Name | Casti-Wergenstein [1][2] | ||||||
Phonetik |
[kɐʃˈti], [ˈvɛrɡɐˌʃtɑj] [2]
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Ortstyp | Gemeinde [3] | ||||||
Bezirk | Viamala [3] | ||||||
Kanton | Graubünden [3] | ||||||
Deutung | In den verfügbaren Quellenwerken sind keine historischen Belege für Casti verzeichnet. Die im HLS zitierte Form 1204 ad Castellum konnte nicht identifiziert werden. [...] (weiterlesen)In den verfügbaren Quellenwerken sind keine historischen Belege für Casti verzeichnet. Die im HLS zitierte Form 1204 ad Castellum konnte nicht identifiziert werden. Casti: Deutung: Der Name Casti: Deutung: Der Name Casti entspricht dem bündnerromanischen (surselvischen) Gattungswort casti «Burg, Schloss» (< lateinisch castellum; RN II, 84s). Wergenstein: Besprechung: Die Deutung des Namen Wergenstein ist umstritten. Planta (zitiert in RN II, 887) stellt das erste Wortglied zu germanisch wardon «beobachten, überwachen», das sich in den romanische Sprachen zu bündnerromanisch guardar, uardar (RN II, 372), italienisch guardare, französisch garder entwickelt hat (→ Guarda GR). Das davon abgeleitete Substantiv guardia, vargia bezeichnet eine «Warte», einen Beobachtungs- oder Wachtturm, oder den Standort einer kleinen Garnison, die eine Gegend schützt. In der bündnerromanischen Form habe die Lautgruppe [dj] in (g)uardia zunächst den Wandel des ersten -a- zu -e- verursacht und sich dann über [dʑ] zu deutsch [ɡ] entwickelt. Von dieser Hypothese ausgehend denkt Schorta (RN II, 372) an einen vollständig germanischen Namen vom Typ Wartenstein; es würde sich um einen alemannischen Wachtturm handeln, der schon vor der Einwanderung der Walser bestanden hätte. Der Erstbeleg Vergasteno wäre der bündnerromanische Reflex eines deutschsprachigen Namens. Diese Hypothese wird laut Boxler (1990: 177) von Konrad Huber angezweifelt. Die Belege des 13. und frühen 14. Jahrhunderts weisen Formen auf, die bei anderen Bündner Burgnamen auf -stein keine Parallele haben. Auch die angenommene Lautentwicklung von der hypothetischen deutschen Form zu Vargistagn/Wergenstein sei ausserordentlich kompliziert und unklar. Laut Huber könnte eventuell an den germanischen Typus Wardistall «Wachtplatz» gedacht werden, der in Italien mehrfach belegt ist. Daneben müsse jedoch auch die Möglichkeit einer unbekannten vorlateinischen Wurzel mit dem vorrömischen Suffix -enum bedacht werden, die in Anlehnung an deutsch Stein vom 14. Jahrhundert an neu motiviert wurde. ks (weniger anzeigen) [2] | ||||||
Quellen
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1219: Genzum de Vergasteno (BUB II, 100.)
1335[ca.]: Waltheres von Bergastens (QSG X, 476)
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1219: Genzum de Vergasteno (BUB II, 100.)
1335[ca.]: Waltheres von Bergastens (QSG X, 476)
1377: ze Fergenstain (Ämterbücher, 93)
1389: ze Wargenstain (Ämterbücher, 94)
1389: Fargenstain (RN II, 887)
1411: ze Vergenstain (RN II, 887)
(weniger anzeigen) [2]
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Kommentar | Casti: Wergenstein: Bündnerromanische Namenform: Vargistagn [vɐrdʑiˈʃtaɲ]. Der Zusammenschluss von Casti und Wergenstein zu einer politischen Gemeinde erfolgte 1923. [2] | ||||||
Höchster Punkt | 3046 m. ü. M. [1] | ||||||
Tiefster Punkt | 1019 m. ü. M. [1] | ||||||
Fläche | 25.62 km² [1] | ||||||
Datensatz | 802003703 | ||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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