Name | Lungern [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Lùngrä [2] | ||||||||||||
Phonetik |
lu᪷ŋ̄ræ [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
lu᪷ŋ̄ræ
Fremdbezeichnung:
lu᪷ŋŋərən
(Brienz (BE))
lu᪷ŋ̄re᪸n
(Brienzwiler)
[...] (alles anzeigen)
lu᪷ŋŋərən
(Brienz (BE))
lu᪷ŋ̄re᪸n
(Brienzwiler)
lu᪷ŋərə
(Flühli)
lụŋŋərə
(Wolfenschiessen)
lụŋŋərᵃᵉ
(Alpnach)
lu᪷ŋ̄ərᵃᵉ
(Giswil)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Lungrä ( Faksimile | Gewährsperson ) 1. Schüler, 12-13 Jahre alt; 2. Rudolf Gasser, Adj. des Gerichtsschreibers, 30 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Kanton | Obwalden [4] | ||||||||||||
Deutung | Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Obwalden Deutung unsicher, ev. Bildung mit ahd. PN Lungar oä. und ahd./mhd. Gattungswort rein «begrenzende Bodenerhöhung, Grenzfurche, Abhang» (> schweizerd. Rain/Rein «ungepflügter Streifen zwischen Äckern, lang gestreckter Abhang») (nach LSG) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Da die historischen Belege für Lungern erst im späten 13. Jahrhundert einsetzen, kann der Name nicht sicher gedeutet werden. Brandstetter (1903: 366) betrachtet den Erstbeleg LutigernBisherige Deutungen: Da die historischen Belege für Lungern erst im späten 13. Jahrhundert einsetzen, kann der Name nicht sicher gedeutet werden. Brandstetter (1903: 366) betrachtet den Erstbeleg Lutigern als etymologische Umdeutung eines Schreibers der bischöflichen Kanzlei von Konstanz; eine Erklärung durch den althochdeutschen Personennamen Liutger, Ludger könne nicht in Betracht bezogen werden. Er vermutet vielmehr eine Bildung mit dem althochdeutschen Gattungswort lun «Riegel, Pflock, kleiner Pfahl»; der Name könnte somit auf einen Zaun hinweisen. Die genaue Bildungsweise des Namens wird jedoch nicht erklärt. Müller (1939-46: 25s) erwähnt einen Vorschlag Hubschmieds, den Namen auf lateinisch *longurius «lange Stange», im Romanischen *longuria «etwas Langestrecktes, z.B. ein Ackerriemen» zurückzuführen. Falls diese Herleitung stimme, zeige der Name, dass schon in romanischer Zeit bis auf die Höhe von Lungern hinauf Ackerbau getrieben worden sei. Besprechung: Die bisherigen Vorschläge sind nicht überzeugend. Eine Bildung mit lun müsste – wenn überhaupt – zu einer Form *Lunneren führen. Auch eine Herleitung der seit dem 13. Jahrhundert konstanten Form Lungeren, Lungern von lateinisch *longuria ist lautlich und morphologisch schwierig. Eine feminine Form longuria müsste im althochdeutschen Dativ Singular wohl *ze lungerūn ergeben. Normalerweise ist indessen die Endung -ūn in den historischen Belegen bis ins 13. Jahrhundert mit Formen auf -un, -on deutlich erkennbar (cf. z.B. die Belege für → Brütten ZH), was hier nicht der Fall ist. Deutungsversuch: Mit Brandstetter ist eine direkte Herleitung des Namens Lungern aus einem althochdeutschen Personennamen wie Liutger abzulehnen. Hingegen könnte an eine Bildung mit einem althochdeutschen Personennamen und dem alt- und mittelhochdeutschen Gattungswort rein «begrenzende Bodenerhöhung, Grenzfurche, Abhang» (> schweizerdeutsch Rain/Rein «ungepflügter Streifen zwischen Äckern, lang gestreckter Abhang»; cf. Id. VI, 979s) gedacht werden (cf. Fluntern, Quartier der Stadt Zürich; 946 als Flobotisreine «Rain des Fluobo[l]t» belegt, und → Leuggern AG «Rain des Liutgēr»; Zehnder 1991: 251). Als Personenname könnte in diesem Fall eine Form wie Lungar (Förstemann I, 1064) in Frage kommen. ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Obwalden
1275 (Kopie 1. Hälfte 14. Jh.) Plebanus in Lutigern ZHUr, 89; [...] (weiterlesen)1275 (Kopie 1. Hälfte 14. Jh.) Plebanus in Lutigern ZHUr, 89;1275 Ůl. de Lungern QW I/1, 536; 1288 ze Lungeren QW I/1, 706; 1318 ze Lungern QW II/3, 108; 1321 Wernher von Lung 1275 Ůl. de Lungern QW I/1, 536; 1288 ze Lungeren QW I/1, 706; 1318 ze Lungern QW II/3, 108; 1321 Wernher von Lunger FRB V, 217; 1321 Jost von Lungern QW I/2, 536; 1322 Wernherus de Lungern FRB V, 258; 1328 ze Lungeren QW I/2, 698; 1330 in Lungern ze obernsewe QW II/3, 198; 1331 de Luͥngern QW II/2, 67 (weniger anzeigen) [2] |
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
12751: Plebanus in Lutigern (ZHUr, 89)
1275: Uͦl. de Lungern (QW I/1, 536)
[...] (weiterlesen)
12751: Plebanus in Lutigern (ZHUr, 89)
1275: Uͦl. de Lungern (QW I/1, 536)
1288: ze Lungeren (QW I/1, 706)
1318: ze Lungern (QW II/3, 108)
1321: Wernher von Lunger [sic] (FRB V, 217)
1321: Jost von Lungern (QW I/2, 536)
1322: Wernherus de Lungern (FRB V, 258)
1328: ze Lungeren (QW I/2, 698)
1330: in Lungern ze obernsewe (QW II/3, 198)
1331: de Luͥngern (QW II/2, 67)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Obwalden Die Form Lutigern (1. Quelle) wird vom Hrsg. des ZHUr als Verschreibung für Lungern bezeichnet. [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Kopie 1. Hälfte 14. Jahrhundert. Die Form Lutigern wird vom Herausgeber des ZHUr als Verschreibung für Lungern bezeichnet. [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 2481 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 560 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 46.472 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802001405 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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