Name | Unterentfelden [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Underempfeud [2] | ||||||||||||
Phonetik |
u᪷ndəre᪸mpfe᪸u̯d [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
u᪷n̄dəræm̄pfe᪸u̯d
(Gränichen)
é᪸m̄pfe᪸ɫ̄də
[Kommentar]
(Aarau)
[...] (alles anzeigen)
u᪷n̄dəræm̄pfe᪸u̯d
(Gränichen)
é᪸m̄pfe᪸ɫ̄də
[Kommentar]
(Aarau)
é᪸mpfē᪸ld
[Kommentar]
(Küttigen)
u᪷n̄dəre᪸m̄pfe᪸u̯d
(Muhen)
u᪷n̄dəre᪸m̄pfe᪸u᪷d
(Safenwil)
(weniger anzeigen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker Onderentfelde ? Ùnderämpfälde ? {nachträglich von Hand eingefügt} ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Ernst Bolliger, 35 Jahre alt, Geburtsort Unterkulm |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Aarau [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -feld-Name. GF (als eigentliche Zusammensetzung) ahd. *enti-feld 'Feld bei der natürlichen Begrenzung (i. e. der Höhenzug Distelberg-Gönert-Suhrerchopf im N, bzw. der Berg im E)', [...] (weiterlesen)Alemannischer -feld-Name. GF (als eigentliche Zusammensetzung) ahd. *enti-feld 'Feld bei der natürlichen Begrenzung (i. e. der Höhenzug Distelberg-Gönert-Suhrerchopf im N, bzw. der Berg im E)', mhd. Ende-vëlt, bzw. (mit auffällig lange erscheinendem Reflex des ahd. -i- im BW) Endi-vëlt, bzw. (mit Schreibung von -aͤ- u. ä. für mhd. -ë- [germ. -e-]1) End(i)-vaelt, bzw. (mit Einschub eines unorganischen -n-) Enden-vëlt, bzw. (mit Apokope des Endsilben-e des BW) End-vëlt.BW ist das Appellativ ahd. enti stm.n. 'Ende, Grenze, Rand', mhd. ende stn.m., schwzdt. End2 n. 'Rand, Ende' und Endi3 n. 'Endstück, Abschnitt eines Raumes oder Körpers, Endstreifen', mda. Ändi4 auch in der Bedeutung «Sahlband am Tuche». Nach Id. I 317 ist Endi eine neue Diminutivbildung auf -i von dem aus mhd. endi, ende (< ahd. enti) verkürzten End, «denn es ist nicht etwa die verbliebene alte Form des letztern (die man höchstens in alten oder in erstarrten Ortsnn. wie Endi, Name eines Berggutes GL, GW ist das Appellativ ahd. fëld, mhd. vëlt, Gen. -des stn. 'Feld, (Anbau-)Fläche, Ebene, Ackerflur (im Ggs. zum Wald)'. Differenzierender Zusatz seit dem 14. Jh.: Adj. mhd. nider(e) 'nieder, niedrig, tief, unter'; in ON zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) nider(e)n Ent-vëlt 'beim unteren Entvëlt'. (weniger anzeigen) | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Unterentfelden geht zurück auf eine althochdeutsche Grundform *entifëld «Endfeld, Grenzfeld». Mit diesem Namen wird die Lage am äussersten Rand eines Anbaugebiets bezeichnet, das vom Höhenzug Distelberg-Gönert-SuhrerchopfDeutung: Unterentfelden geht zurück auf eine althochdeutsche Grundform *entifëld «Endfeld, Grenzfeld». Mit diesem Namen wird die Lage am äussersten Rand eines Anbaugebiets bezeichnet, das vom Höhenzug Distelberg-Gönert-Suhrerchopf im Norden und vom Berg im Osten begrenzt wird. Der ursprüngliche Flurname ist aus den beiden althochdeutschen Gattungswörtern enti (> mittelhochdeutsch endi, ende «Ende, Grenze, Rand») und fëld (> mittelhochdeutsch vëlt «Feld, Ebene, Fläche») gebildet. Der differenzierende Zusatz Nieder-, mittelhochdeutsch nider(e) «unterhalb, tiefer gelegen», später Unter-, findet sich in den Belegen seit dem 14. Jahrhundert. Unterentfelden liegt in Bezug auf → Oberentfelden AG talabwärts. Die Mundartlautung [ˈʊndərˌæmpfæud] widerspiegelt noch die ursprüngliche Namenform im Singular. In der offiziellen Namenform hingegen wurde das Grundwort als lokativischer Dativ Plural-felden umgedeutet (Zehnder 1991: 310). Die Ente als Wappentier von Ober- und Unterentfelden beruht auf einer volksetymologischen Interpretation des Namens. gs (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1303-1308: ze Nideren-Entvelt lit ein matte (Habsb Urb QSG 14 S. 161)
1312: getwing und ban ze nidern Endveit (UBAarau Boos Nr. 26 S. 25)
[...] (weiterlesen)
1303-1308: ze Nideren-Entvelt lit ein matte (Habsb Urb QSG 14 S. 161)
1312: getwing und ban ze nidern Endveit (UBAarau Boos Nr. 26 S. 25)
1313: ein meigerhof, ist gelegen ze Nidernentvelt (AGUrk 14 Mellingen Nr. 4)
1341: gelegen ze nidern Enduelt bi der Svren (AGUrk 9 Aarau Nr. 56)
1361: item 1 matten ze Nidrun-Endvelten (Habsb Urb QSG 15.1 S. 582)
1557: des dorfs Niderendfelden (AGUrk 9 Aarau Nr. 822)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
9651: quae sunt Zella et Endiveld (ZHUB XII, 7)
1045: Endeuelt tabernam I (SOUB I, 18)
[...] (weiterlesen)
9651: quae sunt Zella et Endiveld (ZHUB XII, 7)
1045: Endeuelt tabernam I (SOUB I, 18)
1173: predium Eindefelt (SOUB I, 105)
1223: Endefelt (BeromUB I, 93)
1270: Rvͦdolfus de Endivaelt … (SGUBsüd I, 400)
1303-08: ze Nideren-Entvelt lit ein matte (QSG XIV, 161)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinden Unter- und Oberentfelden liegen in der fruchtbaren, teilweise etwas sumpfigen Ebene des Suhrentals; Unterentfelden, wie der differenzierende Zusatz besagt, tal- und flussabwärts. Grosse Waldungen [...] (weiterlesen)Die Gemeinden Unter- und Oberentfelden liegen in der fruchtbaren, teilweise etwas sumpfigen Ebene des Suhrentals; Unterentfelden, wie der differenzierende Zusatz besagt, tal- und flussabwärts. Grosse Waldungen im Westen und im Norden und ein beträchtliches Hügelmassiv im Osten der Siedlungen begrenzen das bebaubare Land. Auch F. X. Bronner betonte: «Die Feldmark ist sehr fruchtbar.»5 Unser ON benennt also eine Siedlung, die am natürlichen Ende eines weiten Feldes und somit wohl auch am Ende des Anbaugebietes lag. Zur Lage der Siedlung, zum Bedeutungsinhalt des GW Feld, zu einzelnen Entfelder FlN sowie zum FlN Entwisen (zwischen Zurzach und Rietheim) habe ich mich im ON-Artikel Oberentfelden detaillierter geäussert.Zur Dat. Pl. Loc.-Form auf -felden kam es bei den ON beider Gemeinden erst später, vielleicht unter dem Einfluss des Namens Rheinfelden und ähnlicher ON, die schon bedeutend früher Plural-Formen ausbilden. Es fällt auf, dass pluralische Namenformen zuerst beim ON Unter- (bzw. Nieder-)entfelden auftauchen, sich dann aber bei beiden ON, allerdings während längerer Zeit im Wechsel mit singularischen Formen, bis in die moderne Schreibform erhalten. Das Wappentier beider Gemeinden ist eine Ente. Falls man im BW einen PN suchen wollte, so wäre der PN Ando/Anto (Fm. I, 102) in Betracht zu ziehen (s. unter Oberentfelden). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Eintrag des 18. Jahrhunderts. – Die frühen Belege können sich auf Unter- oder auf → Oberentfelden AG beziehen (Zehnder 1991: 437). [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 487 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 404 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 2.875 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004013 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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