Name | Suhr [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Soor [2], Suur [2] | ||||||||||||
Phonetik |
sū᪸́r [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
sū᪸r
(Küttigen)
sūr, sōr
[Kommentar]
(Densbüren)
[...] (alles anzeigen)
sū᪸r
(Küttigen)
sūr, sōr
[Kommentar]
(Densbüren)
sō̤r
(Aarau)
sū᪸r
(Muhen)
sō̤r, sū᪸r, sū᪷r
(Gränichen)
sū᪷r
(Fahrwangen)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Soor ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Hans Riniker, Geburtsort Habsburg; zum grössten Teil durch die Näherin Elise Leu, 78 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Aarau [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Vordeutscher Siedlungsname auf der Grundlage des alteurop. Flussnamens *Surā mit der Nebenform (wohl bereits in alemannischer Lautgestalt) *Suriā ('die Salzhaltige'), welche beide zum Etymon gall. *Sūrā (< [...] (weiterlesen)Vordeutscher Siedlungsname auf der Grundlage des alteurop. Flussnamens *Surā mit der Nebenform (wohl bereits in alemannischer Lautgestalt) *Suriā ('die Salzhaltige'), welche beide zum Etymon gall. *Sūrā (< gall. Adj. *sūra fem. 'sauer') 'salzhaltiges, saures Wasser' zu stellen sind.1GF des Siedlungsnamens im Nom. Sg. ahd. Sūra 'Sūra', bzw. im Dat. Sg. Loc. ahd. *(ze) Sūru, spätahd. Sūro (st. ō-Stamm-Fem.) oder (sofern von einem sw. ōn-Stamm- Fem. auszugehen ist) *(ze) Sūrūn, 'bei/an der Sūra' neben GF im Dat. Sg. Loc. frühahd. *(ze) Sūriu (st. jō-Stamm-Fem.) 'bei/an der Sūria' normalahd. *Sūru, spätahd. Sūro, mhd. Sūre, bzw. (mit Apokope der Flexionsendung) Sūr, bzw. (mit Anlehnung an schwach deklinierte Feminina) Sūren, bzw. (mit Schreibung von -o- in der Nominalflexion vor -n2) Sūron, bzw. (mit sekundärem Umlaut von -ū- > -iu- bei den auf der Nbf. *Sūria abgestützten Namenformen) Siur(e), bzw. (mit graphematischen Variationen bei der Bezeichnung des Umlautes3 oder einfach [s. unten] im Sinne von Längenbezeichnungen für -ū-) Suͥr(e) u. ä. Der Vorschlag, von einer Nbf. auszugehen, stammt von A. Greule. Er glaubt, die Belegformen Suͥre, Suͥr u. ä. Hessen sich so besser einordnen. Ich habe diese Hilfestellung oben zwar übernommen, halte sie aber nicht für zwingend. Die Formen mit superskribiertem -i- sind nicht sehr zahlreich und nur im 13./14. Jh. festzustellen. Vermutlich haben wir diese wenigen Fälle lediglich als graphematische Längenbezeichnungen zu interpretieren.4 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Suhr geht zurück auf den Namen des Flusses Suhre, an dem die Ortschaft liegt. Der Flussname wird von keltisch *sūrā «salzhaltiges, saures Wasser», zu einem Deutung: Suhr geht zurück auf den Namen des Flusses Suhre, an dem die Ortschaft liegt. Der Flussname wird von keltisch *sūrā «salzhaltiges, saures Wasser», zu einem keltischen Adjektiv *sūra «sauer» hergeleitet (Greule 1973: 158). Der Flussname wurde unverändert auf die Ortschaft übertragen (Zehnder 1991: 414s). gs (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1045 Or Var K: in Svro (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 3)
1045 Or K 14. Jh: in Mucheim ..., in Sura mansum I (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 3)
[...] (weiterlesen)
1045 Or Var K: in Svro (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 3)
1045 Or K 14. Jh: in Mucheim ..., in Sura mansum I (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 3)
1173 Or K 14. Jh: predium Ejndefelt. predium Suro, census quoque Suro pertinentes (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1173 Or Var K: Suron (UBBerom Gfr 58/62 Nr. 8)
1241: H. de Sure, ..., in villa Sure (ZUB 2 Nr. 553)
1249: in Columber, et quamdam curiam in Suron (Gfr 1 Nr. 16b)
1273: Vilmaringen, Sur, Arowe (UBAarau Boos Nr. II S. 10 (R))
1281 Var: ze Suren 5 stuk gelts (Habsb Urb QSG 15.1 S. 106)
1303-1308 Dv: duos porcos reeepit de medietate foreste Suͥre (Habsb Urb QSG 14 S. 159)
um 1394: under die pfarrkircken ze Suͥr (Habsb Urb QSG 15.1 S. 745)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1045: in Sura mansum I (SOUB I, 18)
1173: predium Suro, census quoque Suro pertinentes (SOUB I, 105)
[...] (weiterlesen)
1045: in Sura mansum I (SOUB I, 18)
1173: predium Suro, census quoque Suro pertinentes (SOUB I, 105)
1241: H. de Sure, in villa Sure (ZHUB II, 56)
1249: quamdam curiam in Suron (Gfr 1, 179)
1273: Vilmaringen, Sur, Arowe (AarauUB, 10)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Suhr liegt an der Suhre, kurz vor ihrem Zusammenfluss mit der Wyna. Die Suhre verlässt den Sempachersee bei Sursee (Surse), durchfliesst [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Suhr liegt an der Suhre, kurz vor ihrem Zusammenfluss mit der Wyna. Die Suhre verlässt den Sempachersee bei Sursee (Surse), durchfliesst das Suhrental und mündet etwa vier Kilometer unterhalb der Siedlung Suhr in die Aare. Der Flussname, der unverändert auf die Siedlung übergegangen ist, erscheint urkundlich etwas später als der Siedlungsname, die Flussnamen-Formen entsprechen jedoch denen des ON am Ende des 13. bzw. am Anfang des 14. Jh.:1292 vt fluuium dictum Svr RQ AG I 1 Aarau Nr. 4 S. 8 1323 pratum situm super ripa seu aqua dicta Sπr AGUrk 10 StiA Zofingen Nr. 46 1341 gelegen ze nidern Enduelt bi der Svren AGUrk 9 Aarau Nr. 56 Nordöstlich von Suhr erstreckt sich der Suret (i. e. Suhr-hard), der im Beleg a. 1303-1308 vorkommt: der forst halbe ze Sure. Verschiedene Gewässernamen lassen sich dem Namen der Suhre AG/LU vergleichen: die Sauer BRD, die in der Pfalz entspringt, die Sure in Westpreussen, la Sure in Südfrankreich, um nur einige zu nennen.5 Man wird sich fragen, wieso (kelt.?) *Su̅ra̅ 'salzhaltiges, saures Wasser' zum Motiv der Benennung verschiedener Gewässer werden konnte. Es ist wohl nicht abwegig, an salzhaltige Mineralquellen zu denken, die in diese Flüsse ablaufen. Mindestens unsere Suhre fliesst ja an Knutwil LU mit seiner bekannten Mineralquelle vorbei. Bei der Namendeutung ist auch ein germ. Ansatz denkbar. Da die Lautung des anzunehmenden gall. Adj. *su̅ra und des entsprechenden germ. Adj. *su̅rō 'sauer' (fem.) nahezu identisch gewesen sein muss, lässt sich kaum absolute Sicherheit erzielen. Verschiedene Funde im Bereich der reformierten Kirche lassen vermuten, dass in römischer Zeit auf dem markanten Kirchhügel von Suhr ein gallo-römischer Umgangstempel stand, der u. a. von den römischen Gutshöfen bei Buchs AG, bei Gränichen und bei Oberentfelden aus eingesehen werden konnte.6 Am Totenweg fand man eine römische Goldmünze des Kaisers Nero.7 Im Jahre 1810 haben sich die bisher zur Munizipalgemeinde Suhr/Buchs/Rohr gehörenden Nachbargemeinden Buchs und Rohr selbständig gemacht. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 588 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 378 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 10.623 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004012 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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