Name | Gempenach [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Gämpenech [1], Gämpene [1] | ||||||||||||
Phonetik |
gé᪸mpənəχ, ge᪸mpənə [1]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
gé᪸mpənəχ
(Murten)
ge᪸mpənə
(Kerzers)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Gämpene ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Eugen Helfer, 22 Jahre alt, Geburtsort Courlevon-Lurtigen |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | See [4] | ||||||||||||
Kanton | Fribourg [4] | ||||||||||||
Deutung | Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Freiburg *(fundum/praedium) Campaniācum «Besitz, Landgut des Campanius». Lat. Gentilname Campanius mit dem kelt. Suffix -akus/-acum. (nach LSG) [1] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Besprechung: undDeutung: Der Ortsname Gempenach wird seit Stadelmann (1902a: 25) von allen Autoren übereinstimmend auf eine lateinische Grundform *(fundum/praedium) Campaniācum «Besitz, Landgut des Campanius» zurückgeführtBesprechung: undDeutung: Der Ortsname Gempenach wird seit Stadelmann (1902a: 25) von allen Autoren übereinstimmend auf eine lateinische Grundform *(fundum/praedium) Campaniācum «Besitz, Landgut des Campanius» zurückgeführt (cf. Jaccard 1906: 96; Aebischer 1976: 90; Glatthard 1977a: 86; Besse 1997: 147). Der lateinische Gentilname Campanius ist in helvetischen Inschriften belegt und auch in Frankreich weit verbreitet (cf. Morlet II, 31). Gempenach gehört zur grossen Schicht der aus einem lateinischen Personennamen als Bestimmungswort und dem keltischen Suffix -akos/-acum gebildeten Ortsnamen. Diese Namen bezeichnen zunächst ein Landstück (lateinisch fundus) mit dem Namen des ursprünglichen Besitzers und widerspiegeln eine Periode, während der die keltische Bevölkerung zur Verwendung von lateinischen Personennamen übergegangen ist. Sie weisen auch auf vermehrten privaten Grundbesitz hin. Das französische Exonym Champagny ist lautlich regelmässig entwickelt. Mit -akos/-acum gebildete Ortsnamen, die auf einen lateinischen Gentilnamen zurückgehen, ergeben in der Westschweiz zunächst Formen auf [je] und entwickeln sich anschliessend meist zu [i] (in den modernen Namen meist -y geschrieben). In der Deutschschweiz hat sich -acum generell zu -ach entwickelt (→ Dornach SO, Bettlach SO, Bülach ZH, Seuzach ZH etc.). Das anlautende ch- des ersten deutschsprachigen Belegs könnte darauf hinweisen, dass der Name Chempinnacho wie derjenige von → Kerzers FR schon vor der zweiten deutschen Lautverschiebung erstmals ins Alemannische entlehnt worden ist. Die heutige Form Gempenach wurde hingegen wie → Galmiz FR erst nach Abschluss der Lautverschiebung (aber noch vor der galloromanischen Entwicklung von [k] oder [kʲ] vor [a] zu [tʃ]) entlehnt. Dies weist auf eine länger andauernde Zweisprachigkeit in der Region hin. Das auslautende -ch in der heutigen Form Gempenach lässt sich durch eine analogische Angleichung an die zahlreichen anderen Ortsnamen in der Deutschschweiz mit der Endung -acum > -ach erklären. ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Freiburg
961 (Fälschung wohl 12. Jh.) unius vici in qua ipsa sita est, ceterarum vocabula Buoch nominatur, altera Chempinnacho, aque cursum que eius portas antecurrit, cuius nomen Bibruna, a supra dicto Chempi [...] (weiterlesen)961 (Fälschung wohl 12. Jh.) unius vici in qua ipsa sita est, ceterarum vocabula Buoch nominatur, altera Chempinnacho, aque cursum que eius portas antecurrit, cuius nomen Bibruna, a supra dicto Chempinnacho usque in introitu Muratensis laci DiplRudolf, 189;1340 Dictus Dominus de Arberg et suae gentes ceperunt in isto anno apud Champagnie quindecim modios boni bladi RDF III, 36 1408 Gempenach FR A Murten NReg Theobaldus Loys Nr. 3420, f 5 (Roth 1965, 75) (weniger anzeigen) [1] |
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1408: Gempenach (FR A Murten NReg Theobaldus Loys n° 3420, f° 5)
9611: Chempinnacho (DiplRudolf,189)
[...] (weiterlesen)
1408: Gempenach (FR A Murten NReg Theobaldus Loys n° 3420, f° 5)
9611: Chempinnacho (DiplRudolf,189)
1340: apud Champagnie (RDF III, 36)
1409: Gempernach (FR A Murten NReg Theobaldus Loys n° 3420, f° 5)
1410: Champagnie (FR A Murten NReg Theobaldus Loys n° 3420, f° 99)
1413: Gempenach, Champagnye (FR A Murten NReg Theobaldus Loys n° 3421, f° 96s)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | |||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Wahrscheinlich Fälschung des 12. Jahrhunderts. Französisches Exonym: Champagny; frankoprovenzalische Dialektform: [tsãpaˈɲi] [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 520 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 466 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Fläche | 1.67 km² [2] | ||||||||||||
Datensatz | 802002260 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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