Name | Baden [1][2][3] | ||||||||||||
Variante | Dättwil [4] | ||||||||||||
Mundart | Baade [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bā́də [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
tsbā᪷də, u᪷fpā᪷́də
(Würenlingen)
u᪷fpā́də
(Böttstein)
[...] (alles anzeigen)
tsbā᪷də, u᪷fpā᪷́də
(Würenlingen)
u᪷fpā́də
(Böttstein)
bā᪷də
(Villigen)
ba᪸də, u᪷f̄pá᪷də
(Baldingen)
bā᪷də, u᪷f̄pā᪷́də
(Ehrendingen)
u᪷fpá᪷də
(Siglistorf)
bādə, tspā᪷də, ufpā᪷də
(Birmenstorf (AG))
bā᪷dərmērt, u᪷fpā᪷́də
(Niederrohrdorf)
bādə, tspādə
(Würenlos)
bạ̄də
(Widen)
bā᪷də, bā᪸də, u᪷fpā᪷́də, u᪷f̄pā᪸́də
(Lengnau (AG))
bā᪷də, u᪷fpā᪷́də
(Döttingen)
bā᪸də, u᪷fpā᪸́də
(Spreitenbach)
ba᪷də
(Niederweningen)
dê᪷twị̄́ɫ
(Birmenstorf (AG))
tetwị̄́l
(Niederrohrdorf)
(weniger anzeigen)
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Ortstyp | Gemeinde [5] | ||||||||||||
Bezirk | Baden [5] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [5] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer Übersetzungsname (von röm.-lat. Aquae Helveticae1) zum Appellativ ahd. bad, mhd. bat, Gen. -des stm, schwzdt. Bad2 n., PI. Beder 'Bad'. GF (im Dat. [...] (weiterlesen)Alemannischer Übersetzungsname (von röm.-lat. Aquae Helveticae1) zum Appellativ ahd. bad, mhd. bat, Gen. -des stm, schwzdt. Bad2 n., PI. Beder 'Bad'. GF (im Dat. PI. Loc.) ahd. *(ze) badun 'bei den Bädern (i. e. Thermen)', mhd. Baden, bzw. (mit unorganischer Doppelschreibung von -n) Badenn, bzw. (mit Schreibung von -th- für mhd. -t- < germ. -d-3) Bathen, bzw. (mit Fortisierung von b- > p- im Anlaut) Baden, bzw. (mit n-Schwund im Auslaut nach Vokal) Pade, Bade.(weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Baden ist die Übersetzung des lateinischen Namens Aquae Helveticae «die helvetischen Bäder» mit dem althochdeutschen Gattungswort bad «Bad». Grundform des deutschen Namens ist eine althochdeutscheDeutung: Baden ist die Übersetzung des lateinischen Namens Aquae Helveticae «die helvetischen Bäder» mit dem althochdeutschen Gattungswort bad «Bad». Grundform des deutschen Namens ist eine althochdeutsche lokativische Dativ-Pluralform *(ze) badun «bei den Bädern». Namengebend waren die Thermen an der Limmat. gs(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1040 K 16. Jh: Thiemo comes [de Baden] (ZUB 1 Nr. 232 Anm. 5)
1045/1103 F 16. Jh: raff Arnoltt
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1130: Arnold de Baden (ZHUB I, 165)
1140: Werinherus comes de Badin (ZHUB I, 172)
[...] (weiterlesen)
1130: Arnold de Baden (ZHUB I, 165)
1140: Werinherus comes de Badin (ZHUB I, 172)
1150[ca.]: Paden III sol. (ZHUr, 7)
1169: placitum Arnoldi comitis de Badan (ZHUB I, 202)
1249: ante nostrum castrum Baden (ZHUB II, 243)
1265: et de ponte de Bades castra predicta (ZHUB IV, 18)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Baden liegt an einer engen und tiefen Klus, dort eben, wo sich «irgendeine Urlimmat ... während der Bildung der Lägerenfalte diesen Weg offengehalten»4 hat. Bei F. X. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Baden liegt an einer engen und tiefen Klus, dort eben, wo sich «irgendeine Urlimmat ... während der Bildung der Lägerenfalte diesen Weg offengehalten»4 hat. Bei F. X. Bronner lesen wir: «Zur Zeit der Römer hiess Baden Vicus aquarum und die Bäder thermae helveticae. Am linken Ufer der Limmath, kaum 660 Schritte von der Stadt, befinden sich die grossen Bäder, am rechten Ufer, das durch einen bequemen Fussgängersteg mit dem linken verbunden wird, die kleinen Bäder; letztere bilden mit andern Wohnhäusern die Gemeinde Ennetbaden.»5Aquae Helveticae lag kaum zehn Kilometer von Vindonissa/Windisch entfernt, von wo aus die seit alters bekannten Thermalquellen schon genutzt worden sein müssen. Die Strasse nach Turicum/Zürich lief um den Schlossberg (bzw. den Stein) herum, um auf dem linken Ufer zu bleiben. Der Weg nach Vitodurum/Winterthur und Brigantium/Bregenz jedoch setzte bei den heissen Quellen über die Limmat, zwängte sich durch eine aus dem Felsen gehauene Passage zwischen Läger(e)n und Fluss hindurch und führte nach Osten weiter. Im Idiotikon wird das Stichwort Bad im Bd. IV 1011 ff. behandelt. Der mda. Plural lautet (als -er-Pl. < ahd. Nom. PL n. bed-ir 'die Bäder', mit Primärumlaut) Beder. Unser ON zeigt also eine ältere (noch nicht umgelautete) Pluralform, die zudem im lokativischen Dativ erstarrt ist. Ein deutlicher Beleg findet sich im Id. IV 1015: zuo dien Baden (a. 1382).6 Der ON Baden ähnelt in seiner Bildung also unseren Wirtshausbezeichnungen Ochsen, Hirschen usw. und zeigt so sehr deutlich, dass ON vielfach schon in früher Zeit erstarrt sind und daher auch auf der lexikalischen Ebene semantisch isoliert wurden. O. Leys spricht in diesem Zusammenhang von der «Versteinerung» eines früheren grammatischen Morphems in Eigennamen, wodurch dann eben etwa die lexikalische Opposition entstehen konnte, die in unserem Namenbeispiel zu Tage tritt: der ON Baden hebt sich von der heute gebräuchlichen Pluralform des Appellativs, die erscheint, wenn man den ON in die moderne Sprachform umsetzt ('bei den Bädern') ab.7 St. Sonderegger begreift die Tatsache, dass die Namen im Gegensatz zu den Appellativen nur über eine eingeschränkte Flexion und Artikelsetzung verfügen, unter dem «Gesetz der unvollständigen Grammatizität».8 In den älteren Urkunden erscheinen bereits auch die neuen Gemeindeteile Dättwil (Tetwiler, in Tetwile, ze Têtewile, ze Detwille), Rütihof (ze Rπti) und Münzlishausen (in Munzelinshusen, ze Muntzlinshusen). Weiter werden etwa genannt: die Baregg (in Baregge), die Baldegg (in Baltlinkon, ze Baltderengkon), eine vl∑ zi Baden, die Museren (Musirn), die huser und hofstett, die man nempt z∑ dem Man, die Spittelau (in Owa, ze Owe in Baregge) und (die Festung) Stein (ze dem Stein). Auch die Weiler Hofstetten (Hofstetten) und Segelhof (Seigeln, ze Segeln) geniessen eine frühe urkundliche Erwähnung. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Im Beleg 1040 Thiemo comes [de Baden] (ZHUB I, 124; Zehnder 1991: 69) ist de Baden ein Zusatz des 16. Jahrhundert aus der Feder des Humanisten Tschudi. [...] (weiterlesen)Im Beleg 1040 Thiemo comes [de Baden] (ZHUB I, 124; Zehnder 1991: 69) ist de Baden ein Zusatz des 16. Jahrhundert aus der Feder des Humanisten Tschudi. – Der von Zehnder erwähnte Beleg 1045-1103 graff Arnoltt <vonn Lenntzburg, zu Badenn sesshaft> (SGUBsüd I, 125) ist eine Fälschung des 16. Jahrhunderts. – Der Beleg 1130 Hermanni marchionis de Bathen (ZHUB I, 167; Zehnder 1991: 69) bezieht sich auf Baden-Baden D und nicht auf Baden AG (ks/mül). (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 617 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 339 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 13.172 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004021 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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