Name | Unterehrendingen [1][2] | ||||||||||
Mundart | Underèèredinge [1], Underääredinge [1] | ||||||||||
Phonetik |
u᪷ndərē᪷rədi᪷ŋə, u᪷ndərē᪸rədi᪷ŋə [1]
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Sprachatlas der deutschen Schweiz
Fremdbezeichnung:
ụn̄dərḗ᪸rədiŋə
(Niederweningen)
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Fragebogenmaterial Georg Wenker (z) ùnder-ääredinge, auch z'äärdinge ( Faksimile | Gewährsperson ) Lehrerin Julia Jakob, 33 Jahre alt, Geburtsort Dieterswil BE; mit Hilfe anderer Gewährsleuten |
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ehemaliger Ortstyp | Gemeinde [3] | ||||||||||
Gemeinde | Ehrendingen [3] | ||||||||||
Bezirk | Baden [3] | ||||||||||
Kanton | Aargau [3] | ||||||||||
Deutung | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Arin-rāt-ingun 'bei den Leuten des Arinrāt', bzw. (mit n-Schwund in der Endsilbe des ersten PN-Kompositionsgliedes und mit synkopiertem mittelsilbigem -i-) [...] (weiterlesen)Alemannischer -ingen-Name. GF ahd. *Arin-rāt-ingun 'bei den Leuten des Arinrāt', bzw. (mit n-Schwund in der Endsilbe des ersten PN-Kompositionsgliedes und mit synkopiertem mittelsilbigem -i-) *Ar-rāt-ingun, bzw. (mit Vereinfachung von -rr-, mit Lenisierung von -t- und mit frühem -i- als Abschwächungsprodukt von -u- in der Flexionsendung des Suffixes) A-rāt-ingin, mhd. (mit sekundärem Umlaut von -a- > -ä- vor ursprünglich folgendem -i- und mit abgeschwächter Mittelsilbe) Ä-red-ingen, bzw. (mit Graphem -e- zur Bezeichnung des Sekundärumlautes) E-red-ingen, bzw. (mit unorganischer h-Prothese) He-red-ingin, He-red-ingen.Zum PN *Arin-rāt (und zum PN Hari-rāt/Her-rāt sowie zum PN Er-rāt) s. ON-Artikel Oberehrendingen. Differenzierender Zusatz seit der Mitte des 13. Jh.: Adj. mhd. nider(e) 'nieder, niedrig, tief, unter', bzw. lat. villa inferior, in ON zur Bezeichnung der relativen Lage eines Ortes zu einem andern Ort: (ze) nider(e)n Eredingen 'beim unteren Eredingen'. (weniger anzeigen) [1] | ||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Bisherige Deutungen: Ehrendingen ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Boesch (1952: 262) stellt den Personennamen zum althochdeutschenBisherige Deutungen: Ehrendingen ist aus einem zweigliedrigen althochdeutschen Personennamen und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Boesch (1952: 262) stellt den Personennamen zum althochdeutschen Stamm aro, ohne weitere Angaben zum zweiten Namenbestandteil. Zehnder (1991: 340) deutet ihn als eine nicht belegte Form *Arin-rāt (zu althochdeutsch aro «Adler» + rāt «Rat, Ratschlag»). Als althochdeutsche Grundform wäre *Arin-rāt-ingun «bei den Leuten des *Arinrāt» anzunehmen. Besprechung: Zehnders Vorschlag kann aus lautlichen und sachlichen Überlegungen nicht überzeugen. Auch wenn bestimmt nicht alle einst tatsächlich verwendeten althochdeutschen Namenbildungen schriftlich belegt sind, sollte eine rekonstruierte Form zumindest die historischen Belege befriedigend erklären. Dies ist hier jedoch nicht der Fall. Da das -n- in den Belefen für Ehre-n-dingen erst seit dem 14. Jahrhundert auftritt, können die ursprünglichen Formen 1040 Aradingen, 1217-22 Eredingen kaum auf *Ari-n-rat zurückgeführt werden. Es ist nicht anzunehmen, dass das -n- geschwunden und dann wieder eingeführt worden ist. Aber auch in diesem unwahrscheinlichen Fall hätten die beiden -r- von *Arin-rat in den historischen Belegen eine Spur hinterlassen müssen (*Arnradingen > *Arradingen). Dies trifft hier jedoch nicht zu. Zehnders Erklärung erübrigt sich auch, weil der Erstbeleg 1040 Aradingen durch den tatsächlich belegten Personennamen Arahad (Förstemann I, 137, 788) erklärt werden kann. Als althochdeutsche Grundform ist in diesem Fall *Arahad-ingun anzunehmen. Deutungsvorschlag: Der Name Ehrendingen ist vermutlich aus dem althochdeutschen Personennamen Arahad und der Ortsnamenendung -ingun (> -ingen > -igen) gebildet. Er bedeutet «bei den (Gefolgs-) Leuten, der Sippe des Arahad». Die Präzisierung Niederehrendingen «das tiefer gelegene Ehrendingen» ist seit dem 13. Jahrhundert belegt; sie dient zur Unterscheidung vom benachbarten Oberehrendingen. Die Ersetzung von Nieder- durch Unter- ist jüngeren Datums. ks (weniger anzeigen) [2] | |||||||||||
Quellen
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Die Gemeindenamen des Kantons Aargau
1261: mansum in Eredingen villa inferiori (ZUB 3 Nr. 1143)
1264: [i]n Nidereredingin curtis una reddit (gr GR Wettingen Z. 19)
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1261: mansum in Eredingen villa inferiori (ZUB 3 Nr. 1143)
1264: [i]n Nidereredingin curtis una reddit (gr GR Wettingen Z. 19)
1277-1282: curtim sitam in Niderheredingen (ZUB 5 Nr. 1862)
1300: predii sui siti in Nidern Heredingen (ZUB 7 Nr. 2546)
1303-1308: ze Nider-Erendingen git je (Habsb Urb QSG 14 S. 111)
um 1488: zuo Nidererendingen (Urb Grafsch Baden S. 180)
(weniger anzeigen) [1]
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Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen
1040: Aradingin (ZHUB I, 124)
1261: mansum in Eredingen villa
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Kommentar | Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Unterehrendingen liegt im Tal, das das Limmattal mit dem Surbtal verbindet, etwas unterhalb von Oberehrendingen gegen die Surb hin. Der Surenbach fliesst durchs Gemeindegebiet. [...] (weiterlesen)Unterehrendingen liegt im Tal, das das Limmattal mit dem Surbtal verbindet, etwas unterhalb von Oberehrendingen gegen die Surb hin. Der Surenbach fliesst durchs Gemeindegebiet.1825 erfolgte die Trennung der Gesamtgemeinde Ehrendingen in die politisch selbständigen Gemeinden Ober- und Unterehrendingen. Wie bei den ON Ober- und Unterbözberg versieht der Dialekt auch bei Ober- und Unterehrendingen in der Regel nur Unterehrendingen mit einem differenzierenden Zusatz. (weniger anzeigen) [1] | ||||||||||
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Weitere Belege vor 1261 (ohne den differenzierenden Zusatz Nieder-) → Oberehrendingen AG. [2] | |||||||||||
Koordinaten | 668031, 261050 [1] | ||||||||||
Datensatz | 802004043 | ||||||||||
Datenherkunft | ortsnamen.ch vereint Ortsnamen, Siedlungsnamen und Flurnamen von verschiedenen Schweizer Ortsnamenprojekten und weiteren relevanten Quellen in einer zentralen Datenbank, verknüpft diese Daten und bereitet sie für die Online-Publikation auf (Details).
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