Name | Remetschwil [1][2][3] | ||||||||||||
Mundart | Rèmetschwiil [2] | ||||||||||||
Phonetik |
re᪷mətſšwī́l [2]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
re᪸mətšwī́l, re᪸mətšwị̄́l
(Niederrohrdorf)
ré᪸mi᪷tšwị̄l, re᪸mi᪷tšwị̄́l
(Künten)
[...] (alles anzeigen)
re᪸mətšwī́l, re᪸mətšwị̄́l
(Niederrohrdorf)
ré᪸mi᪷tšwị̄l, re᪸mi᪷tšwị̄́l
(Künten)
re᪸mətšwị̄́l
(Birmenstorf (AG))
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) Rämë̊tschwil ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrer Gustav Notter, 21 Jahre alt, Geburtsort Niederrohrdorf bei Baden; mit Schülern |
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Ortstyp | Gemeinde [4] | ||||||||||||
Bezirk | Baden [4] | ||||||||||||
Kanton | Aargau [4] | ||||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -wil-Name. GF ahd.*Rei(n)-māres-wīlāri 'Hofsiedlung des Rei(n)mār', mhd. Rei(n)-mārs-wīlere, bzw. (mit Abschwächung des zweiten PN-Gliedes und mit Apokope des Schluss-e im GW) Rei(n)-mers-wiler, bzw. [...] (weiterlesen)Alemannischer -wil-Name. GF ahd.*Rei(n)-māres-wīlāri 'Hofsiedlung des Rei(n)mār', mhd. Rei(n)-mārs-wīlere, bzw. (mit Abschwächung des zweiten PN-Gliedes und mit Apokope des Schluss-e im GW) Rei(n)-mers-wiler, bzw. (mit Schreibung von -e- statt -ei- vor Nasal1) Re-mers-wīler, Rei-mers-wīle, Re-mers-wīle, Rei-mers-wīl.Im PN Rei(n)mār (Fm. I, 1235) haben wir eine KF zum PN Raginmār (Fm. I, 1235; ahd. N-Element ragin, regin [< got. ragin n. 'Rat{schlag des Schicksals}], Beschluss', as. regan, regin n. 'Schicksal', an. regin n. PL 'die Herrschenden; Götter'2 - ahd. mār(i) 'glänzend, berühmt, herrlich') zu sehen, ragin, regin war im Ahd. im appellativischen Gebrauch nicht mehr vorhanden.3 (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Deutung: Remetschwil ist eine Bildung mit dem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen Reginmar/Reginmir, der in zahlreichen lautlichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 1235, mit lautgesetzlichem Schwund des intervokalischen -g-Deutung: Remetschwil ist eine Bildung mit dem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen Reginmar/Reginmir, der in zahlreichen lautlichen Varianten belegt ist (Förstemann I, 1235, mit lautgesetzlichem Schwund des intervokalischen -g- > Reinmar/Raimar etc.; cf. Zehnder 1991: 347), und der Ortsnamenendung -wīlāri. Als Grundform ist *Reginmares-/Rei(n)māres-wīlāri «beim Gehöft des Reginmar etc.» anzunehmen. Althochdeutsch wīlāri, mittelhochdeutsch wīler «kleines Dorf, Weiler, einzelnes Gehöft» (> -wil) ist ein Lehnwort aus romanisch villāre «Gehöft, Vorwerk»; letzteres ist ein substantiviertes Neutrum des lateinischen Adjektivs villāris «zur villa (Gutsbetrieb, Hof, Landhaus) gehörig» (→ Villiers NE, Villars FR etc.). Das Wort wurde schon früh ins Althochdeutsche entlehnt und diente zur Benennung neu erstellter Hofsiedlungen, Weiler. ks(weniger anzeigen) [3] | |||||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1184-1190: de Reimirswilare et de Ruti 16 solid. (Engelb QW II 2 S. 223)
1189: predium Renferswile, predium Borwile (ZUB 1 Nr. 349)
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1184-1190: de Reimirswilare et de Ruti 16 solid. (Engelb QW II 2 S. 223)
1189: predium Renferswile, predium Borwile (ZUB 1 Nr. 349)
1227-1234: predium in Reimerswilare comparavimus (kl Urb Wettingen S. 68 Z. 13)
1248: predium in Reimerswilere IIII modios tritici (kl Urb Wettingen S. 57 Z. 15)
1261/64: Reinmerswiler tritici mod. 1 (Habsb Urb QSG 15.1 S. 34)
1261/64 Var Ed: Reimmerswiler (Habsb Urb QSG 15.1 S. 34)
1264: in Remirswile emimus predium (Habsb Urb QSG Z. 229)
1265-1287: et de bonis in Reimerswile (URZürich Nr. 57)
1275: possessiones ... sitas in Reimerswiler (ZUB 4 Nr. 1610)
1279: videlicet curtim nostram Remereswiler (ZUB 5 Nr. 1724)
1288 Or glzt K: zi Starcholswile ,..ze Remerswiler (ZUB 6 Nr. 2022)
1288: in villis Starkolswiler et Rennerswiler (ZUB 6 Nr. 2023)
1288 Var K: ze Remirswiler (ZUB 6 Nr. 2022)
1297: von Rôrdorf, von Remerswile 10 mut (AGUrk 12 Gnadenthal Nr. 5)
1303-1308 Var Ed: Reimerswile (Habsb Urb QSG 14 S. 122)
1303-1308: ze Bellinkon, ze Husen und ze Reymerswilr (Habsb Urb QSG 14 S. 122)
nach 1312: dis sint die erbzins de Reinmarswile (Urb I Hermetschwil S. 345)
um 1318: ze lehen den [h]of ze Romiltswile (Habsb Urb QSG 15.1 S. 777)
um 1488: ze Reimerswil sind fünf hofreiti (Urb Grafsch Baden S. 170)
(weniger anzeigen) [2]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1184-90: de Reimirswilare (QW II/2, 223)
1189: predium Renferswile (ZHUB I, 229)
[...] (weiterlesen)
1184-90: de Reimirswilare (QW II/2, 223)
1189: predium Renferswile (ZHUB I, 229)
1227-34: predium in Reimerswilare (AG A 3115, 68)
1248: predium in Reimerswilere (AG A 3115, 57)
1261-64: Reinmerswiler (QSG XV/1, 34)
1265-87: de bonis in Reimerswile (ZHUr, 64)
1288: ze Remerswiler (ZHUB VI, 12)
1297: von Remerswile (AGUB XII, 4)
1318 [ca.]: den [h]of ze Romiltswile (QSG XV/1, 777)
1488 [ca.]: Ze Reimerswil (BadenUrb, 170)
(weniger anzeigen) [3]
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Kommentar | Die Gemeinde Remetschwil liegt an der Südwestflanke des Heitersberges. Der Gemeindebann erstreckt sich von den waldigen Höhen bis ins Reusstal hinunter. Die Namenformen Renferswile und [...] (weiterlesen)Die Gemeinde Remetschwil liegt an der Südwestflanke des Heitersberges. Der Gemeindebann erstreckt sich von den waldigen Höhen bis ins Reusstal hinunter. Die Namenformen Renferswile und Romiltswile wirken im obigen Namenbild fremd. Bei beiden Belegen ist die Lokalisierung unsicher. Renferswile könnte sich auf den heutigen ON Rifferswil ZH (urkdl. in Auswahl: Reinfriswilare, Rainfriswile) beziehen oder einen Verschrieb beinhalten, stammt die Form doch aus der gleichen Papsturkunde, in der wir Borwile (statt Bozwile) und Gorelinchon (statt Gozelinchon) lesen. Die Form Romiltswile steht in einem Laufenburger Lehenverzeichnis, welches in eine andere Gegend weisen könnte. Zudem erschweren die alten Namenformen der Gemeinde Römerswil LU (urkdl. in Auswahl: Reimerswile) die Zuordnung. Zur Gemeinde Remetschwil gehören noch der Weiler Busslingen (B¥senach, Busnang, zuo Buosnang) und der kleine Weiler Sennhof. Die erste Silbe des modernen ON ist wohl schuld daran, dass ein Reh das Gemeindewappen ziert. (weniger anzeigen) [2] | ||||||||||||
Höchster Punkt | 709 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Tiefster Punkt | 398 m. ü. M. [1] | ||||||||||||
Fläche | 3.881 km² [1] | ||||||||||||
Datensatz | 802004039 | ||||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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