Name | Guschelmuth [1] | ||||
Phonetik |
[ˈɡʊʃːlɪˌmuət] [1]
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ehemaliger Ortstyp | Gemeinde [2] | ||||
Gemeinde | Gurmels [2] | ||||
Bezirk | See [2] | ||||
Kanton | Fribourg [2] | ||||
Deutung | Guschelmuth gehört zur Freiburger Namenlandschaft der corte-Bildungen (GPSR IV, 421s), welche vor allem Orte umfasst, die im 6. Jahrhundert entstanden sind. Diese Ortsnamen sind Bildungen aus romanisch [...] (weiterlesen)Guschelmuth gehört zur Freiburger Namenlandschaft der corte-Bildungen (GPSR IV, 421s), welche vor allem Orte umfasst, die im 6. Jahrhundert entstanden sind. Diese Ortsnamen sind Bildungen aus romanisch corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» (< lateinisch cohorte «eingezäunter Ort, Hofraum, Gehege») und einem meist germanischen Personennamen, da zur Gründungszeit in der romanischen Bevölkerung germanische Personennamen äusserst beliebt waren. Namen mit dem Grundwort corte an erster Stelle entsprechen romanischen Wortbildungsprinzipien. Das anlautende g- findet sich in romanischen Namen, die nach Abschluss der hochdeutschen Lautverschiebung (8./9. Jahrhundert) ins Deutsche übernommen wurden (→ Gurmels FR, Gurbrü BE etc.). Beim bisher ungedeuteten Personennamen könnte es sich um eine Form wie *Silimuot handeln. Silibald, Silibert, Silifred, Silihari, Siliwald sind belegt (Morlet I, 200a; III, 445b); Förstemann I, 1336 stellt den Stamm sil- zum Teil zu sigu-, sigil-; Sigimot, Sigimuot sind ebenfalls belegt (Förstemann I, 1329s). Die lautliche Entwicklung [rs] > [f] > [ʃ] im Zusammenhang mit der Germanisierung des Namens (Cursilimuot > Cuffermuot > Couchelemaud, Guschelmuth) ist nicht geklärt; sie hat jedoch Parallelen in der Lautentwicklung [rdz] > [f] von Cormargin (heute → Cormagens, deutsch Cormafing; cf. auch Müller 2000b: 162). Deutungsvorschlag: Guschelmuth setzt sich zusammen aus romanisch corte «Hof, landwirtschaftlicher Betrieb, Weiler» und einem germanischen Personennamen wie *Silimuot. ks (weniger anzeigen) [1] | ||||
Quellen
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1267: Cursilimou (FR A (mül))
1285: Cursilimuot (Schwab (1971: 67)1)
[...] (weiterlesen)
1267: Cursilimou (FR A (mül))
1285: Cursilimuot (Schwab (1971: 67)1)
1318: Cufirmuot, Cursilimuot (FR A (mül))
1341: Cursilimout (FR A (mül))
1357: Cuffermout (FR LBourg, 233)
1363: Gursalammut (Schwab (1971: 67)1)
1383: Cuffermuot (Schwab (1971: 67)1)
1476: Cursilimüt (Schwab (1971: 67)1)
1578: Curselmuͦt (Carte Techtermann)
1807: Couchelemaud (Schwab (1971: 67)1)
(weniger anzeigen) [1]
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Kommentar | 1 Die von Schwab (1971: 67) ohne Quellenangaben erwähnten Belege konnten in den von uns konsultierten Quellenwerken nicht identifiziert werden. Klein- und Grossguschelmuth bildeten bis 1978 zwei selbständige [...] (weiterlesen)1 Die von Schwab (1971: 67) ohne Quellenangaben erwähnten Belege konnten in den von uns konsultierten Quellenwerken nicht identifiziert werden. Klein- und Grossguschelmuth bildeten bis 1978 zwei selbständige Gemeinden (HLS). Am 1. Januar 2003 fusionierten Guschelmuth, Liebistorf und Wallenbuch mit → Gurmels FR. (weniger anzeigen) [1] | ||||
Datensatz | 802002263 | ||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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