Name | Bellikon [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Bälike [2] | ||||||||||||
Phonetik |
bé᪸likχə [2]
|
||||||||||||
Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
bé᪸ɫ̄kχə, bé᪸ɫi᪷kχə
[Kommentar]
(Künten)
bé᪸ɫ̄kχə, bé᪸ɫi᪷kχə
(Niederrohrdorf)
[...] (alles anzeigen)
bé᪸ɫ̄kχə, bé᪸ɫi᪷kχə
[Kommentar]
(Künten)
bé᪸ɫ̄kχə, bé᪸ɫi᪷kχə
(Niederrohrdorf)
bæɫəkχə, bé᪸ɫi᪷kχə
(Widen)
(weniger anzeigen)
|
|||||||||||||
Fragebogenmaterial Georg Wenker Bälike̊ ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Philipp Kaufmann, 55 Jahre alt, Geburtsort Bellikon |
|||||||||||||
Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Baden [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -ikon-Name. GF ahd. *Pald-ing-hofun 'bei den Höfen der Sippe des Paldo', mhd. (mit Sekundärumlaut und Assimilation -ld- > -ll-) *Päll-inc-hoven, bzw. (mit [...] (weiterlesen)Alemannischer -ikon-Name. GF ahd. *Pald-ing-hofun 'bei den Höfen der Sippe des Paldo', mhd. (mit Sekundärumlaut und Assimilation -ld- > -ll-) *Päll-inc-hoven, bzw. (mit Graphem -e- zur Bezeichnung des sekundären Umlauts von -a-1) *Pell-inc-hoven, Pell-inchon, bzw. (mit der stimmlosen Lenis b- für die Fortis p- im Anlaut in Vertretung von urdt. b-2) Bell-ikofen, Bell-inkon, Bell-ikon.Der PN Paldo (Fm. I, 235; zum Adj. ahd. bald, mhd. balt 'kühn, stark, kraftvoll') ist auch in den älteren St. Galler Urkunden häufig anzutreffen.3 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Der Name Bellikon ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -(i)kofen/-(i)kon gebildet. Mit Förstemann II/1, 346 stellt Zehnder (1991: 77) den Personennamen zum Stamm Bisherige Deutungen: Der Name Bellikon ist aus einem althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -(i)kofen/-(i)kon gebildet. Mit Förstemann II/1, 346 stellt Zehnder (1991: 77) den Personennamen zum Stamm balda; als Grundform wird althochdeutsch *Pald-ing-hofun «bei den Höfen der Sippe des Baldo/Paldo» vorgeschlagen. Der Personenname Paldo sei in älteren St. Galler Urkunden häufig anzutreffen. Besprechung: Die historischen Belege lauten alle auf Bell-/Pell- und geben keinen Hinweis auf einen Personennamen vom Typ Baldo/Paldo. Es ist deshalb eher an eine Bildung mit dem Personennamen Ballo/Pallo (zum Stamm balva; cf. Förstemann I, 243 sowie Morlet I, 51a und III, 248b) zu denken. Deutung: Bellikon ist vermutlich aus dem althochdeutschen Personennamen Ballo/Pallo und dem Suffix -(i)kofen/-(i)kon gebildet. Als Grundform ist althochdeutsch *Pall-ing-hofun anzunehmen. Die Endung -(i)kofen/-(i)kon, ursprünglich -ing-hoven «bei den Höfen der Leute des …», eine Erweiterung zum Suffix -ingen, bezeichnet meist sogenannte Ausbausiedlungen, die im 7./8. Jahrhundert entstanden sind. Namen, die mit der abgeschliffenen Kurzform -(i)kon, -(i)ken gebildet sind, finden sich vor allem in den Kantonen Aargau, Luzern und Zürich; die ursprünglicheren Langformen (-(i)kofen) sind für den Kanton Thurgau und die westliche Deutschschweiz (Bern, Solothurn) charakteristisch. gs/ks (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
|
Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
12. Jh I K 14. Jh: in Pellikon quatuor diurnales (AFMuri QSG 3 3 1 S. 75)
1179: predium Pellinchon cum pertinentiis suis (ZUB 1 Nr. 334)
[...] (weiterlesen)
12. Jh I K 14. Jh: in Pellikon quatuor diurnales (AFMuri QSG 3 3 1 S. 75)
1179: predium Pellinchon cum pertinentiis suis (ZUB 1 Nr. 334)
1189: predium Bellenchon (ZUB 1 Nr. 349)
13. Jh A: ad Pellichon 11 sol.in festo (AGUrk 11 Hermetschw Nr. 2)
um 1253: aput Bellichoven suum predium reddens (QW I 1 Nr. 700 (r)/Gfr 51,50)
1272 Vid 1351: Hermans von Bellikon (UBSO 2 Nr. 303)
1292 K 16. Jh: uff der vogteie ze Bellinkon (Herrgott III Nr. 645)
1317: Katerinam de Bellincon (ZUB 13 Nr. 3515 b)
(weniger anzeigen) [2]
|
||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
11791: predium Pellinchon (ZHUB I, 210)
11891: predium Bellenchon (ZHUB I, 228)
[...] (weiterlesen)
11791: predium Pellinchon (ZHUB I, 210)
11891: predium Bellenchon (ZHUB I, 228)
1200 [nach]: Ad Pellichon 11 sol (AGUB XI, 1)
1240 [ca.]: Bellichoven (Gfr 51, 50)
1272: Hermans von Bellikon (SOUB II, 191)
1317: Bellincon (ZHUB XIII, 162)
(weniger anzeigen) [3]
|
|||||||||||||
Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Bellikon liegt mit dem Dorfteil Hausen (de Hûsen, de Inferiori Husen in monte, ze Hπsen) am Abhang des Heitersberges. [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Bellikon liegt mit dem Dorfteil Hausen (de Hûsen, de Inferiori Husen in monte, ze Hπsen) am Abhang des Heitersberges.Der gleiche Der gleiche PN liegt dem ON Baldingen AG (s. dort; vermutlich in nicht anlautverschärfter Form) und dem Weilernamen Baltenschwil (Gd. Bergdietikon AG; urkdl. Paltoswilare, Baltosweilere, Baltoswilare, Baltoswile, Baldinswiller; hier wahrscheinlich in einer mit dem ahd. Suffix -in oder mit dem Kompositionsglied -wald > -old erweiterten PN-Form) zugrunde. Man kann sich auch für unseren ON Bellikon überlegen, ob man nicht eher von der nicht anlautverschärften PN-Form Baldo (Fm. I, 233 ff.) ausgehen will. B. Boeschs Beobachtung bei der Untersuchung der alemannischen Urkundensprache des 13. Jh. würde dazu berechtigen: «Germ, b wird in der Regel in allen Stellungen b geschrieben. Die häufigste Abweichung ist die p-Schreibung im Silbenanlaut von Ortsnamen.»4 Nun nehmen jedoch, und das wird aus dem Namenbild deutlich ersichtlich, bei unserem ON die Schreibungen mit p- in den Originalurkunden seit der zweiten Hälfte des 12. Jh. merklich ab und sind nach dem Anfang des 13. Jh. kaum mehr vertreten. Diese Tatsache deckt sich mit St. Sondereggers Feststellung: «Seit 1200 überwiegt b deutlich, doch erscheinen auch Formen mit p.»5 Den ON Bellikon stelle ich nun wegen des beobachteten Rückganges der Schreibungen mit der Fortis zum PN Paldo, bin mir aber bewusst, dass wir u. U in den p-Formen lediglich vorübergehend verschärfte Namenformen zu sehen haben. Mangels älterer urkundlicher Belege muss die endgültige Entscheidung offen bleiben. Die Belege a. 1179 und a. 1189 werden im ZUB dem baden-württembergischen Ort Bellingen (urkdl. in Auswahl: Bellenchon, Pellinchon) zugeordnet. Da aber in beiden Urkunden in der Folge jeweils die Ortschaften Urdorf ZH und Spreitenbach AG genannt werden, die am Fuss des Heitersberges liegen, beanspruche ich diese Nennungen für Bellikon AG. Für die Deutung des ON ist dies jedoch nicht von Belang. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen 1 Die Belege von 1179 und 1189 werden vom ZHUB dem baden-württembergischen Bellingen zugeordnet. Da in beiden Urkunden auch Urdorf ZH und Spreitenbach AG genannt werden, ist [...] (weiterlesen)1 Die Belege von 1179 und 1189 werden vom ZHUB dem baden-württembergischen Bellingen zugeordnet. Da in beiden Urkunden auch Urdorf ZH und Spreitenbach AG genannt werden, ist laut Zehnder (1991: 78) die Zuordnung zu Bellikon AG jedoch wahrscheinlicher. (weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Höchster Punkt | 787 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 494 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 4.941 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004022 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
|