Name | Ennetbaden [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Ènnepaade [2], Ènnetbade [2] | ||||||||||||
Phonetik |
é᪸n̄əpādə , é᪸n̄ətbadə [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
é᪸nətbā᪷də, é᪸nəbā᪷də
(Ehrendingen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (ìn) Änne̊paade̊ ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrersohn, 20 Jahre alt |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Baden [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer Übersetzungsname (von röm.-lat. Aquae Helveticae1) zum Appellativ ahd. bad, mhd. bat, Gen. -des stm, schwzdt. Bad2 m, Pl. Beder 'Bad', erweitert mit dem differenzierenden [...] (weiterlesen)Alemannischer Übersetzungsname (von röm.-lat. Aquae Helveticae1) zum Appellativ ahd. bad, mhd. bat, Gen. -des stm, schwzdt. Bad2 m, Pl. Beder 'Bad', erweitert mit dem differenzierenden Zusatz mhd. ander, bzw. (mit lautgesetzlichem Sekundärumlaut im Nom. Fem. Sg./Nom. Akk. Neutr. PI. andriu > ändrü3, der dann analog übertragen wurde auf das Attribut zur lokativischen Dat. Pl.-Form des Neutrums Baden) 'anderer, zweiter, einer von zweien', schwzdt. ander4, später entweder übersetzt durch das Adj. lat. alius, -a, -ud 'anderer, zweiter, einer von zweien', oder dann abgelöst durch den differenzierenden Zusatz Präp. ahd. en(n)önt, mhd. jënent, ënnent, ënet, schwzdt. ënent, ënet, ëned5 Präp. m. Dat. (früher mit Gen.), bzw. (mit -r- als blossem Einschiebsel oder im Tausch mit -n-6) ënert, mda. änet oder änert7 'jenseits, drüben', bzw. (eine daraus verkürzte Nebenform) schwzdt. ëne8 'jenseits, drüben' (immer mit vorgesetzten oder nachfolgenden näheren Ortsbestimmungen).GF mhd. (mit im Dat. PL Loc. verharrendem GW und einem KNG-kongruenten Attribut) *(ze) ändren Baden 'beim anderen/zweiten Baden', bzw. (mit Graphem -e- zur Bezeichnung des sekundären Umlautes) Endren-Baden, bzw. (mit in den lat. Abl. Sg. Loc. übersetztem BW und einem im Dat. Pl. Loc. verharrenden GW) mhd. (ze) alio Badin 'beim anderen Baden (i. e. Ort, wo Thermen sind)', bzw. (mit neuem, jetzt präpositionalem differenzierenden Zusatz) *ënert dem Baden 'jenseits von Baden', bzw. (mit der Präp. ohne unorganisches -r-) Ennent-baden 'das jenseits (der Limmat) gelegene Baden' bzw. (mit Assimiliation -tb- > -p-, die graphematisch allerdings nicht in Erscheinung tritt) Ennen-baden. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Baden ist die Übersetzung des ursprünglich lateinischen Namens Aquae Helveticae «die helvetischen Bäder» mit dem althochdeutschen Gattungswort bad, mittelhochdeutsch bat «Bad». Grundform des deutschenDeutung: Baden ist die Übersetzung des ursprünglich lateinischen Namens Aquae Helveticae «die helvetischen Bäder» mit dem althochdeutschen Gattungswort bad, mittelhochdeutsch bat «Bad». Grundform des deutschen Namens ist ein althochdeutscher lokativischer Dativ Plural *(ze) badun «bei den Bädern». Namengebend waren die Thermen, die sogenannten «kleinen Bäder», an der Limmat. Der Zusatz Ennet- unterscheidet die Ortschaft vom gleichnamigen → Baden. Auszugehen ist von einer mittelhochdeutschen Grundform *(ze) ändern Baden «beim andern Baden», zu mittelhochdeutsch ander «anderer, zweiter» mit Sekundärumlaut ändriu. Dieser Name erscheint in den Quellen latinisiert als Alio Badin (lateinisch alius «anderer, zweiter»). Später wurde ander abgelöst durch die althochdeutsche Präposition ennōnt «jenseits, drüben», mittelhochdeutsch jënent, ënnent, ënet, schweizerdeutsch ënent, ënet, ëned (Id. I, 266s). Ennentbaden bedeutet «das jenseits der Limmat gelegene Baden» (Zehnder 1991: 144). gs(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1261/64 Var Ed: de alio Badin (Habsb Urb QSG 15.1 S. 32 ff.)
1261/64: reditus ... curie in villa Baden tritici mod.... Alio Badin oves 2. (Habsb Urb QSG 15.1 S. 32 ff.)
[...] (weiterlesen)
1261/64 Var Ed: de alio Badin (Habsb Urb QSG 15.1 S. 32 ff.)
1261/64: reditus ... curie in villa Baden tritici mod.... Alio Badin oves 2. (Habsb Urb QSG 15.1 S. 32 ff.)
1281: in dem dorfe ze Baden (Habsb Urb QSG 15.1 S. 111 f.)
1303-1308: ze Baden zem Dorfe, das in dem Sikental lit ... das vare ze Endren-Baden das giltet (Habsb Urb QSG 14 S. 111 f.)
1410: item der zehend ze Ennentbaden (kl Urb Wettingen S. 76 Z. 7)
1410: die statt ze Baden ... vichs ze Ennenbaden (kl Urb Wettingen S. 79 Z. 11)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1303-08: ze Baden zem Dorfe … das vare ze Endren-Baden (QSG XIV, 111s)
1261-64: Curie in villa Baden1 … Alio Badin (QSG XV/1, 32s)
[...] (weiterlesen)
1303-08: ze Baden zem Dorfe … das vare ze Endren-Baden (QSG XIV, 111s)
1261-64: Curie in villa Baden1 … Alio Badin (QSG XV/1, 32s)
1281: in dem dorfe ze Baden (QSG XV/1, 107)
1410: item der zehende ze Ennentbaden (AG A 3115, 76)
1410: die statt ze Baden1 … vichs ze Ennenbaden (AG A 3115, 79)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Die Gemeinde Ennetbaden liegt der Gemeinde Baden gegenüber, auf der andern Seite (d. h. von Baden aus gesehen 'jenseits') der Limmat und am Fusse der Lägeren (de [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Ennetbaden liegt der Gemeinde Baden gegenüber, auf der andern Seite (d. h. von Baden aus gesehen 'jenseits') der Limmat und am Fusse der Lägeren (de Legirn, de Legerre, de Legern, de Leigern, de Legerun, de Legerren, uf dem Legern).Auch Ennetbaden ist ein Badekurort. Seine Heilquellen bzeichnete man früher als die sogenannten «kleinen Bäder»9. Ein Beispiel dafür aus dem Urbar der Grafschaft Baden: um 1488 disz sind die zins zuo cleinen Bedren Urb Grafsch Baden S. 161 Aus den urkundlichen Belegen geht hervor, dass für diese Siedlung eine gewisse Zeit lang offenbar verschiedene Namen im Gebrauch waren: Die Bezeichnung Baden zem Dorfe diente wohl dazu, den (kleineren) Ort vom Städtchen Baden abzuheben, was auch mit der Benennung Endren-Baden möglich war, wozu das lat. Adj. alius in Übersetzung erscheint, sofern wir nicht gar eine Entwicklung *ënert dem Baden 'jenseits von Baden' zu (mit Metathese) Endren-Baden ins Auge zu fassen haben. Mit der Fügung Ennent- Baden wurde dann später in erster Linie auf die Lage unserer Gemeinde am jenseitigen Ufer der Limmat angespielt. Das Idiotikon bemerkt unter dem Lemma ënent, ënet, ëned: «Aus solchen Verbindungen sind viele Ortsn. entstanden, sämmtliche mit dem Ton auf dem 2. W.: Enneda̅ ... Ennet-mos ...; anders Ènnetbaden, das jenseits der Limmat liegende Baden.» Unter Berücksichtigung dieser Betonungsverhältnisse scheint es mir richtig, das BW eher adjektivisch denn präpositional zu fassen und den ON folglich nicht mit 'bei den Bädern drüben' zu übersetzen, sondern ihn unter der Bedeutung 'das jenseits gelegene Baden' zu verstehen. Der Weg ins Surbtal führt über das passartige Höhtal (us dem Hetal). (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 756 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 348 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 2.109 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004026 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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