht (RqLU II 1, 43)
1429: Als Her Johanns Am werd, probst Im hoff, petern weÿbel, von weggess kilchhere, hatt ze kouffende geben den hoff ze vtenberg (RP 4, 142v)
1431: dise nachgeschriben erbern lûte von Wetgis und usser dem kilchspel ze Weggis ... uss dem kilchgang ze Weggis (RqLU II 1, 61)
1433: den erbren bescheidnen dem amman und gemeinen kilchgnossen ze Weggis, ze Vitznoͧw und denen, so zuͦ jnen gehoͤrend (RqLU II 1, 79)
1439: kilchhoͤri ze Wetgis ... das der ietzgnante Berenzingell die alpp ira vnd nit der von Weggis were (Urk 220/3103)
1468: gan wegkis (RP 5A, 138v)
um 1469: an die hundert von der von wegis wegen als der vogt anbracht hatt (RP 5A, 147r)
1473: jost rietter alt Aman zuͦ weggús ... vnd Aman am ortt von weggús (RP 5A, 240v)
1483: ze Weggûs ... von Weggis (RqLU II 1, 110)
1484: welty Im ort Ze weggis (StfAHof F 4, 3v)
1488: die von weggús (RP 6, 220r)
1502: von waͤggiss ... zuͦ waͤggiss (RP 9, 69r)
1502–07: dem rebman zuͦ Wegis bi dem win, so er dem spital geben hett (Gfd 143, 13)
1504: Petter waldiss von wäggiss ... ab Minem hus vnd hofstatt ... zuͦ wäggiss gelegen (StfAHof B 6)
1513: Zuͦ denselben zitten erhuͦbend sich mengerley unruͦw und widerwaͤrtikeit allenthalben, und sunderlich hand min heren ein vogtig und cleine landschafft erlich erobert und lang zitt ingehept, genant Waͤggis, lit am Lucerner se, stost allenthalben an die von Switz (Schilling, 110)
1524: ab miner matten, genannt Remsa, gelegen Zuͦ weggis (Urk 370/6644)
1559: Osswalld Schillinger Zuͦ Wäggis gesässen (Urk 117/1771)
1560: Frow vonn weggis (PfAHorw JzbHorw 65)
1563: ab minem hoff vnd guͦtt genantt Riedtt Zordtt ... Zuͦ wägis (Urk 1002/20210)
1563: ab Minen güttern gnempt Riets ort Zweggis glegen (Urk 370/6649)
1567: ammann, räthe, gnoßenn unnd ein ganntz ampt zuͦ Wäggys (RqLU II 1, 145)
1568: Hanns Meÿger zuͦ waͤggis ... Zuͦ weggis (Urk 370/6650)
1588: Hans Vischlin von Wäggis (PfAUdl JzbUdl 19v)
1612: Zu Vitznouw Im Kilchgang Vnnd Ampt Wäggis (Urk 1002/20202)
1641: wegen des wyten, unkohmlichen kilchengangs gehn Wegges (RqLU II 1, 258)
1655: ob dem dorff Weggiss gelegen (Urk 221/3113)
1656: Sacellum Super Montem Regium in Parochia Weggensi Situm (PfAWeg Urk)
1661: Waͤggis ist ein sonderbahre Vogtey der Statt Lucern. Es werden auch wegen wolgelegenheit dess Orths, vilmahlen die 5. Catholisch-Orthische Tagleistungen da gehalten; dann an disem Orth auss dermassen ein treffenliche Schnabelweyd, ein sehr gut fruchtbar Gelaͤnd, von allerhand vsserlesen Obs, Castanien, Pfersich, so gar was einer in Italia suchen solt, als Feygen vnnd Mandel, darzu in dem See ein stattlicher Fischfang: In Summa, es ist ein solch lustbarlich Orth vnd Gelaͤnd, dessgleichen an dem gantzen See, wol in gantzem Lucerner Gebieth nicht gefunden wirdt (JLCysat 209)
1661: biss man kompt ... zu dem gewaltigen Flecken Waͤggis, warinnen auch die Pfarrkirchen, welche zwo Filialen hat, naͤmlichen Vitznaw vnnd Greppen, darzu noch ein Caplonen bey der Pfarrkirchen, dieselbig ist in der Ehr Vnser Lieben Frawen geweyhen, vnnd ein Gnadenreich Orth (JLCysat 209)
1683: bey Fitznauw, Grebben und Weggiß (RqLU II 1, 239)
1691/93: Kilchhörÿ Wäggis (Akten 862)
1703: alles im oberdorff wäggis gelägen (Akten 11U/423)
1739: im Oberdorff Weggis (PfAWeg JzbWeg 48)
1770: an die Landtstrass vf weäggis (Akten 499)
1785: Auch an dem vier Waldstaͤttersee, am Fuße des Rigibergs, liegt das Laͤndchen Weggis, eine an aller Gattung Feld- Baum- und Gartengewaͤchse ergiebige herrliche Gegend ... Die Lage gegen Mittag, vielleicht aber auch der warme dahin wehende Suͤdwind – Foͤn – tragen zur Fruchtbarkeit und geschwinder Zeitigung der Gewaͤchse das Vorzuͤglichste bey; gewiß mehr als die Arbeitsamkeit des Volkes, die nicht besonders zu ruͤhmen ist (Balthasar I 221f.)
1795: zu Oberdorf im Amt Wäggis (Akten 11U/126)
1808: in der Gemeinde Weggis (GK 32/56)
1834: Gerichtsbezirk Weggis (Akten 27/39A)
1846: Korporations-Gemeinde von Weggis (Akten 212/110C)
1925: Weggis. Gemeinde und Dorf. Das Dorf zerfällt in Oberdorf, Unterdorf und Hinterdorf (VA GBWeg)
1991: Weggis. Dorf, Gemeinde (VA Nk))
(weniger anzeigen) [1]
|
|||||||||||||
Kommentar | 1 Kopie des 16. Jahrhunderts; Identifizierung unsicher. – 2 Kopie des 14. Jahrhunderts. – 3 Kopie erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Form 998 ecclesia cum villa in Quatigiso [...] (weiterlesen)1 Kopie des 16. Jahrhunderts; Identifizierung unsicher. – 2 Kopie des 14. Jahrhunderts. – 3 Kopie erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Form 998 ecclesia cum villa in Quatigiso (QW I/1, 30) ist eine spätere Fälschung, die nur in einer Kopie des 17. Jahrhunderts erhalten ist (LUNB Dok). (weniger anzeigen) [3] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 1658 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 421 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Fläche | 25.287 km² [2] | ||||||||||||
Datensatz | 802001069 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|