Name | Neckertal [1][2] | ||||||
Mundart | Nèggertal [2] | ||||||
Phonetik |
né᪷kərtal [2]
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Ortstyp | Gemeinde [3] | ||||||
Bezirk | Toggenburg [3] | ||||||
Kanton | St. Gallen [3] | ||||||
Beschreibung | Gemeinde [2] | ||||||
Deutung | GewN Necker + Appellativ tal: ‘das Tal, durch welches der Fluss namens Necker fliesst’. [2] | ||||||
Deutung Bestimmungswort | Der GewN Necker zu idg. *nik-ro-s ‘der Wilde, der Losstürzende’, einer r-Ableitung zum idg. Stamm nêik-, nîk-, nik- ‘anfallen, losstürzen, heftig beginnen’ (griech. [...] (weiterlesen)Der GewN Necker zu idg. *nik-ro-s ‘der Wilde, der Losstürzende’, einer r-Ableitung zum idg. Stamm nêik-, nîk-, nik- ‘anfallen, losstürzen, heftig beginnen’ (griech. neikos n. ‘Zank, Streit’, neikéô v. ‘zanke, streite, schelte’, ae. *naihstian > genæstan v. ‘streiten’, lett. nikns Adj. ‘zornig’). Für die germanische Form muss eine Geminate vorausgesetzt werden (*Nikkra-), die sich zu ahd. *Neckar entwickelte (mit Affrizierung und Senkung durch den Sprossvokal -a-). Der GewN Necker wird zu den «alteuropäischen» GewN gerechnet, d. h. zu GewN, die von einer ersten indogermanischen Bevölkerung Mitteleuropas stammen, deren Sprache sich noch nicht in die uns bekannten Einzelsprachen wie Germanisch, Keltisch usw. aufgeteilt hatte. Allerdings gibt es beim Namen Necker nicht das weiträumig sich über Europa spannende Namennetz wie bei anderen der typischen «alteuropäischen» GewN. Etymologisch identisch mit Necker ist zweifellos der Fluss Neckar in Baden-Württemberg. Die Germanen haben den Namen nach Abschluss der Ersten Lautverschiebung übernommen. Hilty, Gallus am Bodensee 88 geht aufgrund der vermutlich späten Alemannisierung des Neckertales und der dennoch vorhandenen Affrizierung im Rahmen der Hochdeutschen Lautverschiebung von einer direkten Übernahme des württembergischen Flussnamens Neckar für das fliessende Gewässer im Neckertal aus, bestreitet also den autochthonen Charakter des Flussnamens Necker. – Die aus den Flussnamen gewonnene Alteuropa-These ist in der Indogermanistik freilich ohnehin umstritten. Eine post-protoindogermanische Sprachstufe, welche Italisch, Keltisch, Germanisch und Baltoslawisch umfasst hätte, hat es nach dem heutigen Forschungsstand nicht gegeben. Auch scheint der geographische Raum, in dem die zur Debatte stehenden Flussnamen vorkommen, viel zu gross zu sein, um von einer einheitlichen Sprache ausgehen zu können. Manche Forscher streiten deshalb die Verwandtschaft von geographisch weit auseinanderliegenden Flusnamen des «alteuropäischen» Netzes ab und postulieren eine zufällige lautliche Ähnlichkeit (Beekes 31f.). (weniger anzeigen) [2] | ||||||
Deutung Grundwort | tal zu ahd. mhd. tal stmn. ‘Tal, Abgrund’. [2] | ||||||
Quellen
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1222: celle sancti Petri in Nekertal (ChS Bd. 3, S. 134, Nr. 1095, Ed.)
1399: Naͤkkertal (SSRQ SG I/2/4.2, S. 401, Nr. 1, Ed.)
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1222: celle sancti Petri in Nekertal (ChS Bd. 3, S. 134, Nr. 1095, Ed.)
1399: Naͤkkertal (SSRQ SG I/2/4.2, S. 401, Nr. 1, Ed.)
1431: Brunnadren in dem Nekkertal (Wa Bd. 5, S. 644, Nr. 3644, Ed.)
1432: Nekertal (Reg. Sang., S. 260, Nr. 1180, Pr.)
1883: Neckerthal (Siegfried [Bl. Brunnadern], Kar.)
1911: Neckertal (SGNB-Archiv [St. Peterzell], NVerz.)
(weniger anzeigen) [2]
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Höchster Punkt | 1101 m. ü. M. [1] | ||||||
Tiefster Punkt | 584 m. ü. M. [1] | ||||||
Fläche | 49.002 km² [1] | ||||||
Datensatz | 802003378 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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