Name | Gurmels [1][2][3] | ||||||||||||
Variante | Cordast [1] | ||||||||||||
Mundart | Ggùrdascht [1], Gùrdascht [1], Gùrmuts [1], Gùermuss [1], Gùùrmuss [1], Gùrmlts [1] | ||||||||||||
Phonetik |
ku᪷rdạšt, gu᪷rdạ́št [1]
gu᪷rmu᪷ts, gu᪷ərmu᪷ſs, gū᪸́rmu᪷ſs, gú᪸rmɫts [1] |
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Eigenbezeichnung:
gu᪷ərmu᪷ſs
Fremdbezeichnung:
kú᪷rdạšt
[Kommentar]
(Gurmels)
gu᪷rdạ́št
(Düdingen)
[...] (alles anzeigen)
kú᪷rdạšt
[Kommentar]
(Gurmels)
gu᪷rdạ́št
(Düdingen)
gú᪷rmu᪷ts
(Murten)
gū᪸́rmu᪷ſs
[Kommentar]
(Düdingen)
gú᪸rmɫts
[Kommentar]
(Plaffeien)
(weniger anzeigen)
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | See [4] | ||||||||||||
Kanton | Fribourg [4] | ||||||||||||
Deutung | Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Freiburg «Hof, Weiler des Bodogast oder Badogast». Bildung aus romanisch corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» (< lat. cohorte «eingezäunter Ort, Hofraum, Gehege») und dem germanischen Personennamen [...] (weiterlesen)«Hof, Weiler des Bodogast oder Badogast». Bildung aus romanisch corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» (< lat. cohorte «eingezäunter Ort, Hofraum, Gehege») und dem germanischen Personennamen Bodogast/Badogast. (Romanische corte-Bildung) (nach LSG); Zusammensetzung aus roman. corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» und einem (wohl germ.) Frauennamen, welcher jedoch nicht mehr genau eruiert werden kann (Romanische corte-Bildung) (nach LSG) (weniger anzeigen) [1] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Gurmels ist eine romanische corte-Bildung mit einem Personennamen als zweitem Element, dessen genaue Form umstritten ist. Stadelmann (1902a: 118) denkt an germanisch Munda; diese Bisherige Deutungen: Gurmels ist eine romanische corte-Bildung mit einem Personennamen als zweitem Element, dessen genaue Form umstritten ist. Stadelmann (1902a: 118) denkt an germanisch Munda; diese Deutung wird von Jaccard (1906: 108) und Schwab (1971: 66) übernommen. Aebischer (1976: 103) kritisiert Stadelmanns Vorschlag; der Personenname sei nicht identifizierbar. Müller (2000d: 161) lehnt Munda ebenfalls ab. Das -d- erscheint erst seit Ende des 14. Jahrhunderts in den romanisch geprägten Belegen; zudem kann Munda das -l- der deutschen Form nicht erklären. Es muss von der romanischen Form 1186 Cormulnes ausgegangen werden, die auf einen Frauennamen schliessen lässt; der Besitz des 6. Jahrhunderts gehörte demnach vermutlich einer adligen Romanin. Der Personenname ist jedoch so stark abgeschliffen, dass nur sein erster Teil mit einiger Sicherheit erkannt werden kann; Müllers Vorschlag geht auf Modil- > Mul-. Der zweite Teil endete auf -na; es könnte also ein Name wie Hedina verschwunden sein. Die Belege auf -es deuten auf einen frankoprovenzalischen Feminin Plural, der sich durch die Existenz von zwei Dörfern, Gross- und Kleingurmels, erklären lässt. Gurmels gehört zur Freiburger Namenlandschaft der corte- Bildungen (GPSR IV, 421s), welche vor allem Orte umfasst, die im 6. Jahrhundert entstanden sind. Diese Ortsnamen setzen sich zusammen aus romanisch corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» (< lateinisch cohorte «eingezäunter Ort, Hofraum, Gehege») und einem meist germanischen Personennamen, da zur Gründungszeit in der romanischen Bevölkerung germanische Personennamen häufig waren. Namen mit dem Grundwort corte an erster Stelle entsprechen den romanischen Wortbildungsprinzipien. Das anlautende g- findet sich in romanischen Namen, die erst nach Abschluss der zweiten deutschen Lautverschiebung (8./9. Jahrhundert) ins Deutsche entlehnt wurden. Die Lautentwicklung im ursprünglichen Personennamen (-mulnes) entspricht derjenigen von → Biel/Bienne BE, wo ebenfalls in der deutschen Form das -l- und in der romanischen Form das -n- erhalten geblieben ist; das -d- der modernen französischen Form ist ein Sprosskonsonant wie im Namen von → Ependes FR, Échandens VD. Wie in zahlreichen anderen Ortsnamenpaaren in Graubünden, in der Ostschweiz und an der deutsch-französischen Sprachgrenze bewahrt die deutsche Namenform ein lateinisches Schluss-s, welches in den romanischen Formen geschwunden ist. Gurmels setzt sich zusammen aus corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» und einem stark abgenutzten Frauennamen wahrscheinlich germanischer Herkunft, dessen erstes Element der Namenstamm modil- sein könnte. ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Freiburg
1151-1200 Cormunes/Curmunns? NecrMünch, 29; [...] (weiterlesen)1151-1200 Cormunes/Curmunns? NecrMünch, 29;1186 Cono sacerdos de Cormulnes CartHauter, 247; 1240 Hugonis de Gurmels FRB II, 202; 1423 parochie de Cormonnes RDF VII, 156; 1186 Cono sacerdos de Cormulnes CartHauter, 247; 1240 Hugonis de Gurmels FRB II, 202; 1423 parochie de Cormonnes RDF VII, 156; 1453 ecclesia de Cormondes AFr I, 262 (Besse 1997, 162); 1476 Hansi Schonbouch ze Gurmels AFr V, 299 (Besse 1997, 162) (weniger anzeigen) [1] |
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1453: ecclesia de Cormondes (AFr I, 262)
1151-1200: Cormunes (NecrMünch, 29)
[...] (weiterlesen)
1453: ecclesia de Cormondes (AFr I, 262)
1151-1200: Cormunes (NecrMünch, 29)
1186: Cono sacerdos de Cormulnes (CartHauter, 247)
1228: Cormunec (CartLaus, 12)
1240: Hugonis de Gurmels (FRB II, 202)
1242: Hugo de Cormugnes (RegHauter, 164)
1246: Hugo dictus de Gurmurs (FRB II, 279)
1285: curatus de Cormonnet (FRB III, 391)
1293: Cormonnes (FR A (mül))
1293: Cormunes, Cormunnel (FR A (mül))
1318: Burchardum dictum de Gurmels (FRB V, 42)
1363: das dorff Cormones (RDF III, 174)
1390: Cormonde (FR A (mül))
1423: parochie de Cormonnes (RDF VII, 156)
1476: Hansi Schonbouch ze Gurmels (AFr V, 299)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Sammlung aktueller Gemeindenamen des Kantons Freiburg Französisches Exonym: Corbaz; Französisches Exonym: Cormondes [1] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Französisches Exonym: Cormondes. Die Fusion von Kleingurmels mit Gurmels wurde im Februar 2000 vom Freiburger Grossen Rat angenommen. Am 1. Januar 2003 fusionierten auch Guschelmuth, [...] (weiterlesen)Französisches Exonym: Cormondes. Die Fusion von Kleingurmels mit Gurmels wurde im Februar 2000 vom Freiburger Grossen Rat angenommen. Am 1. Januar 2003 fusionierten auch Guschelmuth, Liebistorf und Wallenbuch mit Gurmels. (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 666 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 499 m. ü. M. [2] | ||||||||||||
Fläche | 17.338 km² [2] | ||||||||||||
Datensatz | 802002262 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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